Cover des Buches Die Endlichkeit des Augenblicks (ISBN: 9783499274237)
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Rezension zu Die Endlichkeit des Augenblicks von Jessica Koch

Die Endlichkeit des Augenblicks - Leider Zeitverschwendung

von MiniMixi vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Leider enttäuschend. Ich weiß nicht was die Autorin mir mit dem Buch sagen wollte. Die Charakterentwicklung ging ins negative...schade :(

Rezension

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MiniMixivor 6 Jahren

Der Roman „Die Endlichkeit des Augenblicks“ wurde von Jessica Koch geschrieben und erschien im September 2017 im Rowohlt-Verlag. Das Buch hat 316 Seiten und spielt in Frankfurt in Deutschland. Die Geschichte wird aus den Sichten der drei Protagonisten erzählt. Josh, Basti und Sam finden auf einem ungewöhnlichen Weg zueinander und müssen sich gemeinsam dem Ernst des Lebens stellen.


In diesem Buch geht es vor allem um Themen wie Freundschaft, Liebe, Zusammenhalt und Treue.


Sam ist eine junge Frau, die schon einiges hinter sich hat. Ihr Vater hat die Familie verlassen, weil ihre kleine Schwester an Autismus leidet und ihre Mutter mit der Situation überfordert ist. Doch Sams Leben nimmt eine Wendung, als sie Basti kennenlernt. Er ist nach einem Unfall mit seinem besten Freund Josh an den Rollstuhl gebunden, was seine Lebensfreude jedoch in keiner Weise beeinträchtigt. Im Gegensatz zu Josh der sich seit dem Unfall schwere Vorwürfe macht und nicht von Bastis Seite weicht weil er sich schuldig fühlt. Zwischen Sam und Basti scheint es schließlich ernst zu werden, doch nach einem schicksalhaften Vorfall wird Sam von ihren Gefühlen überrollt. Denn auch zu Josh fühlt sie sich auf eine ganz eigene Art und Weise hingezogen. Für wen soll sie sich entscheiden? Für den körperlich oder für den seelisch Verletzten? Und was hätte ihre Entscheidung für Konsequenzen?


Ich kannte von der Autorin bereits die Danny-Trilogie und hatte dementsprechend hohe Ansprüche an das Buch. Von dem Schreibstil wurde ich keinesfalls enttäuscht. Wie schon bei ihren anderen Büchern schafft es Jessica Koch die Seiten nur so fliegen zu lassen. Wie sie es schafft so ernste Themen mit so einem leichten Schreibstil zu übermitteln ist einfach bewundernswert. Jedoch gab es zum Ende des Buches hin immer wieder Wiederholungen bestimmter Sätze, die für ein Festhängen sorgten. Die Geschichte ging nicht weiter, da immer wieder dieser eine Gedanke geschildert wurde, für den keine Lösung in Sicht war. Der Charakter hat sich gewissermaßen im Kreis gedreht und kam immer wieder zu seinem Ausgangsproblem zurück.


Das bringt mich direkt zum nächsten Punkt – die Charaktere. Zu Beginn lernte man jeden Charakter sehr gut und ausführlich kennen. Und wie üblich haben die Charaktere von Jessica Koch nicht immer eine einfache Vergangenheit gehabt. Das verleiht ihnen so unglaublich viel Tiefe und macht sie sehr sympathisch. Am Anfang fand ich sie auch sympathisch, aber mit der Zeit zeigten sich Züge an zwei Charakteren, die ich so niemals erwartet hätte und die mein Bild von ihnen zerstört haben. Sie haben meiner Ansicht nach völlig untypisch gehandelt und wurden dadurch unsympathisch und unglaubwürdig. Es wirkte gewollt dramatisiert, obwohl die Autorin das absolut nicht nötig gehabt hätte. In diesem Fall hat die Geschichte die Charaktere geformt, obwohl die Charaktere eigentlich die Geschichte formen sollten. Sie treffen nicht nachvollziehbare Entscheidungen und Sam zum Beispiel ist allem Anschein nach mit ihren Gefühlen ab einem gewissen Punkt total überfordert. Wenn sie nicht mal weiß wieso sie sich in bestimmten Situationen so entscheidet wie sie es tut, wie soll der Leser das dann verstehen? Jedoch gab es bei einem der Charaktere eine sehr positive Entwicklung und die endgültige Veränderung mochte ich wirklich sehr. Vom Beginn bis zum Ende des Buches wurde er mir immer sympathischer und ich habe ihn mehr und mehr ins Herz geschlossen. Die Charakterentwicklungen im Allgemeinen kann ich sehr gut nachvollziehen und ich finde diese Veränderungen an sich auch nicht schlimm, im Gegenteil. Was mich jedoch extrem gestört hat, war die Art wie sie sich verändert haben und wo sie charakterlich am Ende der Geschichte angelangten.


Ein Aspekt, den ich wiederum richtig klasse fand, war, dass dieses Buch voller wunderbarer Zitate steckt. Ich habe mir mindestens zehn Stellen markiert, die ich unglaublich schön fand und die dem bereits erwähnten Schreibstil geschuldet sind.


Doch die Geschichte brauchte trotz des Stils eine ganze Weile um in Fahrt zu kommen. Wirklich spannend wurde es erst ab der Hälfte, aber auch nur langsam. Es kommt hinzu, dass so ein typisches Klischee, von dem ich nicht erwartet hätte, dass eine so talentierte Autorin es bedient, leider eben doch bedient wurde. Ich war sehr enttäuscht an dieser Stelle.


Alles in einem fand ich dieses Buch nicht gut. Es war okay, aber auf keinen Fall das was ich erwartet hatte. Außerdem weiß ich tatsächlich nicht, was die Autorin mir mit dieser Geschichte sagen wollte. Es passiert zum Glück sehr sehr selten, dass ich mich nach dem Beenden eines Buches frage, warum ich es gelesen habe und was ich daraus mitnehmen sollte. Aber hier war das leider der Fall. Aus all diesen Gründen kann ich das Buch leider nicht weiterempfehlen.


Ich habe lange überlegt wie ich die Geschichte bewerten soll. Ich schwankte immer zwischen zwei und drei Sternen. Da ich während des Schreibens dieser Rezension aber gemerkt habe, dass die negativen Dinge überwiegen, habe ich mich nun letztendlich für zwei Sterne entschieden.


Ich glaube aber fest daran, dass Jessica Koch mich mit ihrem nächsten Buch wieder voll überzeugen kann.


Liebe Grüße!

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