Jo Cotterill

 4,6 Sterne bei 48 Bewertungen

Lebenslauf

Jo Cotterill hat als Schauspielerin und als Lehrerin gearbeitet, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie hat schon einige Bücher veröffentlicht, die vielfach ausgezeichnet wurden. „Eine Geschichte der Zitrone“ ist das erste Buch von Jo Cotterill, das auf Deutsch erscheint. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in der englischen Grafschaft Oxfordshire.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Jo Cotterill

Cover des Buches Eine Geschichte der Zitrone (ISBN: 9783551560360)

Eine Geschichte der Zitrone

(48)
Erschienen am 29.09.2016

Neue Rezensionen zu Jo Cotterill

Cover des Buches Eine Geschichte der Zitrone (ISBN: 9783551560360)
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Rezension zu "Eine Geschichte der Zitrone" von Jo Cotterill

Hortensia13
Wo ist die innere Stärke?

Die 11-Jährige Calypso vergräbt sich am liebsten in den Bücher, die sie über alles liebt. Doch als die neue Mitschülerin Mae in die Klasse kommt und sich mit ihr anfreunden will, scheint sich für Calypso ein Stück Welt zu öffnen. Kann es wirklich sein, dass jemand ihre beste Freundin sein will? Ihr Vater hat ihr aber beigebracht, dass man sich nur auf sich selbst verlassen kann. Seit ihre Mutter gestorben ist, macht ihr Vater genau das. Er verlässt kaum sein Arbeitszimmer und schreibt an seinem Buch "Eine Geschichte der Zitrone". Je mehr Zeit Calypso mit Mae und ihrer Familie verbringt, fragt sie sich, ob ihr kaltes, einsames Zuhause wirklich zur eigenen inneren Stärke beiträgt.

Die Geschichte hat mich nicht nur berührt, sogar zum Weinen gebracht. In einem kindlichen Ton erzählt Calypso, wie sie mit Trauer, Einsamkeit und Verantwortungsgefühl für ihren Vater umgeht. Als Mensch, der auch Bücher sehr liebt, war ich ihr emotional sehr nah.

Mein Fazit: Mein absolutes Jahreshighlight. Eine emotional schwerwiegende Geschichte eines Mädchen, das versucht den richtigen Weg zu finden. Sehr bewegend. 5 Sterne.

Cover des Buches Eine Geschichte der Zitrone (ISBN: 9783551560360)
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Rezension zu "Eine Geschichte der Zitrone" von Jo Cotterill

-nicole-
Ein wundervolles Buch mit vielen Facetten

Bücher und beste Freundinnen

Wie gern hätte Calypso eine richtige Freundin! Vielleicht wird es ja Mae, die Neue in der Klasse? Die ist genauso ein Bücherwurm wie sie. Auch wenn für Mae ein Buch nur gut ist, wenn sie am Ende richtig heulen muss. Aber Calypsos Dad findet, man soll sich nicht auf andere einlassen. Er hat ohnehin keine Zeit für so was – er schreibt sein Meisterwerk über die Geschichte der Zitrone. Und scheint darüber oft zu vergessen, dass er eine Tochter hat. Je mehr Zeit Calypso bei Mae und ihrer herzlichen Familie verbringt, desto klarer wird ihr, wie seltsam, staubig und leer ihr eigenes Zuhause ist… (Quelle: Klappentext)

„Lesen ist für alles gut. Man kann an Orte reisen, zu denen man im echten Leben nie käme. Man kann ein Mensch sein, der Man nicht ist. Man kann Dinge tun, die man sonst nicht tun dürfte.“
– Seite 154

„Eine Geschichte der Zitrone“ ist eine wundervolle Geschichte über Freundschaft und Bücher, aber auch über Einsamkeit und Krankheit. Hauptfigur ist das elfjährige Mädchen Calypso, die schon früh den Tod ihrer Mutter verkraften musste. Sie lebt zusammen mit ihrem vielbeschäftigten Vater in einem alten Haus, das das Sonnenlicht irgendwie nie ganz erreicht. Calypso ist ein echter Bücherwurm und flüchtet sich am liebsten in Geschichten. Doch dann lernt sie Mae kennen, die neu in ihrer Klasse ist. Auch Mae liest für ihr Leben gern und zwischen den beiden entwickelt sich eine enge Freundschaft. Zum ersten Mal fühlt Calypso sich nicht mehr so einsam. Doch schon bald macht sie eine traurige Entdeckung, die weitere Ereignisse nach sich ziehen – in dieser Zeit braucht sie mehr denn je die Unterstützung ihrer besten Freundin…

Die Handlung lässt sich angenehm leicht lesen und ist in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Calypso geschrieben. Was mir sehr gut gefallen hat, dass hier auch einige Buchtitel genannt werden und diese in die Geschichte mit einbezogen werden – z.B. „Anne auf Green Gables“ oder auch über „Das Tagebuch der Anne Frank“ wird gesprochen.
Neben Büchern und Freundschaft spielen natürlich auch die Zitronen eine gewisse Rolle, wenn auch anders als zunächst gedacht. Doch die Geschichte hat noch viele weitere Facetten, es wird traurig und berührend. Calypso macht keine leichte Zeit durch, aber sie bleibt stark.

„Eine Reise besteht aus lauter kleinen Schritten, oder? Und manchmal muss man sich hinsetzen oder ein Stück zurückgehen, weil das, was vor einem liegt, zu beängstigend ist oder man zuerst etwas anderes zu erledigen hat. Aber ohne kleine Schritte wird es niemals zu einer Reise.“
– Seite 236

Passend zum Titel ist auch die gebundene Ausgabe in zitronengelb gehalten mit einem schönen Schutzumschlag. Wie alle Königskinder-Bücher ist auch diese Geschichte besonders.

Mein Fazit: Wieder ein wundervolles Buch aus dem Königskinder Verlag. Die Geschichte hat viele Facetten: Es geht um Bücher, Freudschaft, Einsamkeit und auch Krankheit. Auch wenn es mal traurig wird, verliert das Buch nie seine Leichtigkeit. Es ist angenehm geschrieben, berührt und ist wirklich lesenswert.

Cover des Buches Eine Geschichte der Zitrone (ISBN: 9783551560360)
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Rezension zu "Eine Geschichte der Zitrone" von Jo Cotterill

Krimifee86
Eine Geschichte der Zitrone von Jo Cotterill

Die anderen Kinder in der Schule wollen sich mittlerweile nicht mehr mit mir anfreunden. Ich spiele gern mit ihnen – es ist nicht so, dass ich Menschen nicht mag. Aber Bücher sind mir ehrlich gesagt lieber. Ich mag den stillen Raum, den sie in meinem Kopf schaffen; den Raum, der sich mit allem möglichen füllen kann, mit Magie oder Inseln oder dunklen Geheimnissen. [Seite 11]

Die elfjährige Calypso ist eine Einzelgängerin und eine Leseratte. Das ändert sich schlagartig als Mae neu in ihre Klasse kommt. Das Mädchen ist ebenfalls begeistert von Büchern und die beiden entdecken gemeinsam neue Welten. Im virtuellen Sinne, aber für Calypso auch im realen Leben. Denn ihre Mutter ist tot und ihr Vater hat sich sehr in seine eigene Welt zurückgezogen. Erst bei Mae lernt Calypso, was Familienzusammenhalt bedeutet. Kann sie es schaffen, auch ihren Vater aus seinem Schneckenloch zu holen?

Ich wünschte, man könnte Gefühle in Flaschen füllen, damit man sich später daraus bedienen kann, wenn man sie braucht. [Seite 115]

Das Buch ist komplett aus Calypsos Sicht geschrieben, was es einfacher macht, ihr und ihren Gedanken und Gefühlen zu folgen. Ganz klar ist es aber auch ein Kinderbuch, das in sehr einfacher Sprache geschrieben ist und in dem Gefühle sehr stark und eindrücklich geschildert werden. Mir als Erwachsener fehlte ein bisschen das Unterschwellige, das unter der Oberfläche brodelt. Hier hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle mehr Tiefe gewünscht.

„Lesen ist für alles gut. Man kann an Orte reisen, zu denen man im echten Leben nie käme. Man kann ein Mensch sein, der man nicht ist. Man kann Dinge tun, die man sonst nicht tun dürfte.“ [Seite 154]

Auch die Geschichte an sich ist für einen Erwachsenen leider sehr oberflächlich. Viele Dinge bleiben unbeantwortet oder sind nicht nachvollziehbar. Ich möchte hier nicht spoilern, spiele aber insbesondere auf diese ganze „Kinderhelden“-Geschichte an.
Auch Calypsos Vater bleibt für mich rätselhaft und seine Motive (Zitronen / Bücher) für mich unklar. Hier hätte ich mir mehr Aufklärung oder eventuell auch Kapitel aus seiner Sicht gewünscht, um das Ganze aufzulockern.

Menschen brauchen Menschen. Man kann sich nicht die ganze Zeit abkapseln, nur damit man nicht verletzt wird. Verletzt wird man trotzdem und dann ist man verletzt und allein. [Seite 214]

Trotz der vorherigen Kritik: Eine Geschichte der Zitrone ist eine nette Kindergeschichte. Sie hat eine starke Protagonistin, einen einigermaßen nachvollziehbaren Handlungsstrang und ein Ende, das Kindern eine Moral näherbringen soll und sicherlich auch dem ein oder anderen Erwachsenen nicht schaden kann. Ich vergebe daher gerne drei Punkte und auch durchaus eine Leseempfehlung.

Kurzmeinung: Eine Geschichte der Zitrone ist eine ganz niedliche Familiengeschichte, die zeigt, was im Leben wirklich wichtig ist.

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