Zugegeben, die Idee hinter dem Buch klingt wirklich spannend. So war beim Lesen auch erkennbar, dass der Autor sich in verschiedene Themen eingelesen hat, bevor er diese in die Story einfließen ließ. Leider steht sich die Story selbst im Weg, um als spannendes Buch ausreichend Lesefreude zu bereiten. Von vielen unnötig gesetzten Kommata mal abgesehen werden manche Szenen durch Banalitäten aufgebläht, insbesondere bei Protagonistin Anna, welche ruhig hätten rausgekürzt werden können, um die Handlung straffer zu gestalten. Vom Charakter her ging mir insbesondere Anna schnell auf den Keks, die ein ungemein wichtiges und gefährliches Buch von Jules Verne in Händen hält und nichts Besseres zu tun hat als sich zu wünschen, wieder in ihr langweiliges Angestelltenleben zurück zu kehren, statt sich für die Erkenntnisse und gesellschaftlichen Gefahren zu interessieren, welche das Buch bereit hält. Abwechslung bieten weitere Figuren, welche nach und nach hinzu kommen. Hier hätte ich mir mehr Komplexität und Tiefe gewünscht, um die recht blasse Person Anna zu kompensieren.
Joel Smolibowski
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Das letzte Buch von Jules Verne
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Eigentlich will Anna in Paris endlich wieder das Leben genießen, nach vorne zu sehen und abschließen, vor allem mit dem Tod ihrer geliebten Mutter. Doch das Leben spielt oft anders wie geplant und so landet Anna plötzlich in der Rue de Nemo, die nicht nur zufällig eine Anspielung auf 20.000 Meilen unter dem Meer von Jules Verne ist. Genau hier begegnet sie nämlich einem mysteriösen Buchhändler der ihr gegen ihren Widerstand ein Buch aufschwatzt. Erst merkt Anna nicht was sie für einen Schatz in den Händen hält doch bald schon stellt sie fest –das dieses Buch, geschrieben von Jules Verne gefährliche Geheimnisse erhält. Doch hintern diesen Geheimnissen sind auch andere her – schon bald jagen „die Wölfe“ Anna hinterher, doch sie hat selbst auch Freunde die hinter ihr stehen, vor allem der gut aussehende Jan, der schon länger Gefühle für Anna hegt. Die gefährliche Reise um herauszufinden was es mit dem Buch auf sich hat führt sie bis nach Ägypten. Doch ihre Widersacher sind Ihnen ständig auf der Spur, den das Buch ist der Schlüssel zu unendlicher Energie, doch in den falschen Händen könnte es das Ende der Menschheit bedeuten.
Der Roman „Das letzte Buch von Jules Verne“ von Joel Smolibowski hat mich von dem Plot sofort angesprochen, schon bei Jules Verne habe ich aufgehorcht und auch die Beschreibung hat sich mehr als spannend angehört und genau dies hat sich auch bestätig. Man merkt, dass der Autor mit den Werken Jules Vernes vertraut ist, das zeigen immer mal wieder liebevoll eingestreute Anekdoten und Zitate. Besonders beeindruckend fand ich auch die genaue Recherche über die Ägyptische Mythologie und Geschichte die hier immer wieder wichtig wird oder in Form von interessanten Hintergrund Informationen besonders von Professor „DeVries“ eingestreut wird.
Die beiden Punkte: Spannender Plot und gut recherchierte Geschichte sind auch die großen Stärken dieses Romans. Leider gibt es auch ein paar Schwachpunkte die leider den Lesegenuss und die eigentlich großartige Geschichte etwas trüben. Mehr als einmal bin ich über ein paar Sätze und Wörter gestolpert, die für mich nicht richtig gepasst haben oder für mich etwas zu hochgestochen oder schnulzig klangen. Sätze wie zum Beispiel „Sie schauten sich beide tief in die Augen und es war, als würden Sterne explodieren“ hätte ich eher in einem Teenager Buch erwartet. Schwierigkeiten hatte ich auch dabei wörtliche Rede und „Gedanken“ zu unterscheiden, da beides oft mit „“ gekennzeichnet war, so dass ich öfters überlegen musste, ob der Charakter das ausgesprochen oder nur gedacht hat.
Generell fehlt mir hier noch bei dem Schreibstil und der Charakterentwicklung die Raffinesse. Das Buch bleibt hier nicht gleichmäßig auf einem guten Niveau, manche Szenen werden sehr ausführlich, fast zu ausführlich beschrieben, andere dagegen bleiben sehr platt und wenig bildhaft. Auch die Charakterentwicklungen konnte man oft nicht ganz nachvollziehen, auch hier fehlte teilweise eine klare Linie, viele Beweggründe und Regungen der Charaktere sollten lieber mit dem bekannten „Show, don't tell“ aufgezeigt werden.
Leider leidet hierunter der ganze Roman und vor allem der sonst sehr spannende Plot
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