Cover des Buches Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind: Das Originaldrehbuch (ISBN: 9783551556943)
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Rezension zu Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind: Das Originaldrehbuch von Joanne K. Rowling

Tolle Geschichte und Figuren - hätte mir als Roman noch besser gefallen

von NicoleGozdek vor 6 Jahren

Rezension

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NicoleGozdekvor 6 Jahren

Inhaltsangabe:

New York in 1920ern: Etwas Dunkles geht in der Stadt umher und die Auroren des MACUSA, der geheimen Regierung der Magier der USA, versuchen verzweifelt, den Angreifer zu finden, bevor das Geheimnis der Magie gelüftet wird. Als der Magizoologe Newt Scamander New York mit seinen phantastischen Tierwesen besucht und durch einen Zufall einige von ihnen aus ihrem Versteck, einem verzauberten Koffer, entkommen, eskaliert die Situation und schon bald sind ihm der Auror Graves und die in Ungnade gefallene Ex-Aurorin Tina auf den Fersen …


Meine Meinung:Nachdem ich mit dem Genre "Drehbuch" bei "Harry Potter und das verwunschene Kind" so meine Probleme hatte, habe ich eine Zeitlang gezögert, "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" zu kaufen. Aber letzten Endes hat mich der Film so begeistert und sich wieder wie "ein echter J.K. Rowling" angefühlt - was das Theaterstück nämlich nicht tat -, dass ich dann doch zugegriffen habe und das Buch nun im Rahmen meiner SUB-Abbau-Challenge "18für2018" gelesen habe.
Worum geht es im Buch?
Das Drehbuch spielt im Jahr 1926 in New York. Es ist die Zeit, in der der dunkle Magier Gellert Grindelwald sein Unwesen treibt und die Zaubererschaft in Europa in Angst und Schrecken versetzt. In den USA herrschen strenge Gesetze, die anders als in Europa sogar jede Freundschaft oder andere Beziehung zu Nicht-Magischen verbietet, um das Geheimnis der Magie um jeden Preis zu beschützen.
Die Großstadt New York und die phantastischen Tierwesen, die ja in den "Harry Potter"-Romanen nur am Rand eine Rolle spielen, lernen sich auf eher ungeplante Weise kennen und der magische Zoologe Newt, der seine tierischen Freunde über alles liebt, versucht verzweifelt, die Ausreißer, die aus seinem verzauberten Koffer entkommen sind, wieder einzufangen und in Sicherheit zu bringen, bevor die Menschen auf sie Jagd machen. Dabei kommen er und seine Freunde auch einem Obscurus auf die Spur, eine instabile unkontrollierbare Macht, die sich von den unterdrückten Kräften eines Magiers ernährt.
Von den Tierwesen gibt es eine Menge: den anhänglichen Bowtruckle Pickett, das liebesbedürftige Erumpent, den kleptomanische Niffler (ist der süß!), den Donnervogel Frank, die Occamys, Mondkälber, Graphörner, Doxye, Leuchtkäfer, Grindelohs und viele mehr. Zeichnungen von ihnen im Stil der 20er Jahre finden sich nicht nur auf dem Cover, sondern ziehen sich durch das gesamte Buch. Das hat mir wirklich gut gefallen, denn sie erlauben es, dass man sich als Leser ein Bild von den Tierwesen machen kann.
Auch die Figuren, insbesondere den zwischenmenschlich etwas unbeholfen wirkenden Newt und Jacob mochte ich sehr. Auch Tina und Queenie hatten ihre liebenswerten Seiten. Und sympathisch waren natürlich auch die nicht-menschlichen Figuren, besonders der Niffler und Pickett sind mir ans Herz gewachsen.
Praktisch finde ich auch das Glossar mit den Begriffserläuterungen der Filmbegriffe sowie das Personenverzeichnis mitsamt den Darstellern aus dem Film. Leider habe ich es nach dem Lesen entdeckt, sonst hätte ich hier hin und wieder einiges nachgeguckt, auch wenn „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ auch funktioniert, ohne dass man weiß, was jede einzelne Regieanweisung bedeutet.
Kommen wir zu dem, was mir nicht so gut gefallen hat: die Drehbuchform. Es ist zwar irgendwie doof, ein Drehbuch zu lesen und dann zu jammern, dass es nur ein Drehbuch war und man lieber einen Roman gehabt hätte, aber das war das Einzige, was mich an der Geschichte gestört hat. Die Geschichte und die Figuren verströmen wieder den typischen Zauber von J.K. Rowling, doch die Welt kann sich nicht so entfalten, wie es sonst bei ihr der Fall ist. Mir fehlte das Bildhafte, was der Film hatte. Die Beschreibungen waren einfach zu kurz, als dass man sich ein Bild hätte machen können. Da half es zum Glück, dass ich den Film schon gesehen hatte und mich an die Szenen erinnerte.
Insgesamt hat mir „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ gut gefallen, viel besser als „Harry Potter und das verwunschene Kind“. Doch ich werde nie ein Drehbuch-Fan werden und daher werde ich die Geschichte das nächste Mal wieder in der intendierten Form genießen: als Film.
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