Cover des Buches Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke (ISBN: 9783462048285)
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Rezension zu Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke von Joachim Meyerhoff

Das Leben eines Neandertalers ...

von X-tine vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Das Leben von Joachim im Haus seiner Großeltern in München als Schauspieler sind eindrucksvoll beschrieben ... mir fehlen die Worte

Rezension

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X-tinevor 7 Jahren

Inhalt:
Joachim zieht von Schleswig nach München in das Haus seiner Großeltern, da er eine Ausbildung an der Schauspielschule macht, an der auch seine Großmutter Dozentin war. Er beschreibt den Tagesablauf in der Schule und auch bei den Großeltern, von ihren Gewohnheiten, Riten, aber auch von seinen Erlebnissen in seiner Kindheit, die in Zusammenhang mit seinen Großeltern stehen. Ausführlich werden die Ausbildung, die gestellten Aufgaben und die Karriereentwicklungen betrachtet. Seine getrennt lebenden Eltern und die Gesundheit mehrerer Familienangehörigen prägen sein Leben genauso, wie die Bekanntschaft mit anderen angehenden Schauspielern. Was wird aus dem Jungen, der in die bayrische Metropole zog, um Karriere zu machen?

Fazit:
Das Buch ist bereits das dritte Werk einer Reihe um Joachim. Ohne dass ich die Vorgängerwerke kenne, habe ich sehr gut in die Geschichte gefunden. Ich bin von dem Schreibstil und den Schilderungen einfach nur beeindruckt. Das Leben bei den Großeltern hat mich auch an meine Kindheit erinnert. Erschreckend sind manche Verhaltensweisen der Großeltern, wie der Umgang mit Alkohol. Es ist jedoch durchwegs amüsant. Um nicht zu viel zu verraten, sind beispielsweise die Beschreibung des Dante-Auftritts, die Modenschau, die erste Aufgabe oder auch der erste Filmversuch zu nennen. Es ist eine wunderbare Wortwahl vorzufinden. So werden aus 3 Jungs, noch "2 Neandertaler hier an unserer Tafel" als der älteste Bruder "aufgewertet wurde. Oder auch Omas Bezeichnung Joachims als "Kerl" als sie mitten in ihrem Element - der Schauspielerei - ist. Dennoch ist es keine Komödie. So ist es auch geprägt von Tod, Krankheit, Trennung, zerrütteten Familienverhältnissen, Einsamkeit und dem Altwerden. Ich war durchwegs ergriffen. Ich habe auch eine Schauspielausbildung durch das Buch erfahren :-) so detailliert ist es beschrieben. Abzug gibt es leider für das Ende. Es war mir alles zu kurz. Der Aufbau war so gut, jedoch plötzlich werden Entwicklungen von Protagonisten und Schauspielkollegen nur kurz angerissen, das Altwerden und die Pflege der Großeltern kommt für mich auch viel zu kurz. Aber das ist vielleicht auch eine persönliche Meinung, da ich selbst meine Großmutter pflegte. Da wäre noch Potenzial gewesen. Dennoch bin ich überaus glücklich und froh, dieses Buch gelesen zu haben und kann es nur jedem weiterempfehlen.
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