Rezension zu "Emily the Strange - Die verschwundenen Tage" von Rob Reger
Ein Mädchen wacht eines Tages im Städtchen Blackrock auf und hat Amnesie. Die grundlegenden Dinge des Lebens weiß sie noch ("Katzen fliegen nicht") doch selbst ihre eigene Identität ist ihr schleierhaft.
Auf der Suche nach sich und ihrer Vergangenheit begegnet sie allerlei interessanten Menschen, mit denen sie mehr oder weniger lang zusammen Zeit verbringt. Ihre wahren Freunde jedoch sind vier streunende Katzen, die ihr rätselhafterweise nicht von der Seite weichen.
Wer auf ein einfühlsames "Mädchen- findet- zu- sich- selbst- zurück" Werk hofft, ist hier eindeutig falsch. Im Comichaften, unvollständigen- Satzbau- Stil geschrieben, ist das Buch einerseits nichts für Kinder, die der deutschen Sprache noch nicht 100 % mächtig sind, andererseits macht das den Charme von Emilys trockenem Humor aus ("nie ist eine Amnesie- Klinik in der Nähe, wenn man eine braucht").
Ein kurzweiliger Spaß, der interessante Wendungen und gut versteckte humoristische Einlagen bietet. Besonders fällt auch die schöne Gestaltung des Buches auf, Emily versieht ihr Tagebuch mit detailgenauen Zeichnungen und auch das Cover ist mit ausgeprägtem Glanzlack versehen. Wer Emily schon kennt, weiß, was ihn erwartet und kommt auf seine Kosten. Hatte man bisher keinen Kontakt zu diesem "dunklen" Wesen, ist das Buch eine spaßige Einführung, da man Stück für Stück - zusammen mit Emilys Gedächtnis- in Emilys Universum eingeführt wird.