Rezension zu "Das verlorene Zimtpulver" von Jessica Freiburghaus-Dubois
Es gibt ja genug Erwachsene, die gerne selbst mal ein Kinderbuch lesen. Um ehrlich zu sein, dazu zähle ich nicht, doch dieses Buch hat es mir angetan. Das verlorene Zimtpulver von Jessica Freiburghaus-Dubois (Illustratorin: Andrea Mader) ist eine wunderschöne Geschichte, die den Kleinen eine alltägliche Geschichte im Zusammenhang mit einer wichtigen Botschaft vermittelt.
Autorin: Jessica Freiburghaus-Dubois, Illustratorin: Andrea Mader, Fontis-Brunnen Basel, 44 S., gebunden, erschienen am: 09.08.2019, Neupreis: 14,00 €
Weihnachtszeit. Voller Begeisterung bereitet Lisa die Zutaten für das Plätzchenrezept vor. Dabei stellt sie fest, dass vom Zimt nur eine ganz kleine Menge gebraucht wird. In der Nacht erwachen die anderen Backzutaten zum Leben und machen sich über das Zimtpulver in seiner zerschlissenen Tüte lustig. Dieses fühlt sich wertlos und ausgestoßen. Schließlich versteckt es sich traurig. Als Lisa am folgenden Tag den Teig zubereiten möchte, bleibt das Zimtpulver für sie unauffindbar. Aber durch Lisas verzweifelte Suche wird dem Gewürz bewusst, dass es trotz seiner Wenigkeit wichtig und wertvoll ist.Ein Kinderbuch für Groß und Klein mit viel Herz und der Aussage: „Jeder ist für Gott wertvoll, und mag er sich noch so klein und unscheinbar fühlen!“ Es eignet sich auch sehr gut zur Lektüre in der Gruppe. Themen wie Mobbing und Selbstwert können auf eine kindergerechte Art thematisiert werden. Detailliert und farbenfroh illustriert. Mit Rezept zum Nachbacken.
Dieses Buch sieht so weihnachtlich aus, das war es, was mir als erstes daran aufgefallen ist. Als ich mir dann die Inhaltsangabe genauer angesehen habe, wollte ich auch die Geschichte kennenlernen.
Die Handlung ist an sich nichts Besonderes, es geht um ein Mädchen, das Plätzchen backen möchte. Doch die Autorin hat daraus etwas Besonderes gemacht, indem sie wichtige Themen mit eingebunden hat. Ein Vers aus dem Matthäusevangelium ist hier die zentrale Botschaft:
Ebenso will euer Vater im Himmel nicht, dass auch nur einer,
und sei es der Geringste, verloren geht.
Matthäus 18,14
Diesen Vers erklärt die Autorin auf eine Weise, dass auch kleine Kinder verstehen, was damit gemeint ist. Dafür erweckt sie die Zutaten für die Plätzchen, die das Mädchen Lisa zum Backen benötigt, zum Leben. Während das Mehl, der Zucker und die Schokolade sich damit brüsten, wie wichtig sie für das Gebäck sind, fühlt sich das Zimtpulver, von dem lediglich eine kleine Menge benötigt wird, ganz unwichtig. Und gerade das fand ich sehr schön – die Autorin hat mit dieser Szene eine gelungene Verbindung zum Bibelvers geschaffen.
Die Illustrationen möchte ich aber auch nicht unerwähnt lassen, denn auch sie sind sehr wichtig – besonders in einem Kinderbuch. In diesem Buch vermitteln die Bilder eine wunderschön atmosphärische, weihnachtliche Stimmung und sie harmonieren sehr gut mit der Geschichte. Die Liebe zum Detail ist nicht zu übersehen.
Meine kleinen Geschwister und ich haben diese Geschichte lieben gelernt. Wir haben uns tatsächlich schon einen Termin festgelegt, wann wir das Buch wieder lesen werden: am Morgen des Heiligabends. Mal sehen, ob es klappt.. 🙂
Ich empfehle dieses Buch für Kinder zwischen 4 und 8 Jahren und wünsche mir, dass noch viele Kinder diese besondere Geschichte lesen werden.