Jhumpa Lahiri

 4,3 Sterne bei 173 Bewertungen
Autorin von Einmal im Leben, Das Tiefland und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Jhumpa Lahiri wurde in London geboren und wuchs in Rhode Island auf. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. Für ihre Romane und Erzählungen wurde sie u.a. mit dem Pulitzer Preis und dem PEN/Hemingway Award ausgezeichnet. Sie lebt in Brooklyn, New York.

Neue Bücher

Cover des Buches Das Wiedersehen (ISBN: 9783498003685)

Das Wiedersehen

Erscheint am 14.05.2024 als Gebundenes Buch bei Rowohlt.

Alle Bücher von Jhumpa Lahiri

Cover des Buches Einmal im Leben (ISBN: 9783499252297)

Einmal im Leben

 (62)
Erschienen am 01.03.2010
Cover des Buches Das Tiefland (ISBN: 9783499248405)

Das Tiefland

 (19)
Erschienen am 18.12.2015
Cover des Buches Der Namensvetter (ISBN: 9783442736386)

Der Namensvetter

 (15)
Erschienen am 02.05.2007
Cover des Buches Fremde Erde (ISBN: 9783499248399)

Fremde Erde

 (10)
Erschienen am 01.03.2010
Cover des Buches Wo ich mich finde (ISBN: 9783498001100)

Wo ich mich finde

 (10)
Erschienen am 19.05.2020
Cover des Buches Die Kleider der Bücher (ISBN: 9783499275630)

Die Kleider der Bücher

 (5)
Erschienen am 23.10.2018
Cover des Buches Mit anderen Worten (ISBN: 9783498039455)

Mit anderen Worten

 (2)
Erschienen am 17.11.2017

Neue Rezensionen zu Jhumpa Lahiri

Cover des Buches Wo ich mich finde (ISBN: 9783498001100)
Ann-Sophiliuss avatar

Rezension zu "Wo ich mich finde" von Jhumpa Lahiri

Verloren in Raum und Zeit
Ann-Sophiliusvor 3 Jahren

Eine Sorte Buch, von der es nur wenige gibt - leider. Ich habe mich verloren in den Tiefen der Erzählungen, so wunderschön beschrieben, so feinfühlig, so besonders markant geschilderte Details. Die Einsamkeit spricht aus der Protagonistin. Eine jahrelange angeeignete Beobachtungsgabe, welche daraus schließen lässt, dass sie nur wenige Menschen in ihrem nahen Umfeld besitzt, die ihr Gesellschaft leisten. Einsam und doch glücklich? Das ist hier die Frage. Oftmals überwog die Unsicherheit, ob dieses Seelenleben von einer Woge an Unzufriedenheit und gleichzeitig Glückseligkeit überflutet wird, während sie ihre alltäglichen Begegnungen an einem unbekannten Ort in Italien zu unbekannter Zeit (nur die Jahreszeiten werden beschrieben) teilt. Der Leser darf sich nicht allzu sehr eine Menge an Handlung erwarten, dieses Buch lebt von seinen kleinschrittigen und ausgeschmückten Erzählungen aus dem Alltag der Protagonistin. Leise, subtil und doch sehr ergreifend. Ich habe mich sehr verbunden gefühlt und empfand zum Ende beinahe Melancholie, hätte ich doch gerne noch ewig von jenen Alttagshandlungen weiterlesen können, ich hätte mich nicht gelangweilt. Zu guter Letzt möchte ich vor allem anmerken, dass ich den Titel des Buches wirklich wundervoll und sehr passend gewählt finde. Eine wahre Leseempfehlung! 

Cover des Buches Wo ich mich finde (ISBN: 9783498001100)
N

Rezension zu "Wo ich mich finde" von Jhumpa Lahiri

Aufbruch ins Ungewisse
nonostarvor 3 Jahren

Eine 40-jährige Italienerin hat alles was sie sich wünscht, sie scheint sich wohl zu fühlen in der Stadt in der sie lebt und die sie noch nie wirklich verlassen hat. Sie ist zufrieden, mit dem was sie hat. Sie scheint gerne alleine zu sein, die Anziehung, die sie zum Mann ihrer besten (?) Freundin verspürt, gefällt ihr, doch sie hat nicht das Verlangen aus den seltenen wie zufälligen Berührungen mehr entstehen zu lassen. Sie stebt nicht nach Höherem, ihre Arbeit an der Universität gefällt ihr, sie ist beliebt. Und doch bleibt sie alleine. Je mehr man eintaucht in dieses Buch, desto stärker tritt die Einsamkeit zu Tage, das Bild von der starken Frau beginnt zu bröckeln.

Anfangs hat mich Lahir mit dieser Geschichte nicht wirklich erreicht, die Frau erschien mir austauschbar, ihre Gefühle wurden nicht deutlich. Doch je mehr ich las, desto besser gefiel es mir. Lahir hat eine wirklich gute Beobachtungsgabe. Sie lässt den leser die Protagonistin in ihrem Alltag begleiten, bei unspektakulären Handlungen und Situationen. Und nach und nach beginnt man ein Gefühl für die junge Italienerin zu bekommen und ihr Verlangen, einen Schritt weiter zu gehen, das sich nur langsam offenbart.

Was mich am Anfang so gestört hatte, mochte ich am Ende sehr. Bei diesem Buch sollte man jedoch nicht allzu viel Handlung erwarten, es geht mehr um die Zwischentöne, die leisen Schwingungen in menschlichen Beziehungen, die nicht sofort erkennbar sind.

Cover des Buches Wo ich mich finde (ISBN: 9783498001100)
Buecherschmauss avatar

Rezension zu "Wo ich mich finde" von Jhumpa Lahiri

Selbstfindung
Buecherschmausvor 4 Jahren

„Dove mi trovo“, Wo ich mich finde, betitelt die 1967 geborene Jhumpa Lahiri, Tochter bengalischer Eltern, in London und Rhode Island aufgewachsen, ihren ersten auf Italienisch geschriebenen Roman. Bereits 2015 erzählte sie in ihrem Essay „In altre parole“, wie sie sich in die italienische Sprache verliebte und wie diese ihr Schreiben beeinflusst. Seit 2011 lebt die Autorin mit Mann und zwei Kindern in Rom.

Nun wählt Jhumpa Lahiri für Wo ich mich finde eine Italienerin Mitte 40 als Erzählerin. Die bis zum Ende Namenlose hat die Großstadt, die nicht näher charakterisiert oder benannt wird, aber durchaus Rom sein könnte, nach eigenem Bekunden noch nie für längere Zeit verlassen. Fest verwurzelt scheint sie zu sein, im Gegensatz zu den Protagonisten in Lahiris früheren Erzählungen und Romanen, denen immer eine gewisse Heimatlosigkeit, der Verlust der Wurzeln eigen war. So wie Lahiris eigener Familie.

Die Verwurzelung der Protagonistin täuscht allerdings. Auch sie ist vom Fremdsein geplagt. Wenn nicht in ihrem Land, in ihrer Stadt, so doch in ihrem eigenen Ich.

„„Richtungslos, verloren, konfus, durcheinander, orientierungslos, verwirrt, verstört, entwurzelt, nutzlos, verschreckt. In diesen verwandten Begriffen finde ich mich wieder, das ist mein Wohnsitz, er besteht aus den Wörtern, die für mich die Welt bedeuten.“

Die Einzelgängerin lebt allein, unterrichtet an der Universität, hat immer wieder den einen oder anderen Liebhaber, fühlt sich sehr zum Mann ihrer Freundin hingezogen. Sie ist attraktiv, anziehend, hat eine alte Mutter im Seniorenheim und zahlreiche Freunde. Dennoch bleibt sie auch in der Begegnung mit diesen seltsam distanziert, passiv, still und genau beobachtend. Vielleicht liegt es daran, wie sie einmal bemerkt:

„Ich mochte mich selbst nicht.“

Woran dies liegen mag, kann die Leserin höchstens erahnen. Es ist von dem früh abwesenden Vater die Rede, von einer „störrischen Mutter“ mit häufigen Wutausbrüchen, vom Doppelleben eines Geliebten. Die Erzählerin richtet sich in ihrem Leben wie in ihrem Fremdsein ein, aber nicht nur ihr Büro erscheint wie eine „Transitzone“. Zum Halt umgibt sie sich mit zahlreichen Routinen, der regelmäßigen Maniküre, dem Schwimmbadbesuch, dem Glas Wasser in der Bar um die Ecke, dem jährlichen Kauf eines Notizbuchs.

Jumpha Lahiri begleitet sie dabei in kleinen Alltagsszenen, in Splittern ihrer Existenz, in 46 kurzen Kapiteln. „Auf der Straße“, „in der Buchhandlung“, „im Schatten“ und immer wieder „im Stillen“ – Wo ich mich finde. Fraglich bleibt dabei, ob sich die Erzählerin überhaupt irgendwo selbst findet, sich selbst nahe kommt.

„Ich stehe nicht still, sondern bin in ständiger Bewegung, in ständiger Erwartung, anzukommen oder zurückzukehren oder wegzugehen. (…) Gibt es einen Ort, an dem wir nicht auf der Durchreise sind?“

Eine Handlung oder auch nur einen deutlichen Diskurs sollte man von diesem feingliedrigen, schwebenden Buch nicht erwarten. In ihrer kurzen und klaren Prosa, in ihrem gleichsam kühlen wie intensiven (Selbst)Beobachten erinnerte mich Jhumpa Lahiri mit Wo ich mich finde sehr an Texte von Rachel Cusk. Ihr Erzählen ist so melancholisch wie klaglos. Es unterscheidet sich sehr vom Ton ihres mit dem Pulitzerpreis ausgezeichneten Erzählbands Melancholie der Ankunft und ihren bisherigen Romanen wie Tiefland. Mag sein, dass das vom Wechsel der Erzählsprache herrührt. Mich hat es sehr fasziniert.

Gespräche aus der Community

Hallo, ich suche Romane, die in und um Indien handeln. Historisch oder zeitgenössisch. Kann jemand etw. empfehlen?
Zum Thema
13 Beiträge
Buchhandlung_am_Schaefersees avatar
Letzter Beitrag von  Buchhandlung_am_Schaeferseevor 12 Jahren
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