Nicht so messerscharf wie gedacht
von Nessa_Davy
Kurzmeinung: Spanndender Krimi, aber mit den Figuren werde ich nicht warm.
Rezension
Inhalt und Schreibstil:
Harry Hole, ein alkoholkranker Ermittler, wurde von seiner Frau aus dem Haus geworfen. Als ihm dann auch noch das Liebste genommen wird, dass er hat, wird ihm der Boden unter den Füßen weggezogen...kann er noch einmal all seine Kraft zusammennehmen, um einem alten Feind gegenüberzutreten?
Der Schreibstil ist flüssig und das Buch lässt sich gut lesen, die Spannung wird durch ein paar Cliffhanger gesteigert.
Figuren:
Die Figuren sind für mich der größte Minuspunkt an diesem Krimi. Harry Hole ist ein alkoholkranker, egozentrischer Macho und Frauenheld. Ach, und von den Frauen im Buch will ich gar nicht erst anfangen: alle sind nach außen hin "stark", aber innerlich total gebrochen und hilfsbedürftig. Zum Glück gibt es ja Harry, auf den sie alle, ausnahmslos alle, stehen! Für eine wirkliche Frau ist das aber wirklich nicht nachvollziehbar und so entsteht bei mir der Eindruck, dass diese Figuren dem Männertraum eines Autors entsprungen sind, der insgeheim gern ein kleines bisschen wie der coole, tragische Held des Buches wäre...
Fazit:
Das war mein erstes Buch des viel gelobten Autors Jo Nesbo und deswegen kannte ich Harry Hole noch nicht - und lernte ihn wohl leider auch von seiner schlechtesten Seite kennen.