Jilliane Hoffman

Inhalt

Dass die Cupido-Morde ganz Miami in Angst und Schrecken versetzten, ist über drei Jahre her. Damals konnten C. J. Larson, Staatsanwältin,  und Special Agent Dominick Falconetti vom FDLE die Mordserie gemeinsam aufklären. Die beiden wurden über die Arbeit an dem Fall ein Liebespaar. Sie planen gerade ihre Hochzeit, als eine neue Reihe von sie brutalen Morden sie aufschreckt. Morpheus - wie die Presse den neuen Schlächter getauft - schlägt mehrmals erbarmungslos zu. All seine Opfer waren Polizisten und wurden auf die gleiche, schreckliche Weise verstümmelt. Sie alle hatten Dreck am Stecken. So oder so.Dominick ermittelt in Richtung Drogenmilieu und Korruption doch was er nicht ahnen kann - C. J. hat panische Angst, dass diese Verbrechen ihre persönliche Schuld sind. Denn Morpheus' Opfer hatten alle mit dem Cupido-Fall zu tun. Sie hatten damals  mit gezinkten Karten hoch gepokert, um den vermeintlichen Serienkiller nicht laufen lassen zu müssen. Ein Spiel mit dem Teufel, bei dem C. J. die Karten mischte. Und Teufel, so scheint es, fordert jetzt seinen Lohn ...

Fazit

Äußerst temporeiche Fortsetzung, die ich in einem Rutsch verschlungen habe.

In „Vater Unser“ von Jilliane Hoffmann ist Julia Valenciano die Protagonistin, die Staatsanwältin ist. Sie sieht sich mit dem Fall von Dr. David Marquette konfrontiert, der seine ganze Familie brutal ermordet haben soll. Der Täter steht also relativ zweifelsfrei fest, allerdings steht die Frage im Raum, ob der angesehene Arzt zurechnungsfähig ist, oder nicht doch krank und damit unzurechnungsfähig. Auf Druck ihrer Vorgesetzten versucht Julia, den Angeklagten als eiskalten Mörder zu überführen, mit der Zeit kommen ihr aber immer mehr Zweifel, was auch mit ihrer persönlichen Vergangenheit zusammenhängt. 

Die Story hat mir grundsätzlich wirklich gut gefallen. Vor allem das Thema der Unzurechnungsfähigkeit und mit dieser in Verbindung stehenden Erkrankungen fand ich äußerst interessant. Allerdings war mir der Prozess, der im Vordergrund der Handlung steht, ein wenig zu langatmig geschildert. Hier hätten vielleicht 50 Seiten weniger dem Buch etwas gut getan. Dennoch ist dies ein spannender (Justiz)-Thriller, der für einen überraschenden Twist zum Ende und einen schönen Abschluss sorgt. Gute 4 Sterne von mir. 

Ich kenne dieses Werk als Hörbuch. Es ist fesselnd geschrieben und zeigt, wie verzweifelt der Ermittler nach einer Lösung sucht und wie besorgt er um seine eigene Tochter ist. Man kann sich gut in die Handlung hinein versetzen. Wie aber bereits schon von anderen hier kritisiert, fehlt mir auch ein wenig der Bezug zum Täter, also warum er die ganzen Mädchen so gequält hat. Sei es aus Rache, weil er vielleicht selbst keine Kinder hatte und gerne welche hätte, Sadismus oder was auch immer. Ein kleiner Hinweis hierzu hätte das Werk komplettiert.