Die islamische Paralleljustiz in Deutschland wird beherrscht von muslimischen Friedensrichtern, die weder Robe tragen noch eine juristische Ausbildung haben. Und diese Männer heben zunehmend das deutsche Rechtssystem aus, zum Teil gemeinsam mit deutschen Strafverteidigern. Polizei und Gerichte schauen dabei ohnmächtig zu. Wenn Familienkonflikte geschlichtet werden sollen, wenden meist Imane die Scharia an und zurück bleiben meist entrechtete Frauen.
Dies beschreibt die Inhaltsangabe des Buchs „Richter ohne Gesetz“ vom Autor Joachim Wagner, der promovierter Volljurist ist. Durch seine Recherche beschreibt er spektakuläre Fälle und enthüllt dabei wie unsere Justiz von einer fremden Rechtskultur kapituliert und Grundrechte zur Gleichbehandlung der Geschlechter und Selbstbestimmungsrechte der Frau missachtet werden.
Vor längerer Zeit landete dieses Buch mal in meinem Bücherschrank und verblieb dort auch erstmal eine gefühlte Ewigkeit, warum ich mir das Buch damals ausgesucht habe: Ich weiß es nicht. Und auch nach dem Lesen ist mir klar, ich hätte es nicht unbedingt lesen müssen.
Grundsätzlich beschreibt der Autor Fälle sehr detailliert und nachvollziehbar und in großer Fülle, jedoch ist es mir oft zu unübersichtlich und die Beschreibungen kamen mir vorrangig so vor, als wäre alles sehr schlecht und die Justiz schon am Ende. Zwar beschreibt der Autor auch Fälle und gerichtliche Urteile, in denen das Gegenteil dargestellt wird, jedoch in sehr geringen Maß. Er beschreibt vor allem die Gefahren von Streit- und Friedensrichtern, die sich wohl dadurch zeigt, dass oft hohes Blutgeld von der Familie gezahlt wird, um die Täter von ihrer Schuld frei zu kaufen. Dadurch sollen die Opfer ihre Anzeigen zurück ziehen oder vor Gericht schweigen. Gleichzeitig können muslimische Friedensrichter in vielen Fällen auch deeskalierend wirken, sodass sich manche Streitigkeiten nicht zu einem großen Bandenkrieg entwickeln.
Zwar ist das Buch in Kapitel eingeteilt, jedoch ist es für mich nicht schlüssig genug. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass sich manches wiederholt hat bzw. auf bestimmte Dinge, wie z.B. die Zahlung von Blutgeld oder das Auskunftsverweigerungsrecht wegen drohender Selbstbelastung, das besondere und dominante Augenmerk lag, sodass auch gegenteilige und positiv für die Justiz ausgehende Fälle in den Hintergrund gerieten.
Den Schreibstil fand ich auch nicht so wirklich ansprechend. Er war sehr detailreich und ausführlich, jedoch für mich nicht fesselnd oder spannend. Ich quälte mich eher durch das Buch, vielleicht habe ich es auch etwas sachlicher und objektiver erwartet, denn für mich lag vorrangig der Blickwinkel des Autors auf das Versagen der deutschen Justiz.
Mein Eindruck: Kann man lesen, muss man aber auch nicht. Klare Darstellung von Fällen der islamischen Paralleljustiz, die je nach Leser noch viel mehr Hass schüren können. Ich habe es doch sehr einseitig aufgenommen, klar wurden auch positive Fälle genannt, in denen es anders und besser läuft und ebenso, dass der Großteil der Muslime nicht so ist, aber das kam mir trotzdem zu kurz.