Rezension
buchmagie88vor 7 Jahren
Ich lege das Buch weg, schalte den Fernseher an und zappe mich ein bisschen durch das Programm. Eine von Kopf bis Fuß operierte Frau, die sich schöner machen wollte, schmettert verzehrte Töne einen in die Jahre gekommenen, sonnenbankgebräunten älteren Mann entgegen, der sich "Pop-Titan" nennt und damit brüstet alles in Gold zu verwandeln, was er anfasst, obwohl man eigentlich genau weiß, dass er schon lange nichts mehr berührt hat, was sich daraufhin in Gold verwandelt hat, außer seiner eigenen Haut. Auf einem anderen Sender tauschen Mütter Wohnorte, während woanders Sitcoms in Endlosschleife wiederholt werden und man sich fragt, ob die eigenen Darsteller sich selbst noch reden hören können.Also schnell den Fernseher aus, das Radio angemacht, wo dann doch wieder Sender ihre Playlisten spielen, die bloß aus fünf Songs zu bestehen scheinen, die sich auch noch untereinander so ähnlich sind, dass man schwer unterscheiden kann, wo der eine Song aufhört und der andere anfängt, wenn man nicht schon vorher entnervt aufgegeben und das Radio ausgestellt hat.
Stille.Keine neue Ideen.Alles voller Wiederholungen.Nur noch Remakes im Kino.Und im Fernsehen werden Menschen bloß gestellt, weil diese sogar ihre Seele verkaufen würden, um nur einen Moment sich im Ruhm zu sonnen. Zu welchem Preis auch immer.Es ist schon erschreckend, wie sehr man unsere momentane medientechnische Welt in Joey Goebel's "Vincent" wiederfindet. Eine Geschichte, die erzählt, wie ein begnadeter und unglaublich talentierter Künstler unsere Kultur retten soll, und dabei selbst bis zum Äußersten ausgemerzt wird. Ein großartiges Buch, in dem Rollen vertauscht werden, in dem auch das Thema 'Skrupel' einen bedeutenden Stellenwert bekommt. "Vincent" ist wichtig. Gerade in unserer heutigen Zeit.
Ich nehme das Buch wieder in die Hand. Lächle, weil neben dem tieftraurigen Daseinsaspekt, den diese Geschichte inne hat, doch noch Hoffnung herumliegt.Die Hoffnung und sogar die Gewissheit bald wieder hier zu sitzen, um ein gutes Buch zu lesen.
Stille.Keine neue Ideen.Alles voller Wiederholungen.Nur noch Remakes im Kino.Und im Fernsehen werden Menschen bloß gestellt, weil diese sogar ihre Seele verkaufen würden, um nur einen Moment sich im Ruhm zu sonnen. Zu welchem Preis auch immer.Es ist schon erschreckend, wie sehr man unsere momentane medientechnische Welt in Joey Goebel's "Vincent" wiederfindet. Eine Geschichte, die erzählt, wie ein begnadeter und unglaublich talentierter Künstler unsere Kultur retten soll, und dabei selbst bis zum Äußersten ausgemerzt wird. Ein großartiges Buch, in dem Rollen vertauscht werden, in dem auch das Thema 'Skrupel' einen bedeutenden Stellenwert bekommt. "Vincent" ist wichtig. Gerade in unserer heutigen Zeit.
Ich nehme das Buch wieder in die Hand. Lächle, weil neben dem tieftraurigen Daseinsaspekt, den diese Geschichte inne hat, doch noch Hoffnung herumliegt.Die Hoffnung und sogar die Gewissheit bald wieder hier zu sitzen, um ein gutes Buch zu lesen.