Cover des Buches Die Staubgeborene (Die Unbestimmten 1) (ISBN: 9783646300338)
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Rezension zu Die Staubgeborene (Die Unbestimmten 1) von Jo Schneider

Äußerst Lesenswert!

von CeceBreze vor 7 Jahren

Rezension

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CeceBrezevor 7 Jahren

Achtung! Enthält Spoiler!

Handlung:

Als die 19- jährige Zianth während ihrer Arbeit in den Staubminen einen Drachenstein- einen der wertvollsten Edelsteine überhapt findet, scheint ihr entkommen aus den Minen in greifbarer Nähe zu sein. Doch durch eine Reihe unglücklicher Fügungen verliert sie den Stein und verletzt einen Jungen ausversehen- mit Magie. Nach diesem Zwischenfall wird die völlig verwirrte Zianth in eine Kaserne gbracht. Dort soll sie zusammen mit ihrer Zimmergenossin Ilie und einem dritten Schüler ihres Jahrgangs die Grundfähigkeiten der Magie erlernen. Doch das gestaltet sich schwieriger als gedacht, denn ihr Meister, der Winteralb Aster ist hart, umbarmherzig und seine Strafen sind brutal, was Zianth schon sehr bald herausfindet. Mit im Bunde sind außerdem noch der mysteriöse, egoistische Hauptmann Fyrmar und die einzige Heilerin der Stadt, Vesta, die sich um Zianths Gesundheit kümmert. Nach und nach lernt sie die einzelnen Elemente zu beherrschen und schließt Freundschaft mit Ilie und Vesta. Lediglich Aster bleibt ihr immer noch ein Rätsel. Wieso ist er so, wie er ist? Zudem kommt sie Fyrmar, der ihr anfangs noch total unsympathisch war, zunehmend näher. Doch kann sie dem überaus wankelmütigen Hauptmann wirklich trauen? Und als wäre das alles nicht genug, trifft sie eines Tages den charismatischen Schattenalb Sjalve, der sie sofort fasziniert. Aber bald darauf stellt sich heraus, was Sjalve wirklich von ihr will. Und das ist nichts Gutes...

Meine Meinung zu...

... dem Titel

"Die Staubgeborene" ist durchaus ein perfekt passender Titel, denn der erste Teil dreht sich im Grunde nur um Zianth. Diese ist jahrelang in den Staubminen gefangen gewesen und gezwungen worden, dort zu arbeiten. Somit ist "die Staubgeborene" ein gut gewählter Titel.

... dem Cover

Finde ich nicht so gut. Die Schrift sieht schön aus, auch die dunkelblaue Hinterlegung des Ganzen passt zu dem Baum und alles harmoniert miteinander. Trotzdem finde ich das Cover viel zu unauffällig. Es hat nicht hervorstechendes, was es schwer macht, es in Erinnerung zu behalten.

... den Protagonisten

Zianth:

Ist mir direkt sympathisch geworden. Sie hält sich anfangs nur für einen Minderwertigen Staubling, doch im Laufe der um die 300 Seiten starken Handlung verändert sie sich immer mehr. Sie wird durch ihre erwachenden magischen Fähigkeiten selbstbewusster und traut sich mehr zu. Trotzdem sind manche ihrer Handlungen sehr naiv und teilweise auch unlogisch. Allerdings merkt man auch, wie sie anfängt, das Leben richtig zu genießen, was sie die letzten 13 Jahre nicht konnte. Auch die Sonne tut ihr gut, als Lichtalbin braucht sie diese um sich vollständig entwickeln zu können. Ihre Lebensfreude und Macht wächst mit jeder Seite und es macht Spaß, ihr dabei zuzusehen.

Fyrmar:

Ist und bleibt ein Ekel. Aber ein bemitleidenswerter Ekel. Er ist arrogant, viel zu selbstbewusst, besitzt keine Sensibilität und ist egoistisch. Wenn man allerdings seine Vergangenheit ansieht, merkt man, dass er vielleicht nicht immer so war, sondern sich angepasst hat, um in der Gesellschaft zu überleben. Er wurde als Weise von der Straße aufgelesen und musste sich- mangels weiterer Talente- durch einschleimen bei wichtigeren Persönlichkeiten hocharbeiten. Auf die Karriere vom Straßenjungen zum Hauptmann ist er wohl mächtig stolz, darum wurde er immer eingebildeter. Trotz allem ist ihm die Angewohnheit, alles und jeden zu seinem Vorteil auszunutzen so in Fleisch und Blut übergegangen, dass er sich auch Zianth gegenüber so verhält. Ob er sie wirklich liebt, oder sie nur von sich abhängig machen wollte, um so an ihre magischen Talente zu kommen, bleibt ungewiss.

Aster:

Ist meine Lieblingsfigur. Anfangs wirkt er bösartig, hart und herzlos. Im Laufe der Handlung wird klar, dass er weder bösartig noch herzlos ist, sondern nur hart. So, wie er seine Schüler behandelt, möchte man ihn hassen, aber Zianth lernt ihn auch noch von einer anderen Seite kennen. Nämlich als den Winteralben, der von seiner eigenen Rasse im jungen Alter verstoßen und seiner Albeninsignien beraubt worden war. Lediglich seine spitzen Zähne und seine Magie ist ihm geblieben. Letzteres ist auch das einzige, was ihm- neben seiner Eule- noch wirklich etwas bedeutet. Seine Vergangenheit hat ihn zu dem gemacht, was er jetzt ist und trotzdem kann er sich jeden Tag dazu aufraffen, etwas gutes zu tun, indem er junge Magiebegabte unterrichtet. Sein Charakter ist unglaublich vielschichtig und ich bin gespannt darauf, mehr über ihn zu erfahren.

Vesta:

Die Heilerin ist mir von Anfang an ans Herz gewachsen. Sie nimmt Zianth auf und kümmert sich um sie, anschließend bringt sie ihr das Lesen bei und freundet sich mit ihr an. Insgesamt scheint sie mit jedem gutgestellt zu sein, sogar mit Aster. Ihre scherzhaften Streitigkeiten mit diesem brachten mich des Öfteren zum Schmunzeln. Auch ihre Vergangenheit, über die man im letzten Kapitel etwas erfährt ist durchaus interessant und passt zu ihrem scharfen Verstand und ihrer Fähigkeit, bedingungslos für diejenigen dazusein, die sie liebt- auch wenn das heißt, eine Göttin aufzusuchen und um Hilfe zu bitten. Vesta versucht immer, jedem zu helfen, ob sie nun dafür bezahlt wird, oder nicht, das macht sie sehr sympathisch.

... der Handlung an sich

Die Grundidee, eine arme Heldin mit Elementarmagie zu erschaffen, ist längst nichts besonderes mehr. Doch die Welt außenrum, die Alben, die Götter, die Gesellschaftsstrukturen der Welt, in der "Die Staubgeborene" spielt ist es sehr wohl. Jo Schneider hat diese Welt mit merkbarer Sorgfalt und Liebe gestaltet und das zahlt sich aus: Ich konnte mir die Umgebung und Figuren genau vorstellen und die jeweiligen Atmosphären, Hoffnungen und Ängste kamen gut bei mir an. Stellenweise zieht sie sich jedoch, an anderen Stellen reißt sie einen wieder mit. Die Zusammenhänge lernt man nach und nach zusammen mit Zianth und vieles bleibt offen und macht Lust auf den nächsten Teil dieser Reihe.

Fazit:

Eine solider, spannender auftakt der neuen Reihe und trotz einigen Längen, definitiv lesenswert!

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