Vier unterschiedliche Novellen mit komischem Ende
von Soeren
Kurzmeinung: Vier unterschiedliche Novellen mit komischem Ende.
Rezension
Nachdem ich von Joe Hill bereits alle Romane kenne (besonders „Blind“ und „Teufelszeug“ möchte ich dabei hervorheben), war ich gespannt, ob er in Sachen Novellen genauso überzeugen kann. Gleich die erste Geschichte „Schnappschuss“ fängt ziemlich gut an und erzählt die Geschichte eines Teenagers, der in den Achtzigern an einen Mann gerät, der mit seiner Polaroid-Kamera Erinnerungen der fotografierten Personen löschen kann. Leider ging Hill hier zum Ende hin etwas die Puste aus. Die zweite Novelle heißt „Geladen“ und dreht sich um einen Sicherheitsmann, der in einer Mall einen vermeintlichen Amoklauf verhindert, indem er die Killerin und aus Versehen mehrere Passanten erschießt. Danach versucht er, das Missgeschick zu vertuschen und gerät immer weiter unter Druck. „Hoch oben“ ist die bizarrste der vier Storys: Ein Mann landet nach einem Fallschirmsprung auf einer undurchlässigen Wolke und verbringt dort einige Zeit. Am faszinierendsten fand ich, dass man ein solches Thema dank zahlreicher Rückblicke auf über hundert Seiten ausbreiten kann. Mit der letzten Novelle „Regen“ habe ich mich am schwersten getan. Obwohl das Grundszenario von dem spontanen kristallharten Regen, der zahlreiche Menschen tötet, ziemlich interessant ist, tat ich mir mit der Erzählweise recht schwer. Außerdem ging es hier vorrangig um persönliche Erlebnisse der Protagonistin und weniger das Endzeitszenario an sich.
Letzten Endes hatte ich von den vier Novellen wohl etwas zu viel erwartet. Dabei haben sie eigentlich nur zwei Dinge gemeinsam: sie stammen alle vom gleichen Autor und haben alle etwas komische Enden. Für Joe-Hill-Fans ist „Strange Weather“ sicherlich ein Muss, alle anderen können einen Blick darauf riskieren, müssen es aber nicht.