Jochen Gerbershagen

 2,8 Sterne bei 6 Bewertungen

Lebenslauf

jochen gerbershagen, 46 jahre alt – verheiratet – medizintechnik-ingenieur – selbständiger unternehmer eines medizintechnik-handels – »meine liebe zur literatur weckte die ›herr-der-ringe‹-trilogie zur zeit meines studiums – von da ab wurde ich zu einem begeisterten leser und begann in gedanken zu dichten – im herbst 2016 verbrachte ich neun wochen in einer psychosomatischen klinik aufgrund einer depression und eines burnouts – während meines klinikaufenthalts habe ich die vorliegende gedichtsammlung verfaßt«

Quelle: Verlag / vlb

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Meine Rezension zu "Das Land Kant-Joldur und die sieben Schlangen"

Beschreibung

Seit langer Zeit ist das Land Kant verflucht und durch diesen Fluch in zwei Welten gespalten, in ein oberirdisches und ein unterirdisches Reich. Die Draufkanter leben an der Oberfläche in Frieden, ganz im Gegensatz zu den Drumkantern, die ihre unterirdische Welt mit den Höhlenwocklern teilen müssen. Die Höhlenwockler ihrerseits legen ihre ganze Kraft in ihr Ziel, die Drumkanter zu versklaven.

Eine Prophezeiung führt den jugen Draufkanter Joldur und die Drumkanterin Ximdi auf einen gefährlichen Weg, um die Zugänge zwischen den beiden Reichen wieder zu öffnen. Währenddessen träumt der Höhlenwockler Krassnack davon, ein Held im vernichtenden Krieg gegen die Drumkanter zu werden.

Meine Meinung

Jochen Gerbershagen hat mit »Das Land Kant – Joldur und die sieben Schlangen« den ersten Band einer geplanten Fantasy Saga erschaffen, die laut Verlag im All-Age-Fantasy Bereich einzuordnen ist. Die äußerst gelungene Aufmachung des Buches mit goldglänzendem Cover, welches eine Schlange ziert und noch durch einen Buchschnitt in Schlangenhautoptik ergänzt wird, sowie Buchtitel und Beschreibung des Buches klingen volltönend und sehr verlockend. Jedoch stellte sich während der Lektüre des Romans eine stetig wachsende Ernüchterung ein.

Das versprochene Land Kant mit »[…]staunenswerten Landschaften sowie wundersamen Tieren, Pflanzen, magischen Geschöpfen« wird zwar grob skizziert und beginnt etwas Farbe zu bekommen, doch der Autor hat es versäumt sein Grundgerüst mit facettenreichen Details und einer unterfütternden bildhaften Beschreibungen zu einer Welt zu verweben, die den Leser in Staunen versetzt.

Als die Hauptprotagonisten Joldur und Ximdi die Bühne betreten habe ich neue Hoffnung geschöpft, dass der schlichte Weltenausbau durch lebhaft gezeichnete Charaktere und einen fesselnden Handlungsablauf aufgewogen wird. Doch auch den Wesen der Draufkanter, Drumkanter und Höhlenwockler fehlt es deutlich an Profil. Die wenigen Merkmale der unterschiedlichen Spezies, wie z. B., dass die Drumkanter 4 Arme haben und von Frauen beherrscht werden und bei den Draufkantern die Männer das sagen haben, werden im Handlungsverlauf eingestreut und nicht näher beleuchtet. Es werden gewisse Traditionen der Völker eingebracht, aber ohne das man deren Hintergründe erläutert bekommt. So hat sich die Geschichte leider auch als enttäuschend dargestellt, denn es fehlt an Struktur und einer feineren Ausarbeitung.

Die leichte Sprache und Erzählweise von Jochen Gerbershagen und der recht oberflächliche Weltenaufbau lassen für mich darauf schließen, dass die Geschichte eher etwas für das Genre der Kinderliteratur, und auf keinen Fall ein All-Age-Roman ist. Dennoch kann man das Potenzial des Autors erkennen und wünscht sich bei der Lektüre, dass dieser etwas tiefer im Brunnen seiner Erzählkunst geschöpft hätte. Zudem war der Handlungsstrang über Krassnack und die Höhlenwockler nicht genügend mit den anderen beiden Handlungssträngen verknüpft, sodass sich mir der Sinn und Zweck dieser Ebene nicht erschlossen hat. Dies mag vielleicht der Tatsache geschuldet sein, dass Jochen Gerbershagen die Geschichte als Saga auslegen möchte und wohl noch weitere Bücher in der Planung sind. Dennoch hätte ich es als handwerklich schöner empfunden, wenn bereits im ersten Band ein roter Faden erkennbar gewesen wäre, an dem sich der Leser grob orientieren kann.

»Das Land Kant – Joldur und die sieben Schlangen« lässt zwar die gute Grundidee zu einer phantasievollen Geschichte erkennen, jedoch habe ich keinen Zugang zu diesem Buch erhalten, da die Geschichte auf mich einen unreifen Eindruck machte und ich das starke Gefühl hatte, dass Jochen Gerbershagen viel mehr dazu hätte aufs Papier bringen können, um einen wirklich gelungenen All-Age-Fantasy Roman aus der Wiege zu helfen.

Fazit

Diese phantastische Geschichte konnte mich nur in ihren Ansätzen überzeugen, ansonsten aber leider nicht für sich gewinnen.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 12.10.2019  

Cover des Buches Das Land Kant - Joldur und die sieben Schlangen (ISBN: 9783944788647)
Buecherbrunnenkobold1s avatar

Rezension zu "Das Land Kant - Joldur und die sieben Schlangen" von Jochen Gerbershagen

Buecherbrunnenkobold1
Fantasy ohne Struktur und voller Widersprüche: Leider nicht mein Fall

Der erste Blick

Das Hardcover Buch ist unglaublich schön und liebevoll gestaltet! Der Buchschnitt hat ein schwarzweißes Schuppenmuster, die Schlange auf dem Cover wirkt nicht nur plastisch sondern ist tatsächlich geprägt. Im Innern findet sich ein Lesebändchen, das Papier ist von exzellenter Qualität, griffig und reißfest. Im Buchdeckel vorne und hinten gibt es eine charmante (aber leider nicht hilfreiche) Karte, die nach einer handgefertigten Skizze aussieht. Am Ende des Buchs befindet sich auch ein Glossar, das die wichtigsten Namen und Begriffe auflistet.

Die Geschichte wird in drei Handlungssträngen in der dritten Person von einem allwissenden Erzähler präsentiert.



Meine Meinung

Die ersten Seiten der Geschichte konnten mich begeistern. Das Land Kant, zumindest die Oberfläche wirkte interessant, der Protagonist Joldur schien vielversprechend und es ging recht schnell um die angekündigte Prophezeiung und Joldurs Funktion als Auserwählter. Auch die titelgebenden Schlangen wurden bald vorgestellt, so dass ich das Gefühl hatte, schnell bereit zu sein für das „Abenteuer“.



Doch um Seite 40 herum bemerkte ich bereits erste unlogische Situationen, von denen ich anfangs noch glaubte, sie würden sich im weiteren Verlauf aufklären. Das war leider nicht der Fall. Im Gegenteil: Es kamen immer mehr Logiklücken und deutliche Widersprüche zu den Anfängen der Geschichte hinzu. Die Karte zu Hilfe zu nehmen, führte bei mir zu noch mehr Verwirrung, da sie offenbar weder genau noch maßstabsgetreu ist und sich Entfernungen im Lauf des Buchs zu verändern scheinen.



Die Figuren sind meinem Geschmack nach nur unzureichend beschrieben, es ist zB bekannt, dass die Drumkanterinnen vier Arme haben und dass ihre Königin doppelt so groß ist wie andere, aber das war auch schon alles an Information. Wie die übrigen beiden Rassen aussehen und um welche Wesen es sich überhaupt handelt, blieb unklar. Die drei Hauptpersonen verfügen allerdings über unterscheidbare Charaktereigenschaften, wenn auch optische Merkmale kaum erwähnt werden.



Bildlich vorstellen konnte ich mir einige Merkmale des Draufkanter Reichs an der Oberfläche und Szenen die dort spielten. Bei den Höhlen der Drumkanter und Höhlenwockler, sowie bei allen Figuren ist mir das gar nicht gelungen.



Zudem konnte die Handlung mich schon nach kurzer Zeit nicht mehr fesseln, da sie meinem Empfinden nach nicht richtig in Gang kam. Ich hatte unendlich viele Fragen, z.B. was genau Joldurs genaue Aufgabe sein würde und welchen Zweck Ximdi als seine Begleiterin erfüllen sollte. Ich hatte die ganze Zeit über das Gefühl, Figuren auf einem Spielfeld zu beobachten, die wild umherlaufen weil sie nicht wissen, was sie tun sollen. Einige Hinweise im Text bestätigen diesen Eindruck, denn bis kurz vor Schluss wissen die Figuren tatsächlich nichts über ihre Aufgaben. Leider wirkt es aber so, als wisse auch der Autor nicht Bescheid, so dass statt Spannung nur Langeweile bei mir aufkommt.

Viele Dinge werden vom Autor leider gar nicht erklärt, sondern nur als Tatsachen präsentiert, was mich sehr gestört hat. Die vorhandenen Erklärungen beruhen meist auf uralten Prophezeiungen - nicht einer einzigen Prophezeiung, wie ich zunächst annahm, sondern unzähligen (zu vielen) davon. Ein Urheber der Prophezeiung, z.B. ein göttliches Wesen oder ähnliches wird nie genannt, ebenso wenig wie der genaue Sachverhalt des immer wieder erwähnten Fluchs. Bis zum Ende war mir nicht klar, was der Fluch eigentlich macht und vor allem, wer ihn ausgesprochen bzw. gewirkt hat.

Vieles wirkt für mich an den Haaren herbeigezogen. Ein Beispiel: Wachen, die einfach in Ohnmacht fallen, damit sie die Szene nicht stören, überzeugen mich überhaupt nicht.

Der dritte Handlungsstrang um Höhlenwockler Krassnack, der mir noch am ehesten zusagte, scheint keine Bedeutung für den Rest der Handlung zu haben, was mich permanent irritierte.

Und dann hörte das Buch einfach auf. In der kurzen Information zum Autor erfuhr ich anschließend, dass es sich um den ersten Teil einer „Saga“ handelt, die allerdings noch nicht erschienen ist. Das wusste ich vorher nicht.

Ich gebe nur ungern so schlechte Bewertungen ab, vor allem wenn ich einem Teil der Grundidee (hier: Ansätze des Worldbuildings, vor allem die überirdischen Bereiche des Landes) etwas abgewinnen kann und auch der Meinung bin, der Autor verfügt über ein gewisses Talent. Bei „Das Land Kant“ entstand bei mir aber der Eindruck, die gesamte Handlung sei frei erzählt worden, ohne Struktur und Strategie, so dass ich den Roman als chaotisches, unfertiges Werk empfand. Positiv fiel mir lediglich auf, dass fast keine Rechtschreib- und Grammatikfehler enthalten sind und die sprachliche Qualität des Buchs einwandfrei ist.

Ich hätte das Buch am Liebsten abgebrochen, hoffte allerdings bis zum Schluss, noch etwas Gutes daran zu finden, das der atemberaubenden Gestaltung gerecht wird. Das ist mir leider nicht gelungen, so dass das Lesen insgesamt eine ziemlich enttäuschende Erfahrung war.

Zu viele Widersprüche in der Handlung

Was hatte ich mich auf dieses Buch gefreut! Die Story klang fantasiereich und abenteuerlich und die Aufmachung des Buches kann ich selbst jetzt nur als Meisterwerk bezeichnen. Dafür sorgte nicht nur das grandiose Cover, sondern auch das Schlangenmuster, welches man auf den Rändern des Buchblocks finden konnte. 

 

Schon vorab, hatte ich mich dazu entschieden, das Buch mit der lieben Monja von „Bücher aus dem Feenbrunnen“ zu lesen, da wir beide Interesse daran hatten. Somit konnten wir es auch kaum erwarten loszulegen. Der Start in die Geschichte fiel für uns sehr angenehm aus, da wir erst einmal gut in der Welt von Joldur an kamen und die Draufkanter ein wenig besser kennenlernten. Doch leider fiel der glanzvolle Schein viel zu schnell zusammen und wir fanden uns in einer verwirrenden Welt wieder, bei der so manche Handlungen einfach nicht nachvollziehbar waren. 

 

Dies fing damit an, das es im Buch einen Fluch gab, der einfach nicht erklärt wurde. Weder wer ihn aussprach, noch was er eigentlich bewirken sollte wurde wirklich gesagt. Einzig der Hinweis, das sich durch ihn die Bewohner der Welten nicht treffen können, wurde erwähnt. Doch warum können, sie dann problemlos, zwischen ihnen herumlaufen? Das widerspricht sich doch. Mich ärgerte das sehr, da ich sehr mag wenn Flüche in Büchern vorkommen, da sie sehr vielseitig sein können und ihr Aufheben auch etwas komplexer werden kann. Doch hier war leider nicht davon zu finden.

 

Allgemein widersprach sich das Buch viel zu oft. Seien es Richtungen, Zeiten oder Handlungen. Dauernd fand man sich im Gegenteil wieder, was sehr schnell, für Frustration sorgte. Gerade ab der Mitte ging es uns dann so, dass wir die Geschichte nicht mehr genießen konnten, sondern eigentlich nur noch nach Fehlern suchten. Nicht aus Wut, sondern eher aus Enttäuschung, denn wir hatten so große Hoffnungen in diese Welt gesetzt. 

 

Gerade auf die 3 Welten im Buch hatten wir uns besonders gefreut, klangen sie doch sehr interessant. Doch auch hier schaffte es der Autor nicht seine Ideen in vernünftige Bahnen zu richten. Möchte man nicht, das die eigenen Figuren von Anfang an, im richtigen Licht stehen? Wieso wurden dann wichtige Informationen über die Charaktere zurückgehalten, nur um sie dann, einfach mal zwischendurch zu erwähnen. Tut mir leid, aber ich fand es schon wichtig zu erfahren, das Ximdi und die Dumkanter-Damen 4 Arme haben, welche ihnen helfen an Felswänden zu klettern. Doch diese Informationen, gab es wie so viele nebenbei und an Stellen, wo sie wenig belang hatten. Auch das Zusammenspiel der Völker wirkte nicht sehr ausgewogen. Mal wussten sie etwas voneinander, mal wieder nicht, denn da war ja immer noch der Fluch, der aber immer noch keinen Sinn ergab. 

 

Der Schreibstil, war für mich teils angenehm, teilweise aber auch zu holprig. Ich fühlte sich stellenweise so an, als wäre es in einem Ruck geschrieben worden, was dafür sorgte, das sich Logikfehler eingeschummelt hatten. Für ein Kinder- bzw. Jugendbuch ist das bestimmt angenehme Leseweise, aber für jemanden der eine detailreiche Welt erhofft hatten, eine kleine Enttäuschung. Ich persönlich sehe das Buch auch nicht als All-Age, denn es ist ganz klar für Kinder konzipiert. 

 

Gerade wenn es sich um etwas weitläufigere Welten handelt, bin ich immer sehr happy, wenn Karten dabei sind. In dem Fall fand sich sogar vorne und hinten eine, auch wenn es beide Male dieselbe waren. Um so enttäuschender war es mitzubekommen, das sie überhaupt nicht komplett war. Im  letzten Teil des Buches wurde nämlich erwähnt, das die Draufkanter viele verschiedene Völker mit eigenen Namen haben. Wieso wurden diese nicht mit auf die Karte gepackt, wenn man ihnen schon Himmelsrichtungen zuwies? 

 

Ja, diese Rezension ist sehr kritikreich und das tut mir auch leid. Hier spricht wohl einfach der Frust aus mir. Als letztes möchte ich noch erwähnen, das es sich bei dem Buch um den Start einer Buchreihe handelt. Das war nicht so ganz herauszulesen, zeigte sich aber am Ende, da dieses abrupt endete. Allerdings wurde ich, nachdem Ende mit einem Glossar belohnt, welches bei Fantasiebegriffen immer die richtige Wahl ist. 

 

Ja, ich wurde leider enttäuscht, aber das passiert. Ich werde die Reihe zwar nicht weiterlesen, werde aber die weiteren Titel und ihre Rezensionen im Augen behalten, da ich doch wissen möchte, wie sich die Reihe weiter schlägt. 

 

Mein Fazit

 

Statt einer packenden Geschichte bekam zumindest ich eine etwas verwirrende und teils auch frustrierende Erzählung. Ich konnte mich einfach nicht in die Welt einlesen und die Charaktere als etwas Besonderes empfinden. Schade, denn die Ansätze waren da, nur die Umsetzung wirkte auf mich viel zu wahllos und nicht richtig durchdacht.

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