Joachim Schulte

 4,2 Sterne bei 72 Bewertungen
Autor*in von Wittgenstein, Ludwig Wittgenstein und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Joachim Schulte ist Autor mehrerer Bücher über Ludwig Wittgenstein und Mitherausgeber der Kritischen Editionen von Wittgensteins Hauptwerken.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Joachim Schulte

Neue Rezensionen zu Joachim Schulte

Cover des Buches Ludwig Wittgenstein (ISBN: 9783518182093)
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Rezension zu "Ludwig Wittgenstein" von Joachim Schulte

Joroka
Annäherung an den eigenwilligen Philosophen

Angeregt durch den gleichnamigen Film von Derek Jarman wollte ich mich ein wenig näher mit der Person Wittgensteins befassen, von der ich bereits blitzlichtartig immer wieder etwas gehört hatte und auch bei Reisen auf Orte gestoßen bin, in denen er eine Zeit seines Lebens verbracht hat.


Das Büchlein umfasst ca. 150 Seiten. Der Autor Joachim Schulte gilt als einer der führenden Wittgenstein-Experten weltweit.


Die Biographie weist eine Dreigliederung auf: Leben – Werk – Wirkung


Leben: Kindheit und Jugend in Wien; Studium; Erster Weltkrieg und Gefangenschaft; Volksschullehrer und Architekt; Rückkehr nach Cambridge; Lehrtätigkeit und Zurückgezogenheit; „Anschluss“ Österreichs und Kriegszeit; letzte Jahre. Ein knappes Drittel des Gesamtumfangs, 43 Seiten.


Werk: Frühe Schriften – mittlere Periode – späte Schriften, 57 Seiten und somit den größten Umfang.


Wirkung: Rezeptionen, Kommentare zu den Hauptwerken, außerphilosophische Rezeption; 23 Seiten.


Außerdem im Anhang: Zeittafel, Bibliographie, Personenregister, Werkregister.


Ich habe vor allem vom ersten Teil des Buches über das Leben von Wittgenstein profitiert. So habe ich u.a. erfahren, dass er sich von seinem materiellen Erbe losgelöst hat, um sich einem einfacheren Leben zu widmen. Dass er als Lehrer an einer Dorfschule jedoch scheiterte und sich viele Jahre in ein gewisses Eigenbrötlertum zurückgezogen hat. Zwei Phasen verbringt er in Cambridge.


Er musste immer wieder tragische Verluste von ihm nahestehenden Personen verkraften. Die Verbindung zum großen Philosophen Bertrand Russell hielt ein Leben lang, wenn sie sich auch nicht immer konfliktfrei gestaltete. Seine homosexuelle Veranlagung wird mehr als nur angedeutet.


Die Kapitel über sein philosophisches Werk waren für mich als diesbezüglicher Laie hingegen zum Teil nur schwer nachzuvollziehen. Manche Schlaglichter gingen jedoch auch mir auf.


Fazit: Ein Einblick, bzw. Überblick führt nicht zwangsläufig dazu, dass man den Durchblick in die philosophischen Abhandlungen von Wittgenstein erhält. Dazu bedarf es sicherlich intensiverer Studien. Das Büchlein erfüllt aber umfassend seinen Zweck.



Cover des Buches Tractatus logico-philosophicus (ISBN: 9783518223222)
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Rezension zu "Tractatus logico-philosophicus" von Ludwig Wittgenstein

WildRose
Für Philosophieinteressierte

Wittgensteins "Logisch-philosophische Abhandlung" zählt zu den bedeutendsten Werken der Philosophie und der Autor ist nach wie vor unvergessen. Wer sich für Philosophie interessiert und sich nicht davor scheut, ein doch recht anspruchsvolles philosophisches Werk zu lesen, sollte auch der "Logisch-philosophischen Abhandlung" eine Chance geben. Am besten allerdings, man besorgt sich eine Ausgabe mit Kommentar dazu oder liest eine Erklärung zu dem Buch, denn sonst wird man als Laie - so wie ich einer bin - wahrscheinlich nicht jeden Gedanken nachvollziehen können.

Rezension zu "Werkausgabe in 8 Bänden. stw 501-508 / Werkausgabe in 8 Bänden" von Ludwig Wittgenstein

Was soll man schreiben zum wohl einflussreichsten philosophischen Werk des 20. Jh.?

In diesem Band sind der "Tractatus", einige "Tagebücher" (aber nicht privat, sondern Gedanken über Logik!) und schließlich die "Philosophischen Untersuchungen" Teil 1 und 2 versammelt. Damit also das Zentrum von Wittgensteins Früh- UND Spätwerk.

Als "Tractatus"-Rezension passen am besten die Worte Anthony Kennys: "Die zwanzigtausend Wörter des Tractatus kann man an einem Nachmittag lesen, aber nur wenige würden auch nach jahrelangem Studium behaupten, sie vollkommen zu verstehen."
Ich habe sie mehr als einmal gelesen, aber ich würde mir nicht anmaßen, zu behaupten, sie vollständig zu verstehen. Tja, "wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schreiben."

Anders sieht es wiederum mit den "Philosophischen Untersuchungen" aus. Zwar gilt auch hier die Devise: leicht zu lesen, schwer zu verstehen. Doch wer Spaß an Sprachphilosophie hat, der kann dieses Buch auch genussvoll lesen, ohne alles verstehen zu müssen. Wittgensteins Sprache ist einfach fantastisch, seine Metaphern sind immer wieder so treffend, dass man einen "metaphysischen Schauer" nach dem anderen erlebt...
Besonders, wenn man von den hochtrabenden Metaphysikern des 18. und 19 Jh. die Schnauze voll hat, wenn man keine Lust mehr hat, jeden Satz Kants zehnmal zu lesen, um ihn zu verstehen und nichts mehr höhren will vom Wesen oder letzten Grund, dann wird man es erfrischend finden, über Spiele, Besen, Obsthändler, Fliegen oder Käfer zu lesen und dennoch hoher Denkkunst beizuwohnen.

In diesem Sinne:

"Die Philosophie löst Knoten in unserem Denken auf, die wir unsinnigerweise hineingemacht haben; dazu muss sie aber ebenso komplizierte Bewegungen machen, wie diese Knoten sind. Obwohl also das Resultat der Philosophie einfach ist, kann es nicht ihre Methode sein, dazu zu gelangen. Die Komplexität der Philosophie ist nicht die ihrer Materie, sondern die unseres verknoteten Verstandes."

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