Rezension zu Bye Bye, Crazy Chick! von Joe Schreiber
Rezension zu "Bye Bye, Crazy Chick!" von Joe Schreiber
von Chrischan
Rezension
Chrischanvor 12 Jahren
Welcher pubertierende Kleinstadtjunge träumt nicht davon, einer heißen, wunderschönen Austauschschülerin zum Opfer zu fallen und von ihr in die Geheimnisse der körperlichen Liebe eingeweiht zu werden? Rhein rhetorische Frage. In eben jene Fantasie versteigt sich Perry, als ihm seine Mutter die glorreiche Idee offenbart, man könne ja eine litauische Gastschülerin aufnehmen. Das Ganze diene dann der kulturellen Bereicherung des Familienlebens und überhaupt wäre das doch sehr amüsant. Umso größer die Enttäuschung, als Gobija Zaksauskas - Gobi - ankommt: fettige braune Haare, Hornbrille und Klamotten, die man vermutlich nicht mal mehr in einem Second-Hand-Laden findet. Ja, das kann ein heiteres Jahr werden, denkt sich Perry. Wichtig ist aber nur eine einzige Nacht, die Perrys Leben völlig auf den Kopf stellt. Sie endet mit fünf Leichen, einer irren Hetzjagd durch New York und totalem Chaos. Denn Gobi ist nicht das, was sie vorgibt. Joe Schreiber ist kein Neuling, was Literatur angeht, hier wagt er sich in neue Gefilde und meistert sie mit Bravour. Sein erster Jugendroman ist spritzig, sarkastisch und so rasant wie ein Roadmovie. Eben nur in Buchform, also ein Roadbook. (c) Christian Hesse 2011