Buchinhalt:
Im wirtschaftkrisengebeutelten New York der 1850er Jahre kümmert sich die 18jährige Sophie um zwei kleine Waisenkinder. Als es die drei zusammen mit einer Freundin nach Illinois aufs Land verschlägt, scheint die Not endlich ein Ende zu haben. Doch die beiden Kleinen werden von Sophie getrennt. Sophie findet in der Farmersfrau Euphemia eine mütterliche Verbündete, die ihr hilft, ihr Leben in den Griff zu bekommen und in Reinhold, einem Freund aus Jugendtagen einen loyalen Ehemann. Wird er ihr helfen, die beiden Kinder zurück zu bekommen? Und wird Sophie erkennen, dass Gott alles Negative schlussendlich ins Gute wenden kann?
Persönlicher Eindruck:
„Weil du mich hältst“ ist der dritte und letzte Band der Reihe „Die Neumann-Schwestern“, auch ohne Vorkenntnisse aus den beiden anderen Bänden prima verständlich und aufgrund der flüssigen, eingängigen Sprache ein wahrer Lesegenuss. Jodie Hedlund ist immer ein Garant für stimmige, gut durchdachte Romanhandlungen, so ist man als Leser auch hier bereits nach wenigen Seiten mittendrin.
Sophie, die jüngste der drei Neumann-Schwestern, wurde vom Schicksal am meisten getroffen. Sie lebt in verschiedenen Kinderheimen und schließlich auf der Straße, wo sie sich und ihre beiden Mündel mit Stehlen über Wasser hält. Sophie glaubt sich von Gott verlassen und hat keine besonders hohe Meinung von sich selbst – für die beiden Kinder ist sie allerdings eine liebevolle Mutter und einzige Bezugsperson.
Während die Handlung in New York beginnt, wo die meisten Menschen durch die Wirtschaftskrise am Existenzminimum leben, breitet sich die weitere Romanhandlung aus im ländlichen Illinois, wohin es Sophie, ihre Freundin Anna und die beiden Kinder im Zuge einer Waisen-Landverschickung verschlägt. Das Setting und die überschaubare Anzahl an handelnden Personen ist angenehm und lebendig beschrieben, das Leben auf einer Farm, die harte Arbeit von früh bis spät, die das Auskommen der Bewohner sichert, ist plastisch und nachvollziehbar geschildert.
Der Farmer Reinhold als zweite Hauptfigur war für mich ein zwiegespaltener Charakter. Doch er hält immer zu Sophie, selbst als sie vorschlägt, ihn nur zum Schein zu heiraten, um die Vormundschaft über die beiden Kleinen zu bekommen.
Euphemia, die mütterliche Farmersfrau, zeigt Sophia schließlich, dass alles im Leben einen Sinn macht, solang man sich auf Gott einlässt und seiner schützenden Hand vertraut. Daher ist es auch kaum verwunderlich, dass aus der Zweckheirat schließlich mehr wird, als zunächst geplant.
Eine wundervolle Familiensaga voller Herz und Wärme, die ich sehr gerne weiterempfehlen möchte!