Rezension zu "Locke & Key Master-Edition" von Joe Hill
Dieser Sammelband enthält fünf längere und kürzere Geschichten, die unter dem Oberbegriff »Das Goldene Zeitalter« veröffentlicht wurden. Jeder Geschichte kann für sich allein gelesen werden, sind aber dennoch miteinander verwoben. Ein interessantes Konzept. Diese Master-Edition ist aber nicht nur empfehlenswert, weil wieder das Gespann Joe Hill und Gabriel Rodríguez am Werk waren, sondern weil es ein Cross-Over in die Welt von Neil Gaimans »Sandman« enthält.
Enthalten sind die Geschichten »Kleine Welt«, in der das bekannte Puppenhaus wieder eine Rolle spielt, »Hinter dem Mond«, in der es spannende Einblicke in die Weltansicht gibt und eine sehr kurze und recht brutale Geschichte »Im Takt der Musik«, die keinen Bezug zu den anderen Geschichten hat. »In fahlen Bataillonen« steht mal wieder der Zweite Weltkrieg im Fokus der Erzählung und Erkenntnis, was passiert, wenn die Schlüssel in falsche Hände geraten. Die US-Amerikaner thematisieren noch immer sehr gerne die Ereignisse aus diesem Krieg, der sich offenbar tiefer in das Bewusstsein der Gesellschaft gebrannt hat wie andere Konflikte.
Zum Schluss folgt das Sandman-Cross-Over »Einmal Hölle und zurück«, in der es einen sehr direkten Bezug zu Neil Gaimans Sandman-Reihe gibt. Das führt mich dazu, dass der Leser nicht nur die Welt der Schlüssel kennen sollte, sondern auch die Welt von Sandman, um alles verstehen zu können, was in dieser Geschichte erzählt wird. Es spielen nämlich einige Nebenfiguren eine entscheidende Rolle.
Fazit
Dieses Buch enthält von Joe Hill gekonnt erzählte und von Gabriel Rodríguez großartig umgesetzte Geschichten, die weitere Einblicke auf die Familie Locke werfen. Mir haben alle Geschichten sehr gefallen und fand es erstaunlich, wie subtil der Autor die Geschichten miteinander verwoben hat.