Rezension zu Der Sohn von Jessica Durlacher
Rezension zu "Der Sohn" von Jessica Durlacher
von Monsignore
Rezension
Monsignorevor 12 Jahren
Im niederländischen Original heißt dieses Buch "Der Held" - wesentlich treffender! Ein rasantes Buch, die Ereignisse überschlagen sich. Und es sind nicht nur die Ereignisse, die mir als Leser den Leseatem geraubt haben, vielmehr sind es die Themen, die hintergründig-geschickt, fast nebenbei einfließen. Dieser Sohn (der Held) ist jung, verwöhnt, unbedarft, ungeschickt. Er kommt aus - in materiellen und emotionalen - begüterten Verhältnissen, ist Halbamerikaner. Und er hatte ein inniges Verhältnis zu seinem verstorbenen Großvater, dem einzigen seiner Familie, der Auschwitz überlebt hat. Genau wie der Vater der Autorin. Der Sohn geht zu den US-Marines, will kämpfen und töten. Die Familie bricht zusammen, kann das nicht verkraften. Schwere Schicksalsschläge treffen die Familie lebensbedrohlich. Und der Leser ahnt, dass alles zusammenhängt: Die Schicksalsschläge, die Berufswahl, der Großvater. Ein altes Geheimnis als dunkler Zeit, das nur der Sohn kennt, steckt dahinter. Ein ungeheurer Stoff, hochspannend umgesetzt. Ein solches Buch gibt es nur alle paar Jahre.