Cover des Buches Alles, was vielleicht für immer ist (ISBN: 9783832163747)
K
Rezension zu Alles, was vielleicht für immer ist von Jimmy Rice

Ziemlich glanzlos, ich hatte mir mehr erwartet.

von kathi095 vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Leider enttäuschend - die Handlung ist ziemlich langatmig und es tut sich nicht wirklich etwas. Hatte mir mehr erwartet.

Rezension

K
kathi095vor 7 Jahren

Ben liebt Rebecca und Rebecca liebt Ben. Bis plötzlich alles den Bach runtergeht. Und sich eine sehr langatmige Geschichte entwickelt, die zwar durchaus ihre guten Momente hat, aber in vieler Hinsicht enttäuscht.

Ben und Rebecca sind seit 11 Monaten zusammen und das, was man unter einem perfekten Pärchen versteht. Sie ergänzen sich optimal – Rebecca ist die selbstbewusste, toughe Karrierefrau die aber Smalltalk über alles hasst und dann ist da Ben, der liebe, offene Personalvertreter, der mit jedem gut klar kommt, aber irgendwie noch nicht so richtig weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll. Er weiß nur, dass er es mit Rebecca verbringen will. Aber dann geht alles schief.

Und schon sind wir mittendrin in der Geschichte von „Alles, was vielleicht für immer ist“ (ganz schön sperriger Titel wenn ihr mich fragt), denn viel mehr gibt es hier leider nicht zu erzählen. Zentrum der Handlung ist eine Riesenstreiterei ziemlich am Anfang, die Rebecca und Ben auseinanderbringt. Und danach geht es dann das gesamte Buch lang darum, wie sie immer wieder versuchen, sich zusammenzuraufen. Die Handlung hat es also nicht so in sich. Dafür sind die Charaktere aber ziemlich toll.

Die Protagonisten Ben und Rebecca hab ich ja eingangs schon beschrieben, mein Lieblingscharakter war aber eine Nebenfigur, nämlich ein gemeinsamer Freund von den beiden, Jamie. Er ist so quasi der Vermittler zwischen den beiden Streithähnen und hat eine angenehme, sympathische Art, die ich sofort gemocht habe. Rebecca mochte ich nicht besonders, sie war mir oft zu kindisch und zu nachtragend. Dieser verhängnisvolle Streit zwischen Rebecca und Ben entwickelt sich nämlich erst aufgrund einer komplett überzogenen Reaktion von ihr. Mit Ben kam ich besser klar. Aber mein Highlight war Jamie.

Im Großen und Ganzen sind die Figuren größtenteils ziemlich okay, die Geschichte an sich hat aber leider nur sehr wenig, das einen zum weiterlesen anregt. Das Ding ist, dass sich das Buch die ganze Zeit nur um die Trennung von Rebecca und Ben dreht und wie sie damit klarkommen. Es gibt keine richtige Handlung nebenbei. Natürlich machen die beiden in ihrem Alltag weiter und das wird halt erzählt, aber sonst tut sich leider nicht viel. Das macht es sehr schwer weiterzulesen, ich hab mich manchmal ziemlich dazu zwingen müssen. Wäre dieses Buch kein Leserunden-Buch gewesen, ich hätte es vermutlich abgebrochen.

Dadurch dass ich das nicht getan hab, kam ich noch in den zweifelhaften Genuss des Ende dieser Geschichte. Es scheint fast, als hätten die Autoren am Ende noch die Spannung reinpacken wollen, die dem Buch die ganze Zeit gefehlt hat – am Ende überschlagen sich die Ereignisse nämlich ein bisschen. Leider geben sie diesen Wendungen keine Zeit, sich richtig zu entfalten, denn kaum wird es ein bisschen interessanter, ist man auch schon am Ende angekommen. Netter Versuch, aber leider nicht besonders gut umgesetzt.

Gefühle fehlen komplett

Das Buch wird als Liebesgeschichte beworben, faktisch ist es eher eine Trennungsgeschichte. Oder eher eine „Ich erzähle euch 300 Seiten lang, wie es mir frisch getrennt geht“-Geschichte. So oder so hab ich mir für dieses Buch viel, viel mehr Emotionen erwartet. Die fehlen aber leider komplett. Sowohl die Flashbacks zur Kennenlernen von Rebecca und Ben als auch die Haupthandlung als getrennte Paar ist doch optimal geeignet dafür, ein paar gefühlvolle Momente einzuarbeiten. Das haben die Autoren aber komplett verabsäumt, sodass einen das Buch kein einziges Mal berührt. Man fühlt auch nicht wirklich mit den Charakteren mit und ist nicht mitten drin im Geschehen . Als Leser kommt man sich eher wie ein Beobachter vor, der von außen vor zuschaut und noch dazu von der Handlung durch eine dicke Mauer getrennt ist, die verhindert, dass auch nur die kleinste Emotion auf ihn überspringt.

Fazit: Das Potenzial überhaupt nicht genutzt

Rebecca und Ben hätten sicher eine gute Story abgegeben. Auch, wenn sie getrennt sind – selbst daraus kann man eine gute Geschichte machen. Hat aber leider überhaupt nicht geklaptt. Ich hab mich beim lesen oft gelangweilt und bin weder mit Charakteren noch mit der Handlung je richtig warm geworden. Mehr wie zwei Sterne sind da nicht drin. Sehr schade, ich hatte mir mehr erwartet.

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