Rezension zu "Sing, Unburied, Sing: A Novel" von Jesmyn Ward
Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als die Augen sehen und der Verstand begreifen kann (oder so ähnlich ;-))
Das ist ein ganz eigenes Buch, mit einer ganz eigenen, lyrischen Sprache und interessanten Figuren. Es erzählt von einer Lebenswirklichkeit, die von meiner nicht weiter entfernt sein könnte. Die von der Autorin angesprochenen Probleme können einen nicht kalt lassen. Liebevolle Großeltern auf der einen Seite, hasserfüllte auf der anderen, der weißen. Härte, Drogen, Geschwisterliebe und gleichgültige Eltern. Entbehrungen, harte Arbeit, Gefängnis, tote Brüder und ein brütend heißes, von hoher Luftfeuchtigkeit geprägtes Klima, das das Atmen erschwert und die Geschichte stellenweise ganz schön runterzieht. Bis Jesmyn Ward das alles auflöst und die Geister wieder verschwinden.
Ich hatte Mühe, in das Buch hineinzukommen, meinen Verstand sozusagen um die mystischen Elemente zu wickeln. Man muss sich auf dieses Buch einlassen, auf die Geister, die Mystik, die Schuppen und die Federn, die Heilpflanzen. Man muss dranbleiben, dann packt es einen auch und lässt einen nicht mehr los. Ich kann nur sagen: Lesen!