Das Buch „Der Weg nach Avalon“ erzählt eine eigene Variante der Artus-Saga.
Als Kind wächst der sagenumwobene König fernab von seiner Familie auf – er wird als Kind von Igraine und dem Hochkönig Uther an eine Dienerin zum Großziehen gegeben, da er zwar in ihrer Ehe geboren wurde, allerdings nur kurze Zeit danach. Obwohl eindeutig ist, dass der Junge der Sohn des Großkönigs ist, hätte seine Herkunft einen Makel, weshalb sie auf weitere, „ordentlich“ gezeugte Kinder hoffen, damit das positive Erbe des Hochkönigs weiterlebt.
Arthur wächst zuerst glücklich bei der Dienerin auf, doch als diese stirbt, lebt er bei deren Bruder und wird misshandelt. Die königliche Familie und Merlin (Igraines Vater) wussten nichts davon, doch als klar wird, dass keine weiteren Erben mehr zustande kommen, holt Merlin Arthur zu sich nach Avalon und unterrichtet ihn dort. Ohne es zu wissen, wird der Junge zum Hochkönig ausgebildet. In diesen Jahren erlebt er die glücklichste Zeit seines Lebens, da er mit Merlins Tochter Morgan aufwächst. Die beiden verlieben sich heimlich ineinander, ohne auch nur zu ahnen, dass sie Arthurs Tante ist.
Als Uther merkt, dass er nicht mehr allzu lange leben wird, wird Arthur in das Geheimnis seiner Herkunft eingeweiht und dem König und später auch Britannien vorgestellt. Von Beginn an hat der junge Mann eine kraftvolle, begeisternde Ausstrahlung, die fast alle in ihren Bann zieht. Er ist der geborene Hochkönig.
Morgan erkennt dies und weiß, dass ein solcher König wichtig ist für das Land, damit es nicht untergeht in den Angriffen der Angelsachen. Daher verzichtet sie – als schwerste Entscheidung ihres Lebens – auf Arthur und sagt sie sich los von ihm. Er soll als Hochkönig leben und eine Königin für sich finden. Er kann dies nur schwer hinnehmen, akzeptiert das Opfer jedoch irgendwann.
Eine Königin findet sich irgendwann auch für ihn (Gwenhwyfar) und sie könnte die perfekte Frau für Arthur sein – wäre sein Herz nicht noch immer durch Morgan besetzt.
Diese bringt ohne Arthurs Wissen deren Kind zur Welt, dass genauso wenig wie Arthur die eigentliche Herkunft kennt, da niemand von dem Kind wissen darf.
Wie die weitere Geschichte um diese 3 inklusive Prinz Bedwyr (in anderen Werken eher als Ritter Lancelot bekannt) weitergeht, ist in der Regel ja schon bekannt.
Wobei ich diese Geschichte wirklich noch nie so schön, einfühlsam, traurig, spannend und fesselnd gelesen habe.
Obwohl es nicht das erste Mal war, dass ich von König Arthur lese, war die Geschichte so anders geschrieben, dass ich – abgesehen von Morgan – ja z.B. anfangs doch noch etwas Hoffnung für die königliche Ehe hatte. Bis ich dann gemerkt habe, dass es ja eben doch noch diesen einen Mann (Bedwyr/Lancelot) gibt, der die Ehe genauso „bedroht“ wie Morgan. Eigentlich kennt man diese Liebesdreiecke ja, aber hier ging dieser Fakt tatsächlich erstmal vergessen, weil diese Geschichte selbst einen so in den Bann zog, dass man an die bekannten Dinge gar nicht mehr dachte.
Leider nur 5 Sterne möglich. 😉