Johann Gottfried Herder stellt in seinem "Journal", welches im eigentümlichen Sinne kein Tagebuch, eher eine Sammlung von Gedanken und Ideen seinerseits in Bezug auf Bildung und Schulform darstellt.
Dies ist ein sehr dichter Text, den ich in dieser historisch-kritischen Ausgabe von Reclam jedoch durchaus, mit ein bisschen Nebenbeschäftigung zu Herder und seiner "Epoche", empfehlen kann. Außerdem lesen sich seine empirischen und allseits gebildeten "Tipps" und Gedanken durchaus gewinnbringend. Wenn auch der Text ein extrem dichter ist. Herder scheint gedanklicher Vorreiter einer Epoche zu sein, die in ihrer Konstruktion eine vollkommene Wandlung innerhalb literarischer Theorie bedeutete.
Ich muss selbst zugeben, dass ich dem Text nicht die nötige Aufmerksamkeit widmen konnte, doch unter dem Gesichtpunkt, dass dieses Buch die "Magna Charta des Sturm und Drangs" sei (K. Mommsen), und dies wohl eine berechtigte Annahme ist, die ich jedoch erst näher zu erläutern verstehen lernen muss, wertet sich der Text in einer ganz anderen Ebene. Lesens- und wiederlesenswert, würde ich sagen, wenn auch arbeitsaufwendig.
Rezension zu "Journal meiner Reise im Jahr 1769" von Johann G Herder