Joachim Köhler

 3,6 Sterne bei 16 Bewertungen

Lebenslauf

Joachim Köhler, Dr. phil., Jahrgang 1952, lebt als Schriftsteller in Hamburg. Er hat in Tübingen, New York und seiner Heimat Würzburg Philosophie studiert und 1977 über Nietzsche promo-viert. Seitdem hat er sich wissenschaftlich mit den großen umstrittenen Figuren der deutschen Kulturgeschichte beschäftigt. Fünfzehn Jahre lang schrieb er für den Stern und hat seit 1989 mehrere Biographien verfasst. Seine acht viel diskutierten Bücher wurden insgesamt in fünfzehn Sprachen übersetzt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Joachim Köhler

Cover des Buches Ich, Cosima (ISBN: 9783548607405)

Ich, Cosima

 (2)
Erschienen am 01.06.2007
Cover des Buches Der letzte der Titanen (ISBN: 9783546002738)

Der letzte der Titanen

 (1)
Erschienen am 01.09.2001
Cover des Buches Friedrich Nietzsche (ISBN: 9783546002752)

Friedrich Nietzsche

 (2)
Erschienen am 01.08.2001
Cover des Buches Der lachende Wagner (ISBN: 9783453178755)

Der lachende Wagner

 (0)
Erschienen am 19.11.2012
Cover des Buches Luther!: Biographie eines Befreiten (ISBN: 9783374044207)

Luther!: Biographie eines Befreiten

 (0)
Erschienen am 10.02.2017

Neue Rezensionen zu Joachim Köhler

Cover des Buches Verloren im Cyberspace. Auf dem Weg zur posthumanen Gesellschaft (ISBN: 9783374067589)
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Rezension zu "Verloren im Cyberspace. Auf dem Weg zur posthumanen Gesellschaft" von Joachim Köhler

Das digitale Leben.
busdrivervor 2 Jahren

Dieses Buch ist mehr als ein Ratgeber, es öffnet einem die Augen für die Gefahren der digitalen Welt.

Fast jeder kommt täglich damit in Kontakt. Sei es allgeméin im Internet, durch Apps, social Media usw. Egal ob wir etwas bestellen, Informationen abrufen, Punkte sammeln, Kontakte pflegen, der Großteil davon läuft digital ab. Und dabei werden jede Menge Daten gesammelt. Wer denkt, dass er anonym durchs Net wandeln kann, der irrt gewaltig. Jede Suchanfrage, jede Bestellung, jede Umfrage... wird gespeichert, ausgewertet. Wir bekommen auf uns abgestimmte Seiten, Artikel, Informationen angeboten. Oft ist es einem gar nicht bewusst, was man alles von sich preisgibt.

Die Angst etwas zu verpassen, Schnäppchen genauso wie die neuesten posts der LieblingsInfluenzer oder youtuber. Chatrooms oder Foren,  Spieleseiten,  Umfragen. Unser Leben wird davon bestimmt.

Die Menschen entfremden sich von einander, von sich selbst. Der persönliche Austausch wird reduziert.

Der Autor hat das alles in einer wunderbaren Art niedergeschrieben, dass man ihm leicht folgen kann und Zusammenhänge versteht. Er zeigt die Risiken auf,  erklärt und informiert. Dreißig Kapitel, die wachrütteln und zum Nachdenken anregen.

Cover des Buches Verloren im Cyberspace. Auf dem Weg zur posthumanen Gesellschaft (ISBN: 9783374067589)
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Rezension zu "Verloren im Cyberspace. Auf dem Weg zur posthumanen Gesellschaft" von Joachim Köhler

Ein philosophischer Blick auf unsere heutige Digitalisierung
strickleserlvor 3 Jahren

Cyberspace, das ist eine von Computern erzeugte virtuelle Scheinwelt. In diesem Buch geht es nicht nur um diese Scheinwelt, sondern noch viel mehr um den Cybermensch, das Wesen, das diese pseudoreale Welt bevölkert.


Der Philosoph und Journalist Joachim Köhler möchte mit diesem Buch wachrütteln. Er warnt vor den Gefahren des Internets und zeigt, wie sehr wir alle manipuliert werden. Er geht auf Gefahren und auf aktuelle Skandale ein, und zum Schluss gibt er einige Hinweise zu einem bewussten Umgang mit dem Netz.


„Die Cyberwelt bietet sich als universale Dienstleistung an, die so gut wie nichts kostet. Sie präsentiert sich als allgegenwärtige Alternative zur wirklichen Welt. … Man glaubt am Steuerhebel seines eigenen Lebens zu sitzen. Und ist doch unmerklich selbst gesteuert: Was einem als ureigenstes Interesse erscheint, wird einem von diesem Wunderland der Wünschbarkeiten selbst nahegelegt. Man glaubt, sich mittels Maus, Tastatur oder Touchscreen die Welt untertan zu machen, wird aber selbst mit einem einzigen Mausklick zum Untertanen der Betreiber.“


„Der Cybermensch ist auch deshalb Sklave, weil die Cyberwelt keine Pausen kennt. Sie fordert, ohne zu fördern. Das Internet steht immer zur Verfügung, verlangt aber auch ständige Aufmerksamkeit. Man muss immer bereitstehen und auf die Zeichen achten, die eine schnelle Reaktion erfordern.“


Von den Anfängen in Kalifornien bis zur heutigen Beeinflussung von Wahlen oder dem Kämpfen mit Drohnen, zeigt der Autor das Schreckensbild einer Technologie, die droht uns zu beherrschen. War das Internet am Anfang eine hilfreiche Vernetzung mit dem Motto, „Tue nichts Böses,“ geht es heute vor allem um Profit und Manipulation.


Der Autor geht in den einzelnen Kapiteln auf verschiedene Aspekte des Themas ein. Mal geht es um Computerspiele und um die psychologische Trinks, die eingesetzt werden, um Konsumenten zu binden, mal geht es um Fake News und die Folgen, oder um Trolls in Chatrooms. Mit feuriger und leidenschaftlicher Sprache warnt der Autor vor der Vereinnahmung, die uns droht. Leider fehlen für viele Aussagen Belege. Außerdem scheint es als würde der Autor im Eifer des Gefechts manche Aussagen übertreiben.


Eine solche Vereinnahmung, wie wir sie erleben, wäre ohne den Verbraucher nicht möglich. Mehrmals betont der Autor, wie sehr wir uns einnebeln lassen, beispielsweise von den Versprechen einer sofortigen Wunscherfüllung oder dem gigantischen Wissensschatz, der uns in Sekundenschnelle zur Verfügung steht. Dieser Reiz führt dazu, dass wir das wirkliche Leben nicht mehr leben, befinden wir uns doch ständig in einer Scheinwelt. Die schreckliche Vision einer Welt, in der jeder alleine in seinem winzigen Wohnraum vegetiert und sich alle Wünsche digital erfüllen lässt, zieht sich durch das Buch.


Mit kurzen Worten zeigt der Autor am Schluss als Antwort den Wert der Gelassenheit, der Stille, des Nichtstuns – der Freiheit von dem Zwang immer online zu sein.


Fazit: Ein wertvolles und bewegendes Buch, das über die Gefahren der Cyberwelt aufklärt. Der wortgewandte Autor zeigt auf, wie wir die Opfer der Mächtigen sind, denen es um Profit und Manipulation geht. Trotz einiger Wiederholungen ein sehr empfehlenswertes Buch!


Cover des Buches Verloren im Cyberspace. Auf dem Weg zur posthumanen Gesellschaft (ISBN: 9783374067589)
Nadl17835s avatar

Rezension zu "Verloren im Cyberspace. Auf dem Weg zur posthumanen Gesellschaft" von Joachim Köhler

Komplexes Sachbuch
Nadl17835vor 3 Jahren

Auf anschauliche und eindringliche Art und Weise beschreibt der Autor in 30 umfangreichen Kapiteln mit passenden Überschriften und einem zusammenfassenden Zitat jedes einzelne Kapitel, welches sich rund um die Gefahren, Möglichkeiten und dunklen Abgründe, die sich dahinter verbergen, dreht. Ein zentrales Thema, welches immer wieder aufgeführt wird, ist die Entfremdung des Menschen von sich selbst und dem was einen Menschen menschlich macht hin zu einem "Cybermenschen", der eher wie eine Maschine denkt und vor allem handelt. Dazu führt er eine Reihe von Argumenten an, die seine Thesen stützen, auch wenn hier und da klare Belege fehlen und einige Aussagen eher wie persönliche Vermutungen/Beobachtungen wirken, die unterschiedlich interpretiert werden können.

Besonders aufschlussreich und erschreckend finde ich die massive Sammlung von Daten durch die Unternehmen des Silicon Valley und welch große, ungebrochene Macht diese besitzen. Zwar war mir durchaus bekannt, dass unablässig Informationen gesammelt werden, dass dies allerdings in so großem Stil gemacht wird, war mir nicht bewusst. Wenn man danach ginge, dürfte man ja keine Technik, die einen Zugang zum Internet hat, mehr benutzen, da nicht klar ist wer welche Daten wie sammelt und verwahrt. Nach diesem Kapitel hatte ich schon ein mulmiges Gefühl beim Arbeiten oder einfachem Surfen im Internet.

Insgesamt schildert der Autor die Cyberwelt auf eine recht negative Art und Weise und betrachtet alles was die Cyberwelt in einem schlechten Licht. In einigen Punkten stimme ich im widerspruchslos zu, andere fand ich etwas überzogen und übertrieben dargestellt. Nach einigen Schilderungen des Autors könnte man meinen, dass jeder, der häufig internetfähige Geräte verwendet, ein Internetsüchtiger ist, der ohne nicht lebensfähig wäre. Dem widerspreche ich vehement. Technik kann und wird durchaus mit Augenmaß verwendet, auch wenn es stimmen mag, dass viele Menschen durch die Cyberwelt und damit verbundene Programme, Apps etc. konditioniert werden und beispielsweise sehnsüchtig darauf warten ein Like für einen Post zu bekommen oder gleich zum Handy greifen, wenn dieses klingelt. Ich schätze hier spielt eher die Gewöhnung und das ständige Verwenden dieser Geräte eine große Rolle. Ein leben ohne wäre durchaus möglich. Es kommt wie so oft auf die Einstellung und Haltung, sowie den gemäßigten Konsum an. Damit schließt der Autor seine ausführliche Darlegung zur Cyberwelt auch ab und die eher negative Stimmung, die durch die Kapitel transportiert wird, lockert sich gegen Ende und trifft bei mir auf Zustimmung.


Fazit: Ein durchaus interessantes und lesenswertes Sachbuch, welches mich überzeugen und mir viele neue Inhalte vermitteln konnte. Inhaltlich und sprachlich durchaus anspruchsvoll geschrieben, aber dennoch sehr unterhaltsam.


Gespräche aus der Community

Die Cyberwelt ist zum Mittelpunkt unserer Lebens- und Arbeitswelt geworden. Alle nutzen das weltweite Netz, wenige beherrschen es, kaum einer versteht es. 

-Digitalisierung: Ihre Chancen und Gefahren

-Eine faszinierende Gedankenreise in die Cyberwelt

-Philosophisch, aufrüttelnd und hochaktuell

130 BeiträgeVerlosung beendet
strickleserls avatar
Letzter Beitrag von  strickleserlvor 3 Jahren

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