Cover des Buches I.Q. (ISBN: 9783518467282)
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Rezension zu I.Q. von Joe Ide

Cooler und spannender Thriller

von M.Lehmann-Pape vor 7 Jahren

Rezension

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M.Lehmann-Papevor 7 Jahren
Cooler und spannender Thriller

Isaiah Qintabe hat einen Lebenskampf geführt, als er ein Jugendlicher war. Ein traumatisches Ereignis hat dazu geführt, dass er von jetzt auf gleich auf ganz eigenen Beinen stehen musste. Und zwar so, dass weder die Schule noch sonst jemand mitbekommt, wie es um ihn und seine Lebensumstände steht.

Dabei war es sicherlich überaus hilfreich, dass die Gabe der Deduktion stark in ihm ausgeprägt war und ist.

In Rückblenden erzählt Die von der Geschichte Isaiahs, den all nur „IQ“ nennen. Von seiner überaus planvollen Art, kriminell Geld zu besorgen, von seinen ausgefallenen Ideen, die ein Entdecken so gut wie ausschließen. Wenn da nicht, in diesen jungen Jahren jener Dodson sich bereits in seinem Leben breitgemacht hätte, der auch in der Gegenwart des Romans eine wichtige Rolle spielen wird.

Denn all diese „Jugendsünden“ hat IQ hinter sich gelassen und verdient sein Geld als Detektiv. Allerdings mehr schlecht als recht und vor allem, er trägt Verantwortung für einen anderen Menschen zudem noch, der sich nicht so gut alleine helfen könnte.

Alles Gründe, die ihn dazu bringen, mit Dodson noch einmal zusammenzuarbeiten. Ausschließlich, weil der das Geld benötigt und von Anfang an mit gespaltenen Gefühlen.

Die auch damit zu tun haben, dass sein Klient, ein bekannter und reicher Rapper, nicht wirklich bereit zu sein scheint, zu kooperieren. Und als dann auch noch, irgendwann, klar wird, dass der Killer, dessen Ziel der Rapper ist, Informationen aus dem engeren Umfeld seines nächsten Opfers erhalten muss, wird die Lage unübersichtlich und noch komplizierter.

Nur um Haaresbreite ist Murder One, der Rapper, dem ersten Anschlag entgangen. Einem sorgfältig durchgeführten Anschlag, der auf einer außergewöhnlichen Methode der versuchten Tötung beruht, die allen Beteiligten viele Fragezeichen aufgeben werden.

Doch IQ ist nicht nur eine Art schwarzer, cooler und souveräner Sherlock Holmes, sondern zudem ein gewiefter ehemaliger Krimineller, der weiß, wie es läuft und der die offene Konfrontation nicht scheut.

Mit Dodson als hyperagilen und hysterisch veranlagtem Sideback, den man allerdings in der möglichen Härte nicht unterschätzten sollte, im Zentrum von Gangs, Neid, Gier und Drogen und angesichts eines Killers, der völlig skrupellos seine Bahn zieht, baut Die von Beginn an eine temporeiche Handlung auf, in der er sowohl die spezielle Atmosphäre der Goldketten behangenen Rapper auf den Punkt bringt, wie er ebenfalls mit „leichter Hand“ vielfältige Spuren legt, Verwirrungen erzeugt und, bis zum Ende, es unklar belassen lässt, wer aus welchen Interessen heraus den Tod des Musikers so dringend zu benötigen scheint.

Eine kantige und differenzierte Hauptfigur, ein Netz aus Lebensgeschichte und konkreter gegenwärtiger Bedrohung und ein „Ensemble“, dass durchweg hervorragend herausgearbeitet und in seinen Interaktionen unter- und miteinander bestens aufgestellt ist.

Ein hervorragender Thriller.
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