Cover des Buches Die Witwen von Paradise Bay (ISBN: 9783442743674)
Rezension zu Die Witwen von Paradise Bay von Jill Sooley

Die Witwen von Paradise Bay von Jill Sooley.

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 11 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 11 Jahren
Prissy ist nach siebzehn Jahren Ehe reichlich unzufrieden mit ihrem Howie, doch als der ihr eine Affäre gesteht und die Scheidung verlangt, ist ihr das auch nicht recht. Also flüchtet sie kurzerhand zu ihrer Mutter ans andere Ende Kanadas, nach Paradise Bay. Doch auch dort ist nicht alles im Lot. Prissys Jugendfreundin Lottie hat gerade ihren Mann beerdigt und muss nun alleine für Tochter Marianne sorgen. Ganz zu Schweigen von Witwe Georgia, die sich seit fünf Jahren darum bemüht über den Tod ihres Mannes hinweg zu kommen und nun mit Prissy und Lottie eine staatlich geförderte Selbsthilfegruppe gründen will.

Das Cover ist zwar sehr pastellfarben, aber der Inhalt ist nicht zu unterschätzen. Natürlich handelt es sich um fröhliche, freche Frauenunterhaltung, aber so ganz ohne Substanz geht es hier dann doch nicht. Die Charaktere sind um einiges realistischer als man es von etablierten Chick-Lit Bestsellern so kennt und die Prämisse um einiges nachdenklicher, als ich es erwartet hatte von den Witwen aus Paradise Bay.

Spaß macht Sooleys Buch natürlich auch, hier und da gibt es Potenzial für ein paar Tränchen, was aber nie auf Kosten des Silberstreifs am Horizont geht. Nach weniger als hundert Seiten liebt man ihre Charaktere – mir hatte es vor allem Prissys freche Mutter angetan – lacht und leidet mit ihnen und ärgert sich über ihre albernen, nichtsnutzigen Ehemänner. Was das angeht trifft Sooley – selbst glücklich verheiratet – sicher einen Nerv bei der einen oder anderen Frau. Vielleicht aber auch nur um ihr zu zeigen, dass der Angetraute dann doch nicht ganz so schlimm ist, wie es den Anschein hat, wenn er schon wieder den Hochzeitstag verschlafen hat.

Sooleys Debut ist dabei nicht frei von groben technischen Schnitzern, wie unglaubwürdige Wendungen oder Veränderungen der Charaktere, Handlungsstränge die unfertig im Sand verlaufen, hier und da Verallgemeinerungen und was man als Autoren-Frischling sonst noch so alles falsch machen kann. Beim Lesen fällt es zwar auf, stört allerdings nicht den Gesamteindruck des Buchs. So stufe ich etwaige Imperfektionen eher als mittelschwere Vergehen ein und empfehle es an dieser Stelle LeserINNEN mit besonderem Faible für Frauenunterhaltung.

Ein Roman, der technisch nicht perfekt ist, dafür aber ganz viel Herz hat und so seine Fehler ganz schnell wieder auszubügeln vermag.

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