Ich muss zuerst wohl darauf hinweisen, dass es mein erstes Buch des Autors ist. Die Klingen-Romane klangen immer so gut, ich bin aber nie dazu gekommen. Und hier dachte ich aufgrund des Einzelbandes (zumindest wirds in D noch so gelistet), dass es in guter Einstieg wäre.
Ja nein ... war es nicht. Ich fand, dass sich das Buch als Einstieg in den Stil des Autors nicht wirklich gut geeignet hat. Ich weiß nicht, ob alle seine Romane so geschrieben sind, aber stilistisch fand ich es wirklich sehr gewöhnungsbedürftig, wenn man es nicht kennt. Und stellenweise auch sehr anstrengend.
Auch ungünstig ... im Original wird das Buch schon als Mehrteiler geführt. Hierzulande noch als Einzelband. Ein großer Unterschied und wahrscheinlich hätte ich es mit dem Wissen auch nicht begonnen. Auch wenn ich im Nachhinein sagen muss, dass ich keinen zweiten Band bräuchte. Für mich ist die Handlung abgeschlossen genug, auch wenn es ein paar lose Fäden gibt.
Die Geschichte wird uns aus zahlreichen Sichten erzählt ... zu vielen für meinen Geschmack. Und auch nicht immer logisch in seinen Wechseln und diese Wechsel auch nicht immer so sichtbar. Das hat zwischenzeitlich für ein bisschen Verwirrung gesorgt. Und so sehr ich mehrere Sichten mag, hier waren es eindeutig zu viele. Zu mal sich manche (Balthasar) nur in den immergleichen Monologen verloren haben und kaum Fortschritte brachten.
Den Stil des Autors fand ich sehr gewöhnungsbedürftig. Vor allem auch, weil es so derbe und unter der Gürtellinie wirkte, wie sich die Charaktere teilweise unterhalten und verhalten haben. Es sollte wohl lustig und hurmorvoll wirken, aber so wirklich kam das bei mir nicht an.
Das gebaute Setting finde ich durchaus interessant - aber irgendwie nicht so richtig greifbar. Ständig wird von den Elfen als der absolute Feind gesprochen - aber gesehen habe ich davon nichts. Was die angekündigte Apokalypse sein soll, weiß ich nicht. Denn in der Handlung gehts eigentlich nur darum, Alex auf den Schlangenthron in Troja zu setzen - und der müselig lange Weg dahin. Mehr eigentlich nicht.
Die Handlung insgesamt ... nun ja ... keine Ahnung, was auf den über 800 Seiten passiert ist. An so vielen Stellen wirkte es zäh und kam einfach nicht zu potte. Ein Drittel weniger Seiten hätte für meinen Geschmack mehr als ausgereicht. Am Ende kann ich die wichtigen Punkte nämlich in ganz wenigen Sätzen erklären. Hinzu kommt, dass die Handlung für mich recht abgeschlossen wirkt. Ich wüsste zumindest nicht, was man dazu noch erzählen sollte. Außer die ominösen Elfen treten dann doch mal als die angekündigten Feinde auf. Aber ehrlich gesagt ... es interessiert mich nicht.
Die Truppe, bestehend aus Priester, Vampir, Elfe, Hexenmeister, Werwolf, Unsterblichem, Kämpfer und Diebin, war eigentlich interessant. Und alle waren in ihrem Wesen auch unterschiedlich genug, dass sie spannende Hintergundgeschichten hatten. Auch wenn ich den ein oder anderen gerne auf den Mond geschossen hätte.
Am Ende war es wohl die Truppe, die mich hat bis zur letzten Minute durchhalten lassen. Ich weiß aber auch, dass ich keine Fortsetzung lesen würde.
Mein Fazit
Mein erstes Buch des Autors - vermutlich nicht das letzte, aber von dieser Reihe möchte ich keinen weiteren Band lesen! Den Stil fand ich so unfassbar gewöhnungsbedürftig und auch mit der derben und eher vulgären Sprache hatte ich so meine Schwierigkeiten. Hinzu kommt, das sich absolut nicht weiß, was auf den vielen Seiten eigentlich passiert - das hätte man für meinen Geschmack deutlich kürzen können. Es war streckenweise einfach so zäh und kam nicht zu potte. Einzig die Truppe an sich hat mich durchhalten lassen, auch wenn nicht alle davon Sympathieträger waren. Für einen weiteren Band fehlt mir eindeutig die Motivation!