Rezension
elliehwintervor 13 Jahren
An Jane Austens Art zu schreiben heranzukommen, scheint eigentlich unmöglich. Ein gelungener Versuch nach meiner Meinung ist Jane Fairfax von Joan Aiken. Zumindest was den typischen Austen-Schreibstil anbelangt. Auch die Charaktere und ihre Besonderheiten, ihre komischen Seiten, Vorlieben und merkwürdigen Eigenschaften hat Aiken sehr schön und gut lesbar festgehalten. Dennoch kann ich einfach nicht mehr als 3 Sterne vergeben, denn etwas Austen-typisches fehlt: Die große Liebe und das dazugehörige Happy-End. Wie das? Jane Fairfax ist die 2. Heldin von Jane Austens "Emma" und leider kommt sie im Roman selbiger einfach zu kurz. Aikens Idee aus Janes Sicht der Dinge einige Details nachzuerzählen ist brilliant. So folgt der Leser also Jane in ein Leben bei den Campbells in London, mit manchen Tagen zurück in Highbury in der Gesellschaft, die für Jane zunehmend nicht mehr das ist, was sie einmal war. Schließlich erlebt Jane Liebe, Enttäuschung, Schicksalsschläge und Freundschaften und verhält sich dabei so, wie ich das von einer Jane Fairfax nach Austens Vorbild erwartet hätte. ABER die Beziehung zu Frank Churchill ist leider nicht so gewesen, wie ich das erhofft hatte. Mehr möchte ich hier gar nicht verraten. Insgesamt ein Buch, das für Austen-Fans sicherlich spannend zu lesen ist, aber durch das Fehlen der großen Liebe auch einen großen Mangel hat.