Cover des Buches Die Allesfresserin (ISBN: 9783958130821)
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Rezension zu Die Allesfresserin von Jo Stammer

Szenen einer Ehe - mit einem Hauch Krimi

von Diana182 vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Leider wurde mein Geschmack hier nicht getroffen

Rezension

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Diana182vor 7 Jahren

Das Cover ziert einen Gitarrenspieler und alles wirkt dadurch melodisch und etwas melancholisch.


Mit dem Titel des Buches kann man nicht direkt etwas anfangen, wirft aber direkt einen neugierigen Blick auf die Rückseite des Buches. Hier erhält man einem ersten spannenden Blick in die Geschichte und erwartet einen mitreißenden Krimi in der Abwärtsspirale….

Meine Meinung:


Der Einstieg ist alles andere als ruhig. Man lernt direkt Stephan und Lena kennen, die ihrem Hobby frönen: dem ausufernden, unter die Gürtellinie gehenden Kleinkrieg in der Ehebeziehung. Egal ob die Kinder nebenan vorm Fernseher sitzen, mitten im Raum stehen oder irgendwo im Haus sein könnten- es wird kein Blatt vor den Mund genommen und mit Obszönen Anschuldigungen um sich geworfen.


Dies macht beide Charaktere sofort unsympathisch und man weiß gar nicht, wen man von beiden nun eigentlich unterstützen würde- ich mochte sie beide nicht. Stephan macht einen Fehler nach dem anderen und versteht gar nicht, warum seine Lena das Ganze noch weiter auf die Palme bringt. Lena hingegen lässt keinen Punkt aus, um Stephan mal wieder eins reinzuwürgen. Man hat schon fast das Gefühl, die beiden können sich ohne Streit schon gar nicht mehr unterhalten.


Was vielleicht einen guten Einstieg darstellt, fängt nach ca. 120 Seiten leider an, mich schrecklich zu nerven. Eigentlich dachte ich, es ist ein Krimi und einer von beiden überlebt den Streit nicht – aber welchen großen Bestandteil dieser ewige Streit in diesem Buch hat, habe ich bis zuletzt nicht ganz durchschauen können.


Dann- endlich- "ENDLICH!" Möchte man schreien, geschieht ein Mord! Damit hätte ich, nach dem mehr als die Hälfte gelesen war, schon gar nicht mehr gerechnet. Welche Überraschung! So bekommt das bisherige Familiendrama vielleicht doch noch eine Wendung in Richtung Krimi. Dachte ich! Aber zu früh gefreut, denn wenige Seiten später sind wir wieder peinlicher Beobachter dieser skurrilen Szenerien einer Ehe und der nächste Tote ist zu beklagen. Dieser hätte mich wahrscheinlich berühren oder mitreißen sollen – doch nichts davon tritt ein. Aber das ist ja nicht weiter tragisch- Stephan steckt das ganze ebenso weg, als wäre es keine große Sache und passiert in Familien schon mal. In seinen Augen ist es viel schlimmer, dass ihm der Freund seiner Tochter noch einen dreistelligen Betrag schuldet, die natürlich auf der Beerdigung eingefordert werden müssen.


Es tut mir leid, ich will nicht Spoilern, aber es gab so einige Szenen, die ich irritiert verfolgt habe und mich einfach nur kopfschüttelnd und fragend blickend weiter lesen ließen.


Da war das Ende irgendwie nicht anders zu erwarten, nach dem ich das Buch gelesen hatte.


Mein Fazit:
Nachdem ich nun das komplette Buch beendet habe, überlege ich immer noch, was mir die Geschichte sagen will.


Wie schon geschrieben, gab es eine Vielzahl von Geschehnissen, die ich einfach nicht so ganz verstehen und nachvollziehen konnte.


Vielleicht lag es aber auch an den beiden mehr als unsympathischen Protagonisten, die mich in der kompletten Geschichte nicht berührt haben. Ich habe kein Mitleid mit beiden empfinden können und würde entweder zu einer schnellen Scheidung oder einem guten Therapeuten raten.


Wer gerne Familiendramen mit erheblichem Streitpotential liest, ist hier gut bedient. Einen Krimi habe ich hier leider nur bedingt vorfinden können.

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