Jochen Jung

 4,3 Sterne bei 11 Bewertungen
Autor*in von Das süße Messer, Wolkenherz und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Jochen Jung, geboren 1942 in Frankfurt am Main, lebt in Salzburg. Studium der Germanistik und Kunstgeschichte, von 1975 bis 2000 war Jochen Jung zuerst als Lektor, dann als Verlagsleiter beim Residenz Verlag tätig. Seit 2000 Verleger des Jung und Jung Verlags. Gelegentlicher Mitarbeiter der „ZEIT“, der „FAZ“, der „Wiener Presse“ und der „Salzburger Nachrichten“. Zuletzt erschienen: „Zwischen Ohlsdorf und Chaville. Die Dichter und ihr Geselle“ (2015), „Am Meer. An Land. Und unter uns.“ (2019) und im Residenz Verlag "Das Buch" (2022).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Jochen Jung

Cover des Buches Das süße Messer (ISBN: 9783852189727)

Das süße Messer

(2)
Erschienen am 24.07.2014
Cover des Buches Wolkenherz (ISBN: 9783852187617)

Wolkenherz

(2)
Erschienen am 27.07.2012
Cover des Buches Das alte Spiel (ISBN: 9783709972540)

Das alte Spiel

(1)
Erschienen am 12.05.2017
Cover des Buches Das Buch (ISBN: 9783701735648)

Das Buch

(1)
Erschienen am 13.09.2022
Cover des Buches Täglich Fieber (ISBN: 9783709975121)

Täglich Fieber

(1)
Erschienen am 21.06.2013
Cover des Buches Venezuela. Roman (ISBN: 9783852184852)

Venezuela. Roman

(1)
Erschienen am 05.08.2005
Cover des Buches Zwischen Ohlsdorf und Chaville (ISBN: 9783709972137)

Zwischen Ohlsdorf und Chaville

(0)
Erschienen am 02.02.2016

Neue Rezensionen zu Jochen Jung

Cover des Buches Das Buch (ISBN: 9783701735648)

Rezension zu "Das Buch" von Jochen Jung

Ein LovelyBooks-Nutzer
Interessant und unterhaltsam

„Ich fahre immer gerne auf Buchmessen, denn mehr überraschende Angebote als auf Buchmessen kann einem keine Bibliothek und kein Buchhändler vorlegen.“ (Zitat Seite 10)

 

Inhalt

Ein kleines Buch aus der Serie „Dinge des Lebens“. Hier schreibt jemand, für den Bücher tatsächlich zum täglichen Leben gehörten und auch heute noch gehören. Der Germanist, Schriftsteller und Verleger Jochen Jung war zunächst Lektor, später Geschäftsführer des Residenz-Verlages und gründete im Jahr 2000 den eigenen Jung-und-Jung-Verlag. Hier nun schildert er seine persönliche Beziehung zum Buch, in diesem Fall aus Überzeugung zum gedruckten Buch.

 

Umsetzung

In kurzen Essays erzählt Jochen Jung aus seinem Leben als Verleger und Leser, schreibt über Bücher, die ihn geprägt haben und über Begegnungen mit Autoren und Autorinnen. Es geht um die Vielfalt der Themen, Geschichten, um die unterschiedlichen Figuren und die Textsprache von Romanen, auch der Lyrik widmet er ein Kapitel. Doch wir erfahren auch Interessantes über die praktische Seite des Verlagswesens, zum Beispiel eine sachliche Erklärung zur Preisgestaltung von Büchern. Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit der Vielfalt der Bücher, den Erfahrungen beim Lesen und der besonderen Vorfreude und Neugier, die uns erfasst, wenn wir die erste Seite eines neuen Buches aufschlagen und zu lesen beginnen.

 

Fazit

Dieses kleine Buch birgt eine Fülle von Anregungen und klugen Aussagen für jeden und jede Lesebegeisterte. So schreibt er über Autoren und Autorinnen: „Es versteht sich: Das Herz eines Buches ist immer eines, das vorerst in einem Menschen schlägt.“ (Zitat Seite 25). Ich selbst habe dieses Buch durch Zufall auf einer Buchmesse, der BuchWien entdeckt und mir selbst geschenkt, denn es ist das perfekte Geschenk für alle Lesenden.

 

Cover des Buches Wohin gehst du, mein Leben? (ISBN: 9783990272442)
Poesiesosos avatar

Rezension zu "Wohin gehst du, mein Leben?" von Gabriel Josipovici

Poesiesoso
Flanieren zwischen Paris und Wales, zwischen Realität und Traum

In seinem neuen Roman lässt der britische Schriftsteller Gabriel Josipovici seinen Protagonisten durch verschiedene Orte und Zeitebenen wandeln. Der Übersetzer ist ein altmodischer Typ, der gern entlang der Pariser Kanäle und über Flohmärkte oder Friedhöfe spaziert, immer unterwegs mit Hut. Aufgrund seiner morbiden Ader liebt er es, die Gräber von Künstlern aufzuspüren, die er bewunderte. Zu Hause hört er gern Opern und genießt die Ruhe und Einsamkeit, die er nach dem Tod seiner ersten Frau so nötig hat. Um der Melancholie ihres ehemaligen gemeinsamen Zuhauses zu entfliehen, ist er in eine kleine Pariser Wohnung gezogen, später renoviert er mit seiner zweiten Frau ein Bauernhaus in den Black Mountains in Wales. Freunde weisen immer wieder auf die Ähnlichkeit der beiden Damen hin, ansonsten ist die Kommunikation wenig offenherzig, fast distanziert. So verwundert es auch nicht, dass alle Figuren namenlos bleiben, selbst das Ehepaar redet sich nur mit sie und er an. Den Roman durchzieht vielleicht deshalb eine gewisse Kühle, die eine Annährung an den Protagonisten kaum zulässt.

Auf den wenigen, knapp über 100, Seiten des Romans wechselt der Autor unvermittelt zwischen den einzelnen Lebensphasen und -orten Paris, Wales und dem Londoner Stadtteil Putney. Nichts wird chronologisch erzählt, vieles in der Schwebe gelassen. Nach und nach erfährt der Leser Details aus der Vergangenheit, aus der Gegenwart, aus seinen Träumen. Wobei es immer schwieriger wird, zwischen Wahrheit und Fiktion zu unterscheiden. Der Protagonist erkennt immerhin selbst, dass er manchmal beim Übersetzen an der Langweile und der Unwirklichkeit der Romane zu ersticken droht. Er nennt sie „Pappmachéromane“, vielleicht sind sie ebenso fragil und brüchig wie sein eigenes Leben. Um seine Realität noch unwirklicher erscheinen zu lassen, werden im Roman immer wieder Gedichte und Arien zitiert, sehr geschickt mit der Erzählung verwoben. Die Liebe der Hauptfigur zur Musik wird durch den Autor auch in der Erzählstruktur aufgegriffen: so werden teilweise ganze Absätze wenige Seiten später wiederholt, sie scheinen wie der Refrain eines Musikstücks zu agieren. Andere Vorkommnisse hingegen werden nur angedeutet, diese Kombination fordert den Leser immer wieder zum genauen Lesen heraus. Wer sich auf dieses Spiel der Realitäts- und Zeitebenen einlässt, findet wohl Vergnügen an diesem schmalen Roman.


Cover des Buches Das alte Spiel (ISBN: 9783709972540)
Thomas_Lawalls avatar

Rezension zu "Das alte Spiel" von Jochen Jung

Thomas_Lawall
Ein Lächeln zaubern

Wie in allen Gedichten geht es um Leben und Tod. In irgendeiner Form. Weitgehend jedenfalls. Richtig ernste Angelegenheiten also. Man kann es so oder so sehen. Und wie, verraten uns Jochen Jungs Verse. Jene Zeilen, die ihn regelrecht "bedrängen" ...

Literarische Dunkelfürsten sagen, wie es ist, manche verschlüsseln das, andere spielen Verstecken mit uns und wollen gar nichts preisgeben, andere blasen sich nur auf und ersticken an der eigenen Last, wollen vielleicht gar nicht verstanden werden oder verstehen sich selbst nicht. Manchmal verunstalten sie auch Sprache mit dieser entsetzlichen Kleinschreiberei.

Das Gegenteil erwartet uns hier. Denn wie heilsam und anregend kann da eine heitere oder gar selbstironische Perspektive sein. Fast lustig, ausgelassen und manchmal mit dezent erhobenem Zeigefinger. Das Unvermeidliche anklagend:

"Zwischen dem Sterben und dem Totsein
Ist nicht mal Zeit für ein Glas Rotwein ..."

Insgesamt gestalten sich die Gedichte formal extrem uneinheitlich. Wie es dem Dichter gerade gefällt. Wie Schicksal, Wind und Wetter. Vielleicht wie ein "Bart", der etwas "Ungefragtes" ist. Oder wie ein Warnhinweis auf einem Küchenreiniger. Ultrakurze, in sich abgeschlossene Geschichten funktionieren auch. Kleine Dramen sowieso. 

Nichts ist, wie es scheint, und darf sich auch gerne widersprechen. Dann wird aus einem "Aus" ein "Ein", und man entdeckt staunend eine Korrektur:

"Zwischen dem Sterben und dem Totsein
Ist grad noch Zeit für ein Glas Rotwein ..."

Na also. Ein Hoffnungsschimmer. Wenn auch ein schwacher. Aber immerhin. Im Laufe des Lebens lernt man, mit immer weniger auszukommen. Gewaltige Bilderfluten können nicht mehr die Sinne betäuben und verführen. Und doch sieht man jetzt Dinge, die in schnell gelebten Jahren unsichtbar vorüberzogen.

Das könnte beispielsweise ein "Falter" sein, der mit ganz anderen Dingen beschäftigt ist:

"Nicht mal ein Blatt fällt sanfter
zu Boden als er ..."

Es sind Zeilen, die wach machen. Die Augen öffnen. Ein Lächeln zaubern. Den Tag krönen. Und doch gilt es gelegentlich, den Schmerz des Autoren zu begleiten, zu verstehen, was ihn bewegt und manchmal schmerzt, ja gar zu heftig "drängt" und so etwas wie Geduld verlangt. "Gedichtideen" zum Beispiel:

"Ich hör in meinem Hinterkopf,
wie's rattert und wie's rumpelt..."

Ständig ist man versucht, sich die eine oder andere Zeile abzuschauen, um sie in das eigene Lebenskonzept zu verweben. "Kleine Wunder sind immer ein willkommener Trost". Das Leben etwas leichter zu nehmen, wo es eben geht. Vielleicht wie "Emma", die Möwe:

"Sie schaukelt lässig auf dem Wasser, 
ihr Hintern wird dadurch nicht nasser..."

Selten so gelesen. Über allem Ungemach der Welt vergisst Jochen Jung das Augenzwinkern nicht. Wenn man das zulassen könnte, wäre die Lösung von allem in greifbarer Nähe. Lichtblicke gibt es überall und zu jeder Zeit. Selbst kurz bevor das Licht verschwindet. Diese Verse sind nicht alles - aber viel.

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