Rezension zu Der Zorn der Wölfe von Jiang Rong
Rezension zu "Der Zorn der Wölfe" von Jiang Rong
von Marco
Rezension
Marcovor 14 Jahren
Jiang Rong hat Millionen chinesische Leser in die Innere Mongolei zu dem einfachen Leben der Nomaden entführt. Das Buch sorgte für Aufsehen, weil es ungeniert die neue naturzerstörerische chinesische Lebensweise und damit auch die maoistische Staatsmacht kritisiert. Rong erzählt die Geschichte vom chinesischen Studenten Chen Zhen der freiwillig während der Kulturrevolution in den 60er Jahren in die Innere Mongolei zieht, um dort bei den Normaden lebt und arbeitet. Er lernt dort eine völlig fremde und faszinierende Welt kennen, die ihn verändert und zum Nachdenken bringt. Er geht auf in dem einfachen und harten Alltag, weil er erkennt, wie nah die Menschen von und mit der Natur im Einklang leben. Vor allem ist Chen Zhen von den Wölfen und versucht mit seinem Freund einen kleinen Wolf großzuziehen. Doch dabei gerät er zunehmend in Schwierigkeiten. Zudem muss er miterleben, wie das natürliche Gleichgewicht, vor allem durch die Intervention der Chinesen, in der Inneren Monglei immer weiter zerstört wird. Rongs Roman ist eine Hymne an die Natur und ein Ruf nachhaltig zu leben. Mit vielen konkreten Beispielen zeigt der Autor, wie sehr kleine Veränderungen das natürliche Gleichgewicht empfindlich stören kann und wie viele Dinge miteinander zusammenhängen. Ein tolles Buch, mit dem langsam warm werden muss, dass dann aber einen roten Faden offenbart, dessen Ende man unbedingt erfahren möchte.