Jocelyn Garber

Es gibt Dinge auf die eine Frau 1813 keinen Einfluss hat: was sie tun oder sagen darf, wen sie heiraten wird und was danach ihre Aufgabe ist. Tess dagegen hat ihren eingeben Kopf, schreibt über Freiheit und verliebt sich in den Feind.
Während sie allerdings versucht zwischen der Liebe und der Familie zu wählen, kommt ihr das Schicksal zuvor.

Ich liebe den Schreibstil der Autorin und war von der ersten Seite an gefesselt. Vor allem die Liebe zum Detail lässt den Leser/in in eine Welt eintauchen, die man sich so gar nicht mehr vorstellen kann. 

Schreibstil: Die Sprache ist authentisch an die Zeit angepasst, in der es spielt. Ich konnte in den bildhaften Beschreibungen versinken, den Regen spüren und den Staub auf den alten Möbeln riechen. Von Anfang an, war ich mitten im Geschehen und bin locker durch die Seiten gerauscht. Ein echtes Vergnügen.

Protagonisten: Elisa hat mich beeindruckt. Mit jedem Kapitel wurde sie mir sympathischer und ich habe mit ihr gelitten, wollte sie so manche Male in den Arm nehmen oder ihr beistehen, wenn sie ihren Schwestern oder familienfremden Widersachern nicht genug Paroli bieten konnte. Tristan war mir ein Rätsel, aber genau wie Elisa habe auch ich schnell gefallen an ihm gefunden.

Story: Es beginnt rasant mit einer verstörenden Szene, die mich noch über Kapitel hinweg bei Atem gehalten hat. Wie Elisa mit den Besatzern ihres Hauses klar kommen muss und sich gleichzeitig in den Feind verliebt, ist derart mitreißend, dass ich das Buch kaum beiseite legen konnte. Das Ende hat mich sprachlos zurückgelassen.

Fazit: Ein Blick durch ein wundervoll gestaltetes Fenster in eine dunkle, aber auch besonders interessante Zeit-Epoche. Eine Geschichte, die anschaulich zeigt, wie Menschen werden können, wenn die Zeiten schlecht sind, und, dass Blut nicht immer dicker als Wasser ist. Eine Geschichte, die uns erinnert, dass Leidenschaft und Liebe sehr wohl verschiedene Dinge sein können. 

Eine Echte Leseempfehlung.

Weder du ohne mich, noch ich ohne Dich!
Du bist mein Leben und auch mein Tod…“

Lüneburg, 1813
Eigentlich soll die Lüneburger Bürgerstochter Theresia hingerichtet werden, weil sie an einer Revolte gegen die französischen Besatzer teilgenommen hat. Doch als sie dem Offizier Nicholas de Lohnois gegenübersteht, der das Urteil vollstrecken soll, verlieben sich beide unsterblich ineinander und er verhilft ihr zur Flucht.

Doch wird ihre Liebe Bestand haben? Denn Nicholas ist der Ziehsohn des Mannes, den Theresia wenig später heiraten soll…
🌸🌸🌸🌸🌸🌸🌸🌸🌸🌸🌸🌸

Meine Meinung:

Zunächst möchte ich die gute Recherche der Autorin hervorheben. Die historischen Zusammenhänge gepaart mit einer tragisch schönen Liebesgeschichte ist einfach nur großartig! Auf der einen Seite haben wir das, für uns, verschobene Frauenbild aus 1813, wo Frauen und Töchter einfach an einen reichen Mann für viel Geld „ verkauft“ werden, gezüchtigt werden und in das typische Schema „ Kinder, Kirche, Küche“ gepresst werden und dann ist da ein zarter Hauch von liebe 💓 zu einem Französischen Offizier, einer geheimen und verboten Liebe, die aber duften das ganze Buch für die Lichtblicke sorgt…und am Ende wird man mit einem wunderschönen Ende belohnt! 

Absolute Leseempfehlung!