Jerome K. Jerome

 3,8 Sterne bei 87 Bewertungen

Lebenslauf von Jerome K. Jerome

Jerome Klapka Jerome (1859-1927), geboren in der mittelenglischen Grafschaft Staffordshire, arbeitete zunächst bei der Eisenbahn, dann als Reporter und Schauspieler. Er war Mitherausgeber des "Idler" und verfaßte populäre humoristische Erzählungen. Sein Roman "Drei Mann in einem Boot" (1889) wurde ein Bestseller und mehrfach verfilmt, in Deutschland mit Heinz Erhardt.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Jerome K. Jerome

Cover des Buches Drei Mann in einem Boot. Ganz zu schweigen vom Hund! (ISBN: 9783717524403)
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Rezension zu "Drei Mann in einem Boot. Ganz zu schweigen vom Hund!" von Jerome K. Jerome

„Eine Bootsfahrt, die ist lustig…!“ – zumindest für den Leser
AndreasKueckvor 3 Jahren

Drei überarbeitete Müßiggänger machen – samt Hund – eine Bootsfahrt entlang des Ufers der Themse, um ihre gestressten Nerven zu beruhigen und sich so von ihren eingebildeten Krankheiten zu erholen. Doch diese harmlos anmutende Bootsfahrt bietet ihnen tückische Missgeschicke, unverhoffte Bekanntschaften und wetterbedingte Herausforderungen am Busen der Natur und wird so zu einem Füllhorn an Anekdoten.

Dies ist die Handlung dieses Romans: Mehr passiert nicht!

Eine Gruppe von Individuen machen sich auf eine Reise von A nach B. In filmischer Form wurden wir das Werk als „Road Movie“ bezeichnen. Doch als was charakterisieren wir es in seiner literarischen Form? Gerne schließe ich mich der Einschätzung von Harald Martenstein an, der in seinem Nachwort diesen Roman als „Road Novelle“ betitelt. Sie rudern los. Sie kommen an. Und dazwischen passiert eine ganze Menge und gleichzeitig reichlich wenig. Diese Form von Unterhaltungsroman bietet dem Autor eine willkommene Möglichkeit, etliche Geschichten und Geschichtchen, reichlich Weisheiten und kritische Ansichten über die Gesellschaft in eine lose Rahmenhandlung einzubinden.

Dies gelingt Jerome K. Jerome im Grunde auch ganz wunderbar: Wie Perlen auf einer Schnur reihen sich seine Anekdoten entlang des Laufs der Themse aneinander und bieten humoristische Bonmots, ironische Übertreibung, sozialkritische Seitenhiebe, Albernheiten und Slapstick. Die Nichtigkeiten des Alltags werden zu Wichtigkeiten und fordern unsere Helden immer wieder auf ein Neues heraus. Die Tücke des Objekts bietet unzählige Möglichkeiten des Scheiterns. Jerome blickt auf seine drei Männer durchaus liebevoll, überschüttet sie aber mit der nötigen Ironie und verhindert so, dass sie wie unsympathische Taugenichtse wirken. Wobei seine Freude am galanten Fabulieren und detaillierten Schwadronieren auf jeder Seite spürbar bleibt und so auch mir beim Lesen Freude bereitete.

Leider nutzen sich diese Talente bei einem Roman mit einem (vorliegenden) Umfang von über 350 Seiten etwas ab: Aufgrund Ermangelung einer echten Handlung mit Spannungsbogen, Konflikte etc. wirkte auf mich manches zu sehr austauschbar. Die Fülle an Geschichten lässt wenig Raum für erinnerungswürdige Highlights. Weniger wäre mehr gewesen!

Was mir bleibt ist eine schöne Erinnerung an eine literarische Seifenblase (in vielfältigen Farben schimmernd), die trotz des Alters (Erscheinungsjahr: 1889) noch eine überraschende Frische besitzt!

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Cover des Buches Drei Mann in einem Boot. Ganz zu schweigen vom Hund! (ISBN: 9783717524403)
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Rezension zu "Drei Mann in einem Boot. Ganz zu schweigen vom Hund!" von Jerome K. Jerome

Mäßig amüsant, aber in einer wunderschönen Ausgabe
Barbara62vor 4 Jahren

Zwei Dinge haben mir an diesem Klassiker aus dem Jahr 1889 ausgesprochen gut gefallen: das wunderschöne Manesse-Bändchen, das sich in die Hand einschmeichelt und mit der Fadenheftung, dem farbenfrohen Cover, dem Lesebändchen und dem bestechenden Druck und Papier ein haptischer Hochgenuss ist, und die Sprache. Wenig anfangen konnte ich dagegen mit dem Humor, den Harald Martenstein in seinem ansonsten sehr guten Nachwort für mich völlig unverständlicherweise mit jenem von Loriot vergleicht. Ich kann hier nur entschieden widersprechen, ist doch der von mir überaus geschätzte Humor Loriots einmalig, wird nie platt und spielt somit in einer anderen Liga. Jerome K. Jeromes "Drei Mann in einem Boot. Ganz zu schweigen vom Hund!" ist mir dagegen zu absurd übertrieben, der Ich-Erzähler und seine Freunde zu unsympathisch und rüpelhaft und die viel zu langatmigen Pointen verpuffen. Wenn die Protagonisten in ihrer Unfähigkeit beispielsweise 25 Minuten lang vier Kartoffeln schälen, bleibt der Witz auf der Strecke. Nur bei den Passagen über den Foxterrier Montmorency konnte ich tatsächlich schmunzeln.


Der Ich-Erzähler und seine beiden Freunde George und Harris, Hypochonder und gelangweilte junge Männer ohne Ehrgeiz und Biss, planen zur Entspannung – es bleibt unklar, wovon – eine Tour auf der Themse von Kingston nach Oxford und zurück. Vorbereitung und Durchführung sind eine stete Folge von Pleiten, Pech und Pannen und es grenzt an ein Wunder, dass sie tatsächlich rudernd und treidelnd bis Oxford gelangen. Als es auf dem Rückweg regnet, brechen sie ab, verlassen klammheimlich ihr Boot und beenden die Unternehmung wesensgerecht mit der Bahn.


Interessant sind die eingestreuten Anekdoten aus der britischen Geschichte. Wer die Tour auf der Themse selbst unternimmt oder wenigstens die Gegend kennt, profitiert sicher von den detaillierten Ortsbeschreibungen. Für mich als Ortsunkundige wäre eine kleine Landkarte hilfreich gewesen.


Dieses Buch ist wieder einmal ein Beweis dafür, dass man über Humor nicht streiten kann. "Drei Mann in einem Boot. Ganz zu schweigen vom Hund!" machte Jerome K. Jerome (1859 – 1927) schlagartig nicht nur in Großbritannien berühmt, der Roman wurde auch diverse Male verfilmt, ist Schullektüre und gilt bis heute als Klassiker des englischen Humors. Nur meins ist er eben leider nicht und ich bin dankbar, dass ich ihn nicht im Englischunterricht lesen musste.


http://mit-büchern-um-die-welt.de/jerome-k-jerome-drei-mann-in-einem-boot-ganz-zu-schweigen-vom-hund/



Kommentare: 4
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Cover des Buches Drei Mann in einem Boot. Ganz zu schweigen vom Hund! (ISBN: 9783717524403)
buecherkompasss avatar

Rezension zu "Drei Mann in einem Boot. Ganz zu schweigen vom Hund!" von Jerome K. Jerome

DREI MANN IN EINEM BOOT. GANZ ZU SCHWEIGEN VOM HUND!
buecherkompassvor 5 Jahren

INHALT


Als die drei Freunde George, Harris und Jerome eines Tages beisammensitzen und sich über den Stand ihrer gesundheitlichen Beschwerden austauschen, entscheiden sie sich spontan dazu eine mehrtägige Bootsfahrt auf der Themse zu begehen. Natürlich nur, weil eine solche Bootstour ihrer Gesundheit sicherlich zuträglich wäre. Schließlich signalisieren die Krankheitsbilder der drei jungen Männer klar und deutlich: Alle drei haben dringend einen Urlaub nötig.

Kurzerhand beginnen George, Harris und Jerome mit der Reiseplanung, bevor es frohen Mutes und mit Hund Montmorency im Gepäck auf zu neuen Ufern geht.

MEINUNG

Nachdem mich im letzten Jahr bereits Evelyn Waugh mit seinem Werk Wiedersehen mit Brideshead begeistern konnte, überkam mich Anfang des Jahres die Lust, mich erneut einem britischen Schriftsteller zu widmen. Und Drei Mann in einem Boot, so hieß es auf dem Klappentext, sei ein Klassiker des britischen Humors – es musste mir also zwangsläufig gefallen.

Die drei Protagonisten des Romans sind skurril und liebenswert, trotz oder auch gerade wegen ihrer hypochondrischen Anwandlungen. Und so kommt es, dass ich ihnen von Anfang an zugetan war. Dabei brachten mich George, Harris und der Ich-Erzähler Jerome so häufig zum Lachen, wie es zuvor noch bei keinem Roman der Fall war. Der Hund Montmorency, welcher der Bootstour der drei britischen Gentlemen eine tierische Note verleiht, setzt dem Ausflug schließlich die Krone auf.

Zu Beginn des Romans fragte ich mich zunächst immer wieder, worauf die ganze Begebenheit womöglich hinauslaufen könnte oder sollte. Da den männlichen Protagonisten jedoch jegliche Planungsgabe abgeht, lernte ich mit der Zeit den jeweiligen Moment für sich zu genießen und nicht immer gleich vorauszudenken. Immerhin bleibt die Handlung somit stets unvorhersehbar.

Dabei ist der Roman mit so vielen Anekdoten des Ich-Erzählers gespickt, dass man teilweise vergisst, in welcher Situation die Geschichte zuletzt endete. Hält man bereits die Bootstour für ein chaotisches Unterfangen, so wird durch die Erzählungen des Protagonisten Jerome deutlich, dass die Vorkommnisse auf der Bootstour lediglich die Spitze eines massiven Eisbergs bilden. Und während man zwischen bereits erlebtem und den gegenwärtigen Erlebnissen hin und her wechselt, fällt kaum auf, dass am Ende sowieso nichts wie geplant läuft.

Neben den Protagonisten und ihrer Geschichte konnte mich auch der Schreibstil des Autors (in meinem Fall somit zugleich die Übersetzung von Haefs) von Anfang an begeistern. Die Schreibe ist stets locker-leicht und heiter, während sie mit ihrer bildlichen Art die Geschehnisse auf der Themse real werden lässt. Die Komik wirkt dabei nie wie etwas Erzwungenes, sie wird vielmehr indirekt über die Schilderungen transportiert. So ist kaum vorherzusehen, wann sich der nächste Lacher anbahnt.

Drei Mann in einem Boot hat in meinem Bücherregal nun einen Ehrenplatz unter vielen weiteren tollen Klassikern eingenommen. Allerdings wird das Buch diesen Ort in Zukunft wohl noch häufiger verlassen müssen, um mir heitere Lese-Momente zu bescheren.

Für mich ist das Buch absolut eine riesengroße Empfehlung wert!

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