Rezension
Tsubamevor 5 Jahren
Zugegeben: Macbeth ist sicherlich kein leichter Stoff, daher fand ich die Idee, einen Krimiautor die Adaption schreiben zu lassen eigentlich großartig und war neugierig, wie Jo Nesboe an das Thema herangehen würde.
Die düstere Stimmung, der in einer maroden Industriestadt angesiedelten Handlung wurde meiner Meinung nach auch gut geschildert. Dass Macbeth ein ehemaliger Junkie ist, der von seiner Geliebten zum 'Königsmord' verführt wird und dies nur schafft, indem er wieder Drogen nimmt … für mich durchaus nachvollziehbar.
Aber dann … all die unnötigen Längen, die es einem schwer machen, der Handlung zu folgen und die Geschichte kein bisschen spannender machen, die z.T. extrem vulgäre Sprache der Protagonisten und die permanente Überfrachtung der Geschichte mit allem, was Jo Nesboe zwischendurch wohl noch so eingefallen ist (wie etwa der Missbrauch Macbeths als Kind) machen die Story schier unerträglich.
Ich habe mich durch das Hörbuch gequält, was weniger Wolfram Kochs Schuld ist, als vielmehr an Jo Nesboes Umsetzung liegt.
Warum es das Buch auf den 3. Platz der Krimibestenliste im Oktober geschafft hat, ist mir ein absolutes Rätsel.
Nein, ich kann in das Loblied nicht einstimmen. Mir fällt da eher der Spruch ein "Am schönsten ist es, wenn der Schmerz nachlässt".