An und für sich las sich das Buch recht flüssig. Doch dem Untertitel - „Was an Bord der vierten entführten Verkehrsmaschine am 11. September wirklich geschah“ – konnte es nicht gerecht werden. Vieles bleibt Vermutung.
Jere Longman versuchte, durch Gespräche mit hinterbliebenen Angehörigen zwar eine etwaige Situation, wie sie sich an Bord abgespielt haben könnte, zu rekonstruieren, doch bleiben nach wie vor viele Fragen unbeantwortet, da diejenigen, die diesen Horror erlebten, sie nicht beantworten können.
Es scheint, als wolle Longman mit diesem Buch das Andenken an die Opfer bewahren. Er versuchte, die einzelnen Persönlichkeiten (inklusive die Attentäter) so genau wie möglich dazustellen. Mit fortlaufendem Buch war dies für mich stellenweise ein Grund, derartige Absätze zu überblättern, da ich mich für das Vorgehen an Bord interessierte und nicht für die Lebensgeschichte jedes Einzelnen.
Viele Augenblicke bis zum Absturz der United Airlines-Maschine sind aufgrund von Telefongesprächen, welche einzelne Passagiere von Bord aus mit ihren Angehörigen führten, nachzuvollziehen. Sie dienten als Bindeglied zwischen der Außenwelt und der United Airlines 93. Aufgrund dessen, dass die Maschine mit Verspätung startete, hatten die Menschen an Bord den „Vorteil“, handeln zu können, da sie durch ihre Angehörigen die Info´s über die Anschläge aufs WTC und das Pentagon erhielten. Somit konnte der Plan der Entführer, das Weiße Haus anzugreifen, vereitelt werden.
Longman konnte mich auch mit seiner Art zu Schreiben gefühlsmäßig ansprechen. Vielleicht hätte es in der Beschreibung der Passagiere etwas kürzer sein können …
Alles in allem finde ich sein Buch durchaus gelungen und ein würdiges Andenken an die Opfer vom 11. September2001. In der Buchmitte befinden sich Bilder aller 44 Passagiere.