"Man lernt hier sehr wenig, es fehlt an Lehrkräften, und wir Knaben vom Institut Benjamenta werden es zu nichts bringen, das heißt, wir werden alle etwas sehr Kleines und Untergeordnetes im späteren Leben sein. Der Unterricht, den wir genießen, besteht hauptsächlich darin, uns Geduld und Gehorsam einzuprägen, zwei Eigenschaften, die wenig oder gar keinen Erfolg versprechen." Robert Walser besuchte 1905 eine Dienerschule und darauf aufbauend schrieb er fiktiv und tagebuchartig die Erlebnisse in einem Knabeninternat
Jochen Greven
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Robert Walser – Ein Aussenseiter wird zum Klassiker: Abenteuer einer Wiederentdeckung
Neue Rezensionen zu Jochen Greven
Wer dieses Buch als langweilig bezeichnet, hat wohl den Witz der Geschichte nicht verstanden. Robert Walser schreibt einfach, aber intelligent und provozierend, mit viel Ironie. In den vermeintlichen Tagebucheinträgen ist nie ganz sicher, was wahr ist und was falsch.
Eins meiner absoluten Lieblingsbücher!
Jakob von Gunten ist ein Junge, der freiwillig auszieht, um ein Jungeninternat in einer Großstat zu besuchen. Zur Zeit der deutschen Kaiser erzählt er in Tagebuchform von seinen Erlebnissen dort und lässt uns an seinen ganz eigenen Gedanken teilhaben.
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Etwas langweilig, aber dennoch als wihhtiges Zeitzeugnis habe ich "Jakob von Gunten" empfunden. Durch die relativ kurzen undatierten Tagebucheinträge lässt es sich schnell und abschnittsweise lesen, die Spannung bleibt allerdings auf der Strecke. Dennoch ist es ein sprachlich schönes Buch und die Gedankenwelt Jakobs ist einzigartig und außerordentlich für seinen Stand und sein Alter. Als Liebhaber der Vorkriegsliteratur / Klassiker kann man dieses Buch ohne Bedenken lesen, für Spannungsliebhaber ist es allerdings nichts.