Rezension zu Kahlschlag von Joe R. Lansdale
Rezension zu "Kahlschlag" von Joe R. Lansdale
von walli007
Rezension
walli007vor 13 Jahren
Miss Sunset, Constable Mal wieder wird Sunset von ihrem Mann verprügelt und vergewaltigt. Doch diesmal hat der "Gute" seine Dienstwaffe nicht weit genug weg gelegt und die versuchte Vergewaltigung endet für den nun ehemaligen Sheriff mit einem Loch im Kopf. Geschunden wie sie ist, weiß Sunset sich nicht besser zu helfen als zu ihrer Schwiegermutter zu fahren. Nach dem ersten Entsetzen über den Tod ihres Sohnes erkennt diese, dass Sunset wohl doch in Notwehr gehandelt hat und schmeißt gleich auch noch ihren Mann aus dem Haus, der keinen Deut besser ist als sein Sohn. Um dann auch gleich allem Gerede vorzubeugen verhilft sie Sunset zu dem nun vakanten Posten des Constablers. Und wir schreiben die 1930er in Süd-Texas. Dieser Krimi kam mir ein wenig wie diese Crime-Noir Geschichten vor. Relativ düster, sehr trockener Humor und ein unerwartetes Ende so ein wenig in Western-Manier. Meist kann ich mit dieser Art Roman nicht soviel anfangen, doch dieses Buch hat mir gut gefallen. Die deftige Geschichte mit eher groben Zutaten wird doch fein serviert und hält einen mit einigen Überraschungen immer bei der Stange. Die Charaktere sind vielschichtig, sowohl die vermeintlich Guten als auch die vermeintlich Böses sind nie völlig eindimensional. Dieses interessante Krimi-Menü ist schmackhaft und gut weiterzuempfehlen.