Rezension zu "John Bowlby und die Bindungstheorie" von Jeremy Holmes
Welches besondere Band hält Mutter und Kind zusammen? Was passiert, wenn es zu einer Trennung kommt? Auf der Suche nach Antworten auf diese Fragen entwickelte der britische Psychoanalytiker John Bowlby (1907 - 1990) die sog. Bindungstheorie. Dabei verknüpfte er den empirisch-wissenschaftlichen Ansatz der Verhaltensforschung mit introspektiven Erkenntnissen der psychoanalytischen Objekttheorie. Heute prägt die Bindungstheorie mehr denn je Forschung und Praxis in Psychologie, Psychotherapie und Pädagogik.
Der Autor schildert die biographischen und geschichtlichen Hintergründe der Bindungstheorie. Anschaulich erklärt er einzelne theoretische Elemente und deren thematische Weiterentwicklung in der gegenwärtigen Bindungsforschung: Bindung im Jugend- und Erwachsenenalter, die klinische Anwendung in der Psychotherapie. Ein Ausblick auf die Rolle der Bindungstheorie in der Gesellschaft schließt das Buch ab.