Cover des Buches Weil du mir versprochen bist (ISBN: 9783765520334)
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Rezension zu Weil du mir versprochen bist von Joanne Bischof

Wenn das Leben ganz anders verläuft als erwartet...

von heaven4u vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Erinnert an Janette Oke, ist aber doch ganz anders. Ein Buch was ich nicht weglegen konnte!

Rezension

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heaven4uvor 9 Jahren
Viginia, 19. Jahrhundert: Auf einem Fest soll die 17jährige Leonie auf der Bühne singen und lernt dort Gideon näher kennen. Als er sie nach Hause bringt, kommt es zu einem harmlosen Kuss, den ihr Vater heimlich beobachtet und ganz anders auslegt. Da er sie sowieso loswerden will, zwingt er Gideon sie zu heiraten. Auch seine Familie ist wenig begeistert, als sie nun noch eine mehr durchfüttern müssen. So macht sich der selbstsüchtige Gideon mit Leonie auf den Weg in die nächste größere Stadt um dort Arbeit zu finden. Doch es kommt ganz anders als erwartet. Leonie ist erschöpft und kann keinen Schritt mehr gehen, dennoch treibt Gideon sie weiter voran. Da treffen sie den alten Jebediah, der beide kurzerhand in sein Haus mitnimmt. Was wird die beiden dort erwarten? Und werden sie endlich ihre Freiheit finden, die beide so sehr herbeisehnen?

"Weil du mir versprochen bist" ist der Debütroman von Joanne Bischof, mit dem sie ordentlich vorlegt. Sie nimmt uns mit in das Leben von zwei Menschen, die es schon immer schwer hatten. Leonies Vater hat sie immer mehr wie ein Gegenstand behandelt und nur herumkommandiert, Gideons Eltern sind auch oft nur damit beschäftigt, alle ihre Kinder durchzufüttern. Doch beide wollen diesem Leben entfliehen. Gideon jedoch eher, in dem er mit hübschen Mädchen flirtet und als Frauenheld in der ganzen Gegend bekannt ist. Wie kann so ein Mann plötzlich treuer Ehemann sein? In christlichen Büchern bisher wenig thematisiert, erfährt man hier etwas über die sogenannte "Shotgun-Wedding" - heißt der Vater der Braut würde beide sogar trauen mit einer Waffe im Rücken, wenn der junge Mann sich weigern würde. Das fand ich sehr spannend und unglaublich zugleich.

Dieses Buch hat mich seit langem mal wieder echt überrascht, es ist auf keiner Seite vorhersehbar. Wenn man vermutet, jetzt endlich wird das Leben besser, kommt doch wieder etwas dazwischen. Die Kapitel sind sehr kurz und der Schreibstil sehr angenehm, so dass man immer wieder verführt wird noch ein Kapitel zu lesen und dann noch eins. Man erfährt auch viel über das harte Leben im 19. Jahrhundert fernab der Adeligen und reichen Familien in der Stadt. Hier geht es oft darum, wie man die nächste Mahlzeit für die Familie zusammen bekommt. Der Glaube spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte, wird aber nicht in den Fordergrund gestellt. Leonie hat weder eine Bibel noch geht sie zur Kirche, weil das einfach zu weit weg ist. Dennoch hat sie ein sehr starke Gottvertrauen, das spürt auch Gideon obwohl sie nie darüber geredet haben. Der Glaube gehört einfach selbstverständlich dazu.

Obwohl es im Englischen zwei weitere Bände gibt (die hoffentlich auch übersetzt werden) hat das Buch ein abgeschlossenes Ende, das gefällt mir sehr gut, weil ich es immer traurig finde, wenn man dann so im dunkeln stehen gelassen wird. Das ist hier nicht so. Ein bisschen erinnerte mich die Geschichte an Jannette Oke, dennoch ist es inhaltlich ganz anders und überraschend. Ein Buch, was nicht die schnulzige Liebesgeschichte in den Vordergrund stellt, sondern das Leben selbst. Wunderbar!
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