Frankreich im 18. Jahrhundert: Pietr Cohen zieht als Scharlatan von Dorf zu Dorf, um die Philosophie Spinozas zu verkaufen - freilich ohne jemals eine Zeile von diesem gelesen zu haben.
Doch die Landgänge genügen ihm nicht, er wird Pirat und Sklavenhalter, und kurzerhand auf einer einsamen Insel ausgesetzt, die so einsam gar nicht ist. Pietr wird gefangengenommen und ist jetzt selbst Sklave, genauer gesagt Reproduktionssklave eines Amazonenstamms. Doch noch ist nicht aller Tage Abend, sein Weg führt ihn weiter und er wird noch so einige Seelen aufs Kreuz legen: einen alten belesenen und moralistischen Privatlehrer, einen jungen Grafen, der der größte Philosoph Frankreichs werden will, einen Pfaffen, der überzeugt ist, Superkräfte zu haben ... und Gott.
In diesem Roman wird die Zivilisationsgeschichte neu erzählt, ironisch, komisch und bissig.
Joann Sfar
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Neue Bücher
Die Katze des Rabbiners
Alle Bücher von Joann Sfar
Die Katze des Rabbiners / Die Katze des Rabbiners Bd. 1
Donjon / Donjon 2 – Der König der Krieger
Donjon / Donjon 5 – Hochzeit mit Hindernissen
Donjon Parade / Donjon Parade 1 – Noch ein Donjon
Donjon Parade / Donjon Parade 3 – Der Tag der Frösche
Die Katze des Rabbiners
Die Katze des Rabbiners / Die Katze des Rabbiners Bd. 2
Neue Rezensionen zu Joann Sfar
Herrlich abgedrehter, humorvoller Roman. Manchmal wird es aber richtig abstrus und etwas zu lang geraten.
Die ersten 100 Seiten mit dem schnellen Verlauf haben mir ausserordentlich gut gefallen. Ebenso haben es die letzten Seiten in sich. Dazwischen wurde es mir hin und wieder zu lang.
Leseprobe sei empfohlen, da es doch sehr provokativ ist.
Das Nachwort ist eines der Besten an die ich mich erinnern kann.
Rezension zu "Die Katze des Rabbiners Sammelband 3" von Joann Sfar
Joann Sfar – Der Turm von Bab-el-Oued (Die Katze des Rabbiners Band 7)
Joann Sfar verwebt wie in den Vorgängerbänden ein interessantes Setting – das Haus und die Synagoge des Rabbiners von Algier in den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts, in dieser Geschichte dann auch die Moschee – , mit witzig-skurrilen Figuren, einer rasanten, oft absurden Handlung und theologisch-philosophischen Einwürfen. Diesmal darf man sich mit gleich mehreren Sintfluten befassen und den von ihnen vertriebenen kätzischen und menschlich-frömmlerischen Flüchtlingen, mit denen nun die Milch und der Gebetsraum zu teilen sind (oder auch nicht). Es geht wiederholt um die Frage, ob Gott entweder nicht allmächtig oder aber nicht gut ist, um derlei Gräuel zuzulassen (Theodizee), sowie um die zweifelhaften Erkenntnisse des schon recht senilen Rabbiners des Rabbiners des Rabbiners, der die Lösung der Situation vorgeblich in heiligen Steinen vermutet, vielleicht aber auch nur seine Ruhe haben will. All dies kreist mal enger, mal aber auch recht entfernt um das ursprüngliche Problem, nämlich ob, wie und wo die von diversen Wasserschäden aus ihren jeweiligen Gotteshäusern vertriebenen Gläubigen verschiedener Religionen denn nun (gemeinsam?) beten könnten. Der titelgebende Turm von Babel wird dabei nur gelegentlich eingeflochten.
Es ist eins von Joann Sfars Büchern, wo die Geschichte nicht richtig zu Ende erzählt wird und gleich mehrere Erzählstränge schließlich im Sande verlaufen, auch – so viel kann ich hier einmal vorwegnehmen – im Folgeband nicht mehr aufgegriffen werden. Dennoch hat mich auch dieser Band wieder amüsiert, die theologischen Debatten (v.a. aus dem Mund diverser Tiere) haben mich zum Schmunzeln gebracht, und das kätzische Verhalten angesichts des nötigen oder angebrachten Umgangs mit Flüchtlingen bringt einige auch menschliche Verhaltensweisen und Gegebenheiten bitter-ironisch auf den Punkt. Hier kann es dann auch mal ganz gut sein, Dinge unaufgelöst im Raum stehen zu lassen, sodass ich mich als Leserin fragen muss: Und was nun?
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