Rezension
Sprecher: Sascha Rotermund
Erschienen: 14.11.2014
Verlag: Hörbuch Hamburg verlag
Dauer: 8 CDs, 595 Minuten Laufzeit
Sonny Lofthus ist ein vorbildlicher Gefangener. Im modernen Hochsicherheitsgefängnis Staten in Oslo lauscht Sonny den Geständnissen der anderen Gefangenen und vergibt ihnen ihre Sünden. Es heißt, dass er die Sünden anderer auf sich nimmt. Kommissar Simon Kefas ist ein Polizist der alten Schule. Ein merkwürdiger Mordfall landet auf seinem Tisch, und am selben Tag bekommt er einen neuen Partner. Sonnys Vater Ab und Simon Kefas standen sich sehr nah. Sie waren Jugendfreunde und langjährige Partner. Als Ab Lofthus sich vor vielen Jahren das Leben nahm und gestand, korrupt gewesen zu sein, zerstörte dieser Verrat Sonnys und Simons Leben. Doch dann ändert ein Geständnis alles. Sonny will Rache. Er plant seine Flucht aus dem Gefängnis, denn die Verantwortlichen sollen für ihre Verbrechen zahlen.
Zu Beginn ist es anstrengend, dem Hörbuch zu folgen. Viele Erzählstränge und noch mehr Personen. Es wird aber im Verlauf der Geschichte einfacher. Nicht nur weil Sonny kräftig aufräumt, sondern auch weil sich langsam die Zusammenhänge erschließen. Leider wird die Geschichte ab diesem Zeitpunkt auch etwas zu vorhersehbar, ein Umstand, den ich so von Jo Nesbø nicht gewohnt bin.
Trotzdem ist die Story gut und die Charaktere im Prinzip glaubwürdig. Strahlemann Sonny steckt allerdings seine Drogensucht zu leicht weg. Vom Junkie zum cleanen taffen Rächer, das geht nicht so schnell, wie Nesbø es uns vorgaukeln will. Überzeugender ist da schon Kefas. Der Mann, der bei der Polizei nie Karriere gemacht hat.
Ein sympathischer Rächer, viele böse Buben und auch die Guten sind am Ende böse. Bestimmt nicht der beste Nesbø und trotzdem immer noch besser als manch anderer gehypter Thriller.
Sascha Rotermund macht als Sprecher seine Sache mehr als gut und so entsteht am Ende doch ein guter Gesamteindruck.