Rezension zu Vor dem Sturm von Jesmyn Ward
Eine Familie und der Sturm
von Gulan
Kurzmeinung: Eine emotionale Geschichte. Nicht ohne Längen, aber dennoch empfehlenswert.
Rezension
Gulanvor 11 Jahren
Der Süden der USA, wenige Tage vor dem Hurrikan Katrina: Die Familie der 15jährigen Esch lebt in ärmlichen Verhältnissen auf einem abgelegenen Grundstück im Wald. Die Mutter ist bei der Geburt des jüngsten Bruders, Junior, gestorben. Der alkoholabhängige Vater kann die Familie sowohl emotional als auch finanziell kaum zusammenhalten. Der älteste Bruder Randall träumt von einer Basketballer-Karriere. Der zweitälteste Bruder Skeetah besitzt nur Augen für seine Pitbull-Hündin China, die gerade Welpen geworfen hat und ansonsten bei Hundekämpfen antritt. Esch selbst ist ungewollt schwanger von Manny, einem Freund ihres Bruders, der aber nur sexuell an ihr interessiert ist.
Mitten in den alltäglichen Überlebenskampf trifft der Hurrikan Katrina. Zunächst nimmt nur der Vater die drohende Gefahr ernst, schließlich hilft aber die ganze Familie, um das Haus vermeintlich sturmsicher zu machen. Doch der Sturm zeigt seine ganze Kraft und die Familie gerät schließlich in einen Kampf um Leben und Tod.
Jeswyn Ward schafft in ihrem Roman eine bedrückende Atmosphäre einer Familie in Armut und Not. Der Tod der Mutter hat scheinbar alle tief traumatisiert, so dass jeder versucht, auf seine Weise klarzukommen. Neben der Schwangerschaft von Esch ist die Hündin China ein Hauptthema des Buches. Die innige Liebe Skeetahs zu seinem Hund steht im Widerspruch zum rauhen, blutigen Kampf, in den er China schickt. Der Sturm wird zunächst kaum beachtet und trifft dann mit seiner ganzen Härte auf die Familie ein. In diesen Momenten zeigt sich aber dann, dass die Familie in dieser Not ein enges Band entwickelt und zusammenhält.
Sprachlich wird die innere Unsicherheit der Ich-Erzählerin Esch mit zahlreichen Metaphern und Bildern dargestellt. Dies ist nicht immer einfach für den Leser. Auch sind im Laufe des Buches beim Warten auf den Sturm ein paar Längen erkennbar, wo die Handlung nur dahin treibt. Dennoch sind besonders die Schlusskapitel extrem packend und atmosphärisch dicht.
Eine starke emotionale Geschichte mit hier und da ein paar Schwächen, aber insgesamt auf jeden Fall lesenswert.
Mitten in den alltäglichen Überlebenskampf trifft der Hurrikan Katrina. Zunächst nimmt nur der Vater die drohende Gefahr ernst, schließlich hilft aber die ganze Familie, um das Haus vermeintlich sturmsicher zu machen. Doch der Sturm zeigt seine ganze Kraft und die Familie gerät schließlich in einen Kampf um Leben und Tod.
Jeswyn Ward schafft in ihrem Roman eine bedrückende Atmosphäre einer Familie in Armut und Not. Der Tod der Mutter hat scheinbar alle tief traumatisiert, so dass jeder versucht, auf seine Weise klarzukommen. Neben der Schwangerschaft von Esch ist die Hündin China ein Hauptthema des Buches. Die innige Liebe Skeetahs zu seinem Hund steht im Widerspruch zum rauhen, blutigen Kampf, in den er China schickt. Der Sturm wird zunächst kaum beachtet und trifft dann mit seiner ganzen Härte auf die Familie ein. In diesen Momenten zeigt sich aber dann, dass die Familie in dieser Not ein enges Band entwickelt und zusammenhält.
Sprachlich wird die innere Unsicherheit der Ich-Erzählerin Esch mit zahlreichen Metaphern und Bildern dargestellt. Dies ist nicht immer einfach für den Leser. Auch sind im Laufe des Buches beim Warten auf den Sturm ein paar Längen erkennbar, wo die Handlung nur dahin treibt. Dennoch sind besonders die Schlusskapitel extrem packend und atmosphärisch dicht.
Eine starke emotionale Geschichte mit hier und da ein paar Schwächen, aber insgesamt auf jeden Fall lesenswert.