Ein Tag am Meer …
Ist für uns Erholung pur. Der Wind pustet negative Gedanken fort und das monotone Wellenrauschen hat eine sehr beruhigende Wirkung. Aber nicht nur das ist das Schöne an einem Tag am Meer, sondern auch, dass der Strand für alle Sinne etwas zu bieten hat: die Luft schmeckt salzig, man spürt den Wind und jedes noch so kleine Sandkörnchen auf der Haut und die Natur liefert wunderschöne Kulissen und Schauspiele, denen man sich nicht entziehen kann.
Jedoch gibt es für mich nichts Schöneres, als meinem Sohn am Ufer beim Spielen zuzusehen. Mit völliger Hingabe durchpflügt er den Sand und sucht nach Schätzen und Abenteuern. Dieses Treiben könnte ich ewig betrachten. Von ähnlichen Szenen und einem perfekten Tag am Strand berichtet „Kalle und Elsa – Ein Sommerabenteuer“, ein Bilderbuch von Jenny Westin Verona und Jesús Verona.
Auf geht´s zum Strand!
Endlich ist es so weit! Kalle wird Elsas Strand kennenlernen und beide sind schon sehr aufgeregt, als sie mit ihren Fahrrädern durch den Wald zum Meer fahren. Dort hinten sieht man schon das Loch im Wald, welches beide zum Strand zu locken scheint. Nachdem sie es passiert haben, gibt es kein Halten mehr. Sie laufen durch den zuckrig weichen Sand zum Wasser und nachdem sie die Wassertemperatur getestet haben, überlegen beide, was sie als Nächstes tun können. Zum Glück haben Kalle und Elsa alles mit, was man für ein Strandabenteuer benötigt.
Grenzenlose Fantasie
Auf insgesamt 32 Seiten erfahren wir Leser von einem ganz besonderen Abenteuer. Denn in dem Bilderbuch „Kalle und Elsa – Ein Sommerabenteuer“ dürfen wir nicht nur beide literarische Hauptfiguren bei ihren Unternehmungen am Strand begleiten, sondern erleben auch, wie ihre Traumwelt im Spiel buchstäblich explodiert. Die grenzenlose Fantasie der Protagonisten wurde hier kunstvoll zu Papier gebracht.
Während Kalle und Elsa am Strand eine große Falle bauen, sinnieren sie darüber, was sie wohl alles damit fangen werden. Und plötzlich sind sie umgeben von gefährlichen Löwen, Seeungeheuern und Schönheiten aus der Unterwasserwelt. Auf einer anderen Doppelseite entdecken Kalle und Elsa ein umgedrehtes Boot am Strand und schon sind sie gedanklich auf hoher See, um Schätze zu bergen. Sie durchleben Stürme, bauen Seeräuberburgen, kämpfen gegen Seeungeheuer und werden nach einem Streit von einem Seehund getröstet. Doch dann werden Kalle und Elsa aus ihrer Traumwelt gerissen – aus ihrer Falle kommen merkwürdige Geräusche. Welches Ungeheuer gibt bloß solche eigenartigen Laute von sich?
„Kalle und Elsa – Ein Sommerabenteuer“ von Jenny Westin Verona und Jesús Verona hat mich wirklich überrascht. Auch wenn das Cover optisch schon ein echter Eyecatcher ist, habe ich beim Betrachten nicht einmal den Hauch einer Ahnung gehabt, was mich im Inneren dieses Kinderbuches erwartet. Mit jeder neuen Seite wurde der Drang umzublättern weniger, weil die herrlichen Illustrationen, die auf Grund der vielen Details zum Teil an ein Wimmelbuch erinnern, mich völlig gefesselt haben. Ich konnte mich nicht sattsehen an den wunderschönen Kulissen, die in mir eine große Sehnsucht nach dem Meer entfacht haben. Doch dann trieb mein Sohn mich an und zwang mich zum Umblättern, denn er wollte unbedingt wissen, was Kalle und Elsa noch so erleben. Und ich auch.
Nicht nur die Illustrationen haben mich überrascht. Auch die Idee, den Kindern beim Spielen zuzuschauen und ihre fantasievollen Gedankenbilder auf Papier zu bringen. Es ist fast so, als würde man einem Kind in den Kopf schauen und miterleben, was sich in seiner Fantasie abspielt. Eine wunderschöne Idee!