Rezension
Joan Wenig hat sich in mein Herz geschrieben! Wieder ein Zuckersüßer Roman im Berlin der 20er Jahre!
Diesen ersten Band um Carl von Bäumer als reinen Kriminalroman zu bezeichnen würde den klassischen Kriminalromanen wohl nicht gerecht werden. Vielmehr ist es halb Beziehungsdrama halb Kriminalroman. Carl von Bäumer ist seit ein paar Jahren glücklich mit Paul Genzer zusammen. Nun trübt diese Idylle eine Affäre die ihm angeblich mit einer Schauspielerin nach gesagt wurde. Um Pauls Gunst zurück zu gewinnen, zieht er eigene Erkundungen über Pauls nächsten Fall ein.
Für mich hinkte das kriminalistische an dem Fall sehr. Es wurden auf einmal zu viele Personen eingeführt die nicht immer einen starken Charakter hatten und sich dementsprechend in einer wabernden Masse durch den Roman zogen. Die Auflösung des Falls war dann aber doch wieder recht klug und sogar in Teilen, für den Leser der gerne miträtselt, lösbar.
Sehr amüsiert hat mich der Zickenkrieg des homosexuellen Pärchens. Da war von einer männlichen Gelassenheit nicht immer was zu spüren. Mitgefiebert hab ich aber umso mehr!
Der flüssige lockere Schreibstil ohne Bierernst zu werden hat mich bei Joan Wenig wieder voll auf begeistern können. Ich kann es kaum erwarten die Fortsetzung zu lesen.