Rezension zu "Jim Cornette Presents: Behind the Curtain—Real Pro Wrestling Stories (English Edition)" von Jim Cornette
Nicky_FoxleyEin interessanter Blick hinter die Kulissen, der die Welt zeigt, die Fans von der manchmal mehr als harten Realität der Pro-Wrestling-Umkleideräume trennt. Cornette, der nicht nur ein Wrestling-Historiker, sondern auch langjähriger Insider in der Branche ist, erzählt nicht nur alte und weniger bekannte Geschichten aus der glamourösen Welt des Wrestlings, sondern auch über die Auswirkungen des sogenannten Kayfabe.
Wenn man Cornette und seine Podcasts kennt, kann man beim Lesen seine Stimme hören. Das verleiht dem Ganzen einen sehr schönen und authentischen Touch. Die Zeichnungen sind schön und immersiv, und das Glossar am Ende ist sehr umfangreich. Besonders gut haben mir die Zeitungsartikel, Fotos und anderen Memorabilien gefallen, die hinzugefügt wurden, um die Immersion zu vertiefen (und die Geschichten als echt zu beweisen).
Zu meinen Problemen:
Während Kayfabe (so tun, als wäre alles echt) einst alles im Wrestling bedeutete, zeigen die Geschichten so viele Nachteile, die mit einer solch strikten Befolgung einhergehen. Menschenleben standen buchstäblich auf dem Spiel, manche verloren es sogar, nur um zu schützen, dass Pro-Wrestling "echt" ist.
Wenn es nur um das Erzählen dieser Geschichten ginge, hätte ich nichts dagegen, aber in Cornettes Formulierungen kann man die Nostalgie und Sehnsucht nach diesen Zeiten lesen, das Bedauern oder sogar das Spott über den "Tod des Kayfabe" durch die Hände von Vince McMahon. Es zeigt eine überraschende Gleichgültigkeit gegenüber den Opfern und potenziellen zukünftigen Opfern des Kayfabe und gegenüber jemandem, der sein ganzes Leben lang eine Rolle spielen muss.
Liest man dieses Buch als eine Erinnerung an alte Zeiten, ist es gut. Ich, selber Wrestler, musste Cornettes Voreingenommenheit ignorieren, um es zu genießen, da ich weiß, wie schädlich die Kayfabe-Seite des Geschäfts sein kann.