Cover des Buches Das Geheimnis der Muse (ISBN: 9783458363293)
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Rezension zu Das Geheimnis der Muse von Jessie Burton

Zwei Zeitebenen und deren Gemeinsamkeiten.

von Alison_Fraser vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Wer Geschichten mag, die auf mehreren Zeitebenen spielen und Gemeinsamkeiten aufdecken sind hier gut beraten.

Rezension

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Alison_Fraservor 6 Jahren
Das Cover gefällt mir sehr gut, und vereint einige Dinge, die für die Personen in dem Roman stehen. Die Schreibmaschine steht zum Beispiel für Odelle, denn sie schreibt gerne Geschichten, die Pinsel stehen für Olive, denn Malen ist ihre große Leidenschaft. Isaac ihr Schwarm, gebraucht eine Waffe, für ihn stehen deswegen die Pistolen. Die Parfümflakons stehen für Olives Mutter Sarah und die Schlange vielleicht als Terese, die sich später als jemand anderes ausgibt. Endlich mal ein bedeutendes Cover, der Designer hat sich richtig was dabei gedacht. Klasse.

Die Geschichte wird auf zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt - einmal aus Odelles Sicht ab 1967 und aus Olives Sicht um 1936. Odelle ist nach London gekommen um Schriftstellerin zu werden. Doch London ist nicht ganz so das Traumland, das sie sich vorgestellt hat, denn sie hat mich rassistischen Einstellungen ihr gegenüber zu kämpfen. Olive hingegen ist mit ihrer Familie aus dem kriegsgebeutelten England nach Spanien geflüchtet. Doch sie kommt nicht zur Ruhe, ganz im Gegenteil, denn sie steht im Schatten ihrer psychisch kranken, aber hübschen und reizenden Mutter.
Beide Figuren vereinen den Hang zur Kunst, die eine zum Schreiben, die andere zum Malen.

Der Schreibstil ist großartig, sehr stilvoll und oft sogar poetisch. Besonders das obige Zitat mit dem Wortlaut "kuriose Wesen aus einer tropischen Petrischale" finde ich wundervoll. Die Geschichte steht dem Stil in nichts nach, es geht um zwei Frauen, die sich etablieren und um Toleranz und Respekt kämpfen müssen. Außerdem lernt man als Leser viel über die Geschichte und die Kultur der jeweiligen Zeiten.

Was mir allerdings nicht gefallen hat, war das Setting des frühen Zeitstranges. Spanien wirkt als Handlungsort total konstruiert, es dient lediglich als schöne Kulisse und trägt nicht wirklich etwas zur Entwicklung der Geschichte bei. Die Ereignisse hätten so auch an anderen Orten stattfinden können. Auf die spanische Revolution, die zu Olives Zeiten stattfindet, wird nicht wirklich eingegangen. Sehr schade eigentlich, denn so hätte das alles weniger künstlich gewirkt.

Fazit:
Wer Geschichten mag, die auf mehreren Zeitebenen spielen und Gemeinsamkeiten aufdecken sind hier gut beraten. Kunstinteresse oder zumindest Offenheit dafür ist von Vorteil.
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