Es sind Kajas erste Tage als fertig ausgebildete Anästhesieärztin in einem großen Krankenhaus. Sie freut sich so sehr, ihr Wissen und ihre fachlichen Fähigkeiten endlich anwenden, mit Menschen arbeiten und ihnen helfen zu können. Doch es dauert nicht lange, da muss sie schmerzlich erfahren, dass der Klinikalltag viel weniger um den Patienten kreist als sie gehofft hatte. Stattdessen geht es um Profit und Effizienz, auf Kosten der persönlichen Ebene.
Kaja versucht, ihren eigenen Weg zu finden, und hat in Pfleger Ben und Oberarzt Oz Begleiter, die sie unterstützen - aber ihre eigenen Kämpfe zu kämpfen haben.
Eines Nachts wird eine schwer verletzte Patientin eingeliefert. Es ist die erste Nacht, in der Kaja die Hauptverantwortung trägt, und sie wird gleich richtig auf die Probe gestellt.
"Lebensraum" ist viel mehr als ein Roman, der in einem Krankenhaus spielt. Es geht um die Frage, was man tut, wenn sich ein Traum als gar nicht so großartig entpuppt. Wie findet man seinen Weg? Hat man die Kraft, durchzuhalten? Inwieweit ist man bereit, Hilfe zu suchen oder anzunehmen?
Der Erstling von Joana Hirsch liest sich abwechslungsreich durch Perspektivwechsel. Der Leser kann so die Lebenssituation gleich mehrerer Figuren mitverfolgen und mitfühlen. Hirsch gelingt es, mit sehr treffenden sprachlichen Bildern die Hochs und Tiefs zu schildern, die das Leben nun mal mit sich bringt. Ein sehr gelungenes Debüt, das ich sehr gerne gelesen habe und - auch Nicht-Medizinern - ans Herz legen kann!