Die Witwen von Paradise Bay von Jill Sooley.
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
Das Cover ist zwar sehr pastellfarben, aber der Inhalt ist nicht zu unterschätzen. Natürlich handelt es sich um fröhliche, freche Frauenunterhaltung, aber so ganz ohne Substanz geht es hier dann doch nicht. Die Charaktere sind um einiges realistischer als man es von etablierten Chick-Lit Bestsellern so kennt und die Prämisse um einiges nachdenklicher, als ich es erwartet hatte von den Witwen aus Paradise Bay.
Spaß macht Sooleys Buch natürlich auch, hier und da gibt es Potenzial für ein paar Tränchen, was aber nie auf Kosten des Silberstreifs am Horizont geht. Nach weniger als hundert Seiten liebt man ihre Charaktere – mir hatte es vor allem Prissys freche Mutter angetan – lacht und leidet mit ihnen und ärgert sich über ihre albernen, nichtsnutzigen Ehemänner. Was das angeht trifft Sooley – selbst glücklich verheiratet – sicher einen Nerv bei der einen oder anderen Frau. Vielleicht aber auch nur um ihr zu zeigen, dass der Angetraute dann doch nicht ganz so schlimm ist, wie es den Anschein hat, wenn er schon wieder den Hochzeitstag verschlafen hat.
Sooleys Debut ist dabei nicht frei von groben technischen Schnitzern, wie unglaubwürdige Wendungen oder Veränderungen der Charaktere, Handlungsstränge die unfertig im Sand verlaufen, hier und da Verallgemeinerungen und was man als Autoren-Frischling sonst noch so alles falsch machen kann. Beim Lesen fällt es zwar auf, stört allerdings nicht den Gesamteindruck des Buchs. So stufe ich etwaige Imperfektionen eher als mittelschwere Vergehen ein und empfehle es an dieser Stelle LeserINNEN mit besonderem Faible für Frauenunterhaltung.
Ein Roman, der technisch nicht perfekt ist, dafür aber ganz viel Herz hat und so seine Fehler ganz schnell wieder auszubügeln vermag.