Johann Nestroy

 3,8 Sterne bei 81 Bewertungen

Lebenslauf

Johann (Nepomuk Eduard Ambrosius) Nestroy, geboren am 7. Dezember 1801 in Wien, gestorben am 25. Mai 1862 in Graz.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Johann Nestroy

Neue Rezensionen zu Johann Nestroy

Cover des Buches Das Mädl aus der Vorstadt (ISBN: 9783150085530)
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Rezension zu "Das Mädl aus der Vorstadt" von Johann Nestroy

Das Mädl aus der Vorstadt oder Ehrlich währt am längst
lesefreude_bookvor 9 Jahren

„Das Mädl aus der Vorstadt oder Ehrlich währt am längsten“ zeigt das auch alte Bücher unterhaltsam und lustig sein können. Die Uraufführung dieser Posse in 3 Akten fand bereits 1981 im Theater an der Wien statt. 174 Jahre später ist es noch immer ein Genuss dieses Schauspiel zu lesen.

Am Tag der Hochzeit bekommt Gigl kalte Füße und ist sich nicht mehr sicher ob Frau von Erbsenstein wirklich die Richtige für ihn. Vor allem zu der Näherinnern Thekla fühlt er sich auf eine verbotene Art und Weise hingezogen. Gigl bietet Schnoferl um Hilfe. Schnoferl ist nun nicht nur damit beschäftigt eine zufriedenstellende Lösung für diese verzwickte Dreiecksbeziehung zu finden, sondern möchte auch den Diebstahl aufklären, der Kauz um sein gesamtes Vermögen gebracht hat.

Auf gerade mal 85 Seiten schaffte es Nestroy diesen komplizierten Sachverhalt mit einigen lustigen, unwahrscheinlichen Zufällen garniert aufzuklären. Die Beteiligten sprechen in charmanten Wiener Dialekt miteinander. Dies brachte mich neben der witzigen Geschichte an sich immer wieder zum Schmunzeln.

Fazit:
„Das Mädl aus der Vorstadt“ zeigt deutlich wieso Johann Nestroy zu den bedeutendsten österreichischen Dramatikern gehört. Geschichten zu schreiben, die sich weit über hundert Jahre nach seinem Tod noch immer an Beliebtheit erfreuen und nichts von ihrem Charme und Witz eingebüßt haben, ist hohe Kunst.

Cover des Buches Der böse Geist Lumpazivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt (ISBN: 9783150030257)
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Rezension zu "Der böse Geist Lumpazivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt" von Johann Nestroy

Rezension zu "Der böse Geist Lumpazivagabundus"
Tiana_Loreenvor 9 Jahren

Geld zu haben und glücklich sein sind zwei Paar Schuhe! Liebe und Glück passen da schon eher zusammen!

Inhalt:
Aufruhr im Feenreich, denn der böse Geist Lumpazivagabundus hat die Söhne der Zauberer zur Trunkenheit, Faulheit und Geldausgeben verführt. Nur Amorosa, die Behüterin der wahren Liebe, kann dem entgegen trotzen, doch davon will Fortuna, die Glücksfee, nichts wissen.
Sie handelt einen Deal heraus, wenn sie – Fortuna – es nicht schafft, dass zwei von drei Handwerksgesellen sich trotz plötzlichen Geldregens nicht bessern, gibt sie die Zustimmung, dass ihre Tochter heiraten darf und gibt dann zu, dass Amorosa eine mächtigere Fee ist.
Leim, Zwirn und Knieriem sind die „Auserwählten“. Leim ist unsterblich in Peppi, der Tochter seines damaligen Meisters verliebt, Zwirn will sein Leben lustig verbringen und Knieriem ist Trunksüchtig. Nach einem „überraschenden“ Lottogewinn trennen sich die drei Gesellen, doch in genau einen Jahr wollen sie sich wieder treffen und über ihr Leben reden.

meine Meinung:
Zugegeben, zu allererst schreckte mich der Name ab.
Lumpazivagabundus.
Lumpazi-vagabundus.
Lum-pazi-vaga-bundus.
Aber mittlerweile kann ich den Namen einwandfrei aussprechen und das nicht ohne einem Lächeln, blöd, oder? XP
Aber außer, dass ich über das wirklich seeehr kurze Auftreten des wirklich bösen Geistes überrascht war, fand ich das Werk von Nestroy wirklich großartig.
Man las sich unglaublich schnell durch die Zauberposse und man musste ständig über die Eigenheiten der drei Gesellen schmunzeln...naja, bis die Lacher einen manchmal im Hals stecken blieben, wenn sie es einfach nicht einsehen wollten.

Leim, Zwirn und Knieriem. Zum Glück nahm Nestroy Namen, welche zu den Gesellenberufen passten, andererseits hätte ich die Namen womöglich ständig durcheinander gebracht.
Die drei waren so unterschiedlich und das machte das Werk so interessant zu lesen, denn alle drei hatten unterschiedliche Ziele, um glücklich zu werden.

Nestroy wollte beweisen, dass Menschen nur schwer aus ihren alten Spuren ausbrechen können und wenn sie es schaffen, ist es wirklich schwer, nicht rückfällig zu werden. Man braucht jemand, der einen dafür unterstützt.
Man soll das Leben genießen und das Glück schätzen, denn man weiß ja nie, wie lange es einem Hold ist.
Liebe ist viel machtvoller als Geld, denn mit Liebe und Freundschaft wirkt das Leben bereits eine Spur freundlicher auf einen.
Außerdem wollte er auf die Verschwendungssucht der Menschen hinweisen und dass Geld nicht glücklich machen kann. Geld zu haben und wirklich „wahre“ Freunde zu haben ist schwer.

Nestroys Sprache war österreichischer Dialekt, was mir als Österreicherin sehr gut gefallen hat. Er baute Sarkasmus ein, um eine Kritik einbauen zu können (in der Zeit des Biedermeiers sehr gut gewählt).

Fazit:
Ein amüsantes und sehr aufschlussreiches Werk. Nestroys Rebellion gegen das damalige Regime in der Zeit des Biedermeiers. Eine Zauberposse, die wirklich zum Empfehlen ist! 5 von 5 Sterne!

Cover des Buches Der böse Geist Lumpazivagabundus (ISBN: 9783518188323)
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Rezension zu "Der böse Geist Lumpazivagabundus" von Johann Nestroy

Rezension zu "Der böse Geist Lumpazivagabundus" von Johann Nestroy
crazyLady_101vor 12 Jahren

Wir haben dieses Buch als Klassenlektüre, deswegen schreibe ich mein gesamtes, interpretiertes Wissens hier rein:
Inhalt:
Im Feenreich herrscht Aufruhr: Viele Menschen werden von dem bösen Geist Lumpazivagabundus befallen. Was heißt: Sie trinken, schmeißen ihr Geld zum Fenster raus und haben keinen Respekt mehr vor den Eltern. Doch ein Bursch und die Tochter der Glücksfee haben sich verliebt und wollen heiraten, was die Fee nicht zulassen will. Jedoch schließt sie mit der Fee Amorosa einen Pakt: Drei arme Gesellen sollen einen Haufen Geld bekommen, wenn sie dieses zum Fenster rauswerfen (was höchstwahrscheinlich eintreten wird), bekommen sie noch mal die Chance ihr Glück zu finden. Wenn jedoch nur zwei von ihnen es wieder „mit Füßen treten“ bekennt sich die Glücksfee als besiegt und ihre Tochter darf heiraten.
Leim, Knieriem und Zwirn sind diese besagten Handwerksgesellen. Sie treffen sich auf einer Landstraße, ziehen gemeinsam ins Wirtshaus und erzählen sich ihre Lebensgeschichten. Ihre Gemeinsamkeiten: Sie haben kein Geld und kein Glück in der Liebe.
Und sie alle drei träumen von einer Lottozahl! Und siehe da: Sie gewinnen Hunderttausend Taler! Jeder bekommt über Dreißigtausend Taler und geht für ein Jahr seinen Weg, nach diesem besagten einem Jahr wollen sie sich wieder treffen und sehen, wer von ihnen am weitesten mit seinem Geld gekommen ist.
Der Schustergeselle Knieriem verschwendet seinen gesamten Besitz im Wirtshaus, fängt Schlägereien an und landet sogar für kurze Zeit im Knast.
Der Schneidergeselle Zwirn wird ziemlich eitel, bemüht sich um viele Frauen und merkt nicht wie man ihn um sein Geld bringt: Auch er steht später ohne seinen Besitz da.
Der Tischlergeselle Leim (und wie ich finde, der Intelligenteste aller drei) geht nach Wien zu seinem alten Meister und hält um die Hand seiner Tochter Peppi an. Da Leim Peppi sogar einmal das Leben gerettet hat, wird die Hochzeit gestattet, als rauskommt, dass Leim Dreißigtausend Taler in seinem Besitz hat, wird Leim sogar versprochen bald Meister zu werden.
Jetzt haben zwei der Handwerksgesellen ihr Geld zum Fenster rausgeworfen, werden sie ihr Glück ignorieren wenn sie es regelrecht angeboten bekommen?
Werden sie eine Liebe im Feenreich möglich machen können?
•••
Zitat:
Brüderln! Laßt’s auch umarmen! Ihr seid’s Lumpen, aber treue Seelen, wahre Goldkerls. [Leim, S. 55, Z. 18 – 20]
•••
Meine Meinung:
Da ich dieses Buch als Klassenlektüre vorgesetzt bekam, hatte ich keine Wahl: Ich musste es lesen. Am Anfang dachte ich mir: Oh mein Gott. Das wird ja urlang brauchen! Doch später war es eigentlich ganz lustig und ich wollte unbedingt wissen ob Leim und Peppi und die Zwei im Feenreich zusammenkommen. [Spoiler: Es gibt ein richig kitschiges Happy End! :D]
1. Entstehung und Quellen
„Der böse Geist Lumpazivagabundus“ erschien 1833 und wurde im Theater an der Wien am 11. 4. 1833 uraufgeführt. Die Zauberposse basiert auf „Das große Los“ von Karl Weisflog und es gibt eine Anspielung auf Shakespeares Sommernachtstraum.
2. Ort und Zeit der Handlung
Es spielt im Feenreich, in Ulm, in Prag und in Wien. Und zeitlich spielt es ca. zur Lebenszeit Johann Nestroys also im 19. Jahrhundert.
3. Analyse der Form, Aufbau:
Die Handlung steigt zum Höhepunkt (das Treffen nach einem Jahr), was ungewöhnlicherweise sehr am Ende der Posse liegt, an. Der Lottogewinn, der manchmal als der Höhepunkt interpretiert wird, ist dabei nur ein Mittel zum Zweck.
Erzählzeit: man braucht max. 2 Stunden zum lesen der Zauberposse
Erzählte Zeit: es vergeht mehr als ein Jahr (1.Akt: 3 Tage, 2. Akt: 1 Jahr, 3. Akt: 1 Tag)
Rückblenden gibt es keine, Zeitraffungen im 2. Akt und eine Zeitdehnung im 3. Akt (es wird ein einziger Tag ganz genau beschrieben).
4. Sprachliche Analyse
Das ganze Stück ist im Dialekt geschrieben (wienerischem Dialekt) und manchmal gibt es Lieder!
Stilmittel Nestroys:
• Sarkasmus: Eine Kritik an der Gesellschaft und an den schlechten Eigenschaften des Menschen
• Verschwendungssucht: Die Hauptpersonen verschwenden ihr gesamtes Geld im Wirtshaus
• Wortspiele: z.B.: Leim: „Mir ist der Leim ausgegangen!“
• derbe Sprache und Wechsel zw. Sprachebenen
•sprechende namen: z.B.: Leim, Knieriem, Zwirn, Hobelmann
5. Deutung des Werkes
Worauf möchte Nestroy hinweisen:
•Dass Liebe wichtiger ist als Geld!
•Dass man Glück schätzen soll!
•Dass man das Leben nicht verschwenden soll!
•Dass nicht alle Leute deine Freunde sind (falsche Freunde)…
•Wie schnell Geld verschwindet, wenn man nicht sorgsam damit umgeht!
•Dass man nicht allen Predigern des Weltuntergangs glauben soll!

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Zusätzliche Informationen

Johann Nestroy wurde am 07. Dezember 1801 in Wien (Österreich) geboren.

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