Jessamine Chan

 4,2 Sterne bei 160 Bewertungen
Autor*in von Institut für gute Mütter, Institut für gute Mütter und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Jessamine Chan studierte an der Columbia University und arbeitete bei Publishers Weekly. Ihre Kurzgeschichten erschienen in Tin House und Epoch. 2017 erhielt sie das Literaturstipendium der Elizabeth George Foundation für die Fertigstellung ihres Debütromans, der in den USA für über eine Million Dollar verkauft wurde. 2022 erschien er bei Simon & Schuster. Chan lebt mit ihrer Familie in Chicago.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Jessamine Chan

Neue Rezensionen zu Jessamine Chan

Cover des Buches Institut für gute Mütter (ISBN: B0BXPHXPYZ)
M

Rezension zu "Institut für gute Mütter" von Jessamine Chan

Moonchild7
Mama muss perfekt sein

Die Geschichte beginnt damit, dass die Protagonistin ihr Kind für 2 Stunden alleine in ihrer Wohnung zurück lässt, um ein paar Kleinigkeiten zu erledigen.  Natürlich nichts was man tun sollte. Was danach passiert ist jedoch psychische Folter in extremster Form. 

Sie muss sich vor Gericht verantworten und steht kurz davor ihr Sorgerecht zu verlieren. Ihre Tochter soll fortan bei ihrem Ex und dessen neuer Freundin bleiben. Jene Freundin, mit der ihr Ex sie betrogen hatte. Jene Frau, die fortan die Mami für ihre Kleine spielt. Das Gericht entscheidet, dass sie bei einem neuen Programm mitmachen soll. Ein Jahr soll sie zu einem Institut zusammen mit anderen gescheiterten Müttern und lernen eine gute Mutter zu sein. Dort bekommen sie KI-Kinder, die ihren leiblichen Kindern verblüffend ähnlich sehen. Die Prüfungen, die sie zu erfüllen haben sind höchste emotionale Folter. Sie werden jede Sekunde abgehört, gefilmt und ihre Emotionen werden ebenfalls gelesen. Ist man nicht zufrieden mit den Wertungen der Emotionen wird Ihnen Kälte oder sonstiges vorgehalten. Vielen wird psychische Labilität vorgeworfen oder andere gehaltlose Dinge. Es gibt viele Passagen, wo ich einfach nur den Kopf schütteln musste. Für wirklich alles wurde die Schuld bei der Mutter gesucht. Im Institut für gute Väter wiederum war es entspannter und human. Im Institut für gute Mutter musste jede Teilnehmerin stakatoartig immer wiederholen, dass sie eine Narzisstin sei und lernen müsse eine gute Mutter zu sein. Ihr Dasein sei nur für das Kind. Auch Dates wurden ihnen verboten und gleich als höchster Verstoß geahndet. Ich hatte das Buch in Rekordzeit durch, da ich einfach nicht aufhören konnte. 

Cover des Buches Institut für gute Mütter (ISBN: 9783550201332)
Kathrin_Schroeders avatar

Rezension zu "Institut für gute Mütter" von Jessamine Chan

Kathrin_Schroeder
Wie kann man Mütter (nicht) zu guten Müttern erziehen?

Gruselige Geschichte. In der nahen Zukunft wird der Kinderschutz ins Absurde ausgedehnt. Frida, alleinerziehend, hat einen richtig schlechten Tag. Harriet hat sie die ganze Nacht wachgehalten und zerrt auch am Tag an ihren Nerven. Darauf entscheidet Frida die Abholung von Unterlagen für ihre Homeoffice-Arbeit als Ruhephase zu nutzen und parkt ihr Baby im Sicherheitsstuhl, statt sie mitzunehmen. Ein Nachbar ruft die Polizei und Frida ist nicht nur das Sorgerecht los. Kontakt gibt es nur in Gegenwart einer Sozialarbeiterin, wo jeder Kontakt ins Kleinste analysiert wird. Dann soll sie sich entscheiden: 1 Jahr BootCamp für Mütter oder dauerhaftes Kontaktverbot zu ihrem Kind.

In der Besserungsanstalt trifft sie auf Leidensgenossinnen – die "Straftaten" reichen von dem Kind, das unbegleitet zur Bibliothek durfte bis zu Kindesmisshandlung. Die Therapie ist ein Trainieren von „mütterlichen Fähigkeiten“ mit Hilfe von Puppenrobotern. Anredehäufigkeit, Stimmlage, Berührungshäufigkeit und Dauer wird genauso eintrainiert, wie tatsächliche Bedürfnisse eines Kindes. Leistungen in dem Camp entscheiden über die Erlaubnis von Videotelefonaten und nach dem Jahr über die Chance das Kind wiederzusehen.

Die Geschichte ist gruselig, gerade weil sie sich so möglich liest. Auch wenn die Technik heute noch nicht die komplette Kontrolle und die entsprechenden Puppen ermöglicht, die Denkweise dahinter, dass Eltern sein in eine Komplettüberwachung münden soll, findet sich derzeitig immer stärker. Eine beängstigende Gesellschaft und ein faszinierendes Buch!

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Cover des Buches Institut für gute Mütter (ISBN: 9783550201332)
Lynlyn_liests avatar

Rezension zu "Institut für gute Mütter" von Jessamine Chan

Lynlyn_liest
Leider schlecht geschrieben

Die Handlung klang sehr vielversprechend. Ich stellte mir einen Roman vor, der in nicht all zu ferner Zukunft spielt und die Wertvorstellungen und den Druck, der auf Müttern heutzutage lastet, auf die Spitze treibt. Aber leider scheitert der Roman kläglich.

Einerseits bleibt der Hauptcharakter blass, weil oft nur physische Situationen beschrieben werden ohne die Emotionen zu nennen. Z.B. "Sie kämmt sich das nasse Haar, schneidet und feilt sich die Nägel und klebt ein Pflaster über die eingerissene Nagelhaut. Sie zupft sich die Augenbrauen. [...] Sie berührt Harriets Bademantel, dann reibt sie sich die Hände mit Harriets Creme ein, damit sie den Kokosduft mit ins Bett nehmen kann." Nirgends wird explizit geschrieben, wie sich die Hauptfigur Frida fühlt. Dass sie in diesem Moment ihre Tochter Harriet schrecklich vermisst. Der Mangel an beschriebenen Emotionen führte dazu, dass ich mich nur schlecht in die Hauptfigur einfühlen konnte.

Das andere grosse Manko aus meiner Sicht ist, dass das Institut eben nicht genug extrem geschildert wird. Als die Mütter zum Beispiel lernen müssen, ihre Puppen Kinder zu trösten und jede Krankheit und Verletzung mit Mutterliebe zu heilen, wird eben nicht verlangt, dass die Mütter Brüche oder Ausschläge mit Umarmungen heilen. Statt dessen üben die Mütter die Puppen bei Fieber zu pflegen, Sympathie und Mitgefühl zu zeigen, Küsse und Umarmungen zu geben. Und einige der Mütter vernachlässigten ihre Kinder massgeblich (einsperren in Keller), sodass ein solches Training tatsächlich notwendig und logisch erscheint.

Auch der Schluss hat mich enttäuscht. Eindeutig keine Leseempfehlung von mir.

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